Die SZ Junge Leute Playlist im Juli 2018

Mit einem etwas überarbeiteten Konzept kommt heute unsere neue Playlist raus. Mehr Lieder, weniger Text und ein Redaktionsexpertenteam, das die Liste mit aktuellen Releases aus München und der Welt auffüllt. Viel Spaß!


Moderator – Burning Bridges
Zu Moderator zu tanzen ist wie samtweich im Brennnesselbusch zu liegen. Gemütlich, cool kommen die Beats des Atheners rüber- und haben doch etwas Mysteriöses, Verlogenes, das mich stärker in seinen Bann ziehen kann als jegliche Hypnosetechniken. (LS)


LUX, Edgar Wasser & Fatoni – Dis is was ich mach
Man muss nicht immer ’nen Plan haben. Ich hab‘ grade keinen. Und wenn dann doch jemand wissen möchte, wie das Studium läuft und was das Leben macht, dann einfach weghören, Kopfhörer rein und sich der genialen Kombi aus LUX, Edgar Wasser und Fatoni und ihrem Track „Dis is was ich mach“ widmen. (AT)


Kafvka – 2018
„Es ist 2018, bleibt alles scheiße. Nur weil nicht mehr berichtet wird, heißt nicht dass keiner stirbt. Europa macht die Grenzen dicht, denn: wir sind so zivilisiert, uns interessieren andere Menschen nicht“  rappt Kavfka und es ist traurig und wahr zugleich. Warum nur ist die Welt so beschissen? Vielleicht ja wirklich, weil fröhliche Lieder nur halb so gut sind. (JL)


Jorja Smith – Blue Lights
Jorja Smith ist erst 21 aber schon ein Star. Den Song „Blue Lights“ hat sie mit gerade mal 17 Jahren geschrieben; es geht um Polizeigewalt in der Grime-Szene. Jorja Smith erfindet auf ihrem Debütalbum „Lost&Found“ den RnB neu, ein bisschen melancholisch und lässig zugleich. (OC)


Casper & Marteria – Champion Sound
Diese Nachricht ließ mein Deutschrap-Herz zerbersten: Marteria und Casper bringen Ende August endlich ein gemeinsames Album raus, nachdem die Hoffnung schon aufgegeben schien, dass es tatsächlich zustande kommt. Überbrücken lässt sich die Wartezeit mit der vorab erschienen Single „Champion Sound“, die richtig Lust auf das Album macht und bei mir seit ihrem Erscheinen vor gerade mal 12 Stunden rauf und runter läuft. (SF)


Marteria, Haftbefehl, Boys Noize – Disco Inferno
Zwar kein klassischer Marteria-Track, macht aber Partylaune und allein deshalb passt der Name perfekt zu seinen Konzerten: Sein Konzert am Sommer-Tollwood wird sicher genauso infernalisch wie der fette Abriss vor einem halben Jahr im Zenith. (AEK)


Gorillaz – Magic City
Clint Eastwood ist mehr als nur von gestern, in ihrem neuen Album The Now Now leben die Gorillaz wieder im jetzt. Chillige Musik zum Runterkommen bei der man während eines Sonnenuntergangs „Magic City“ laut dreht und den Alltag entschleunigt. (IP)


Rhye – Phoenix
Sechs Jahren nach ihrem Debüt meldet sich Rhye mit dem neuen Album Blood zurück. Rhye hat sich weiterentwickelt. Das zeigt der Song „Phoenix“: Entspannter Elektro kombiniert mit tanzbarem Bass und soften E-Gitarren-Sounds. Der perfekte Sommergroove. (EA)


Mike Shinoda – Can’t Hear You Now
Wohl das Beste, in was ein Mensch Trauer verwandeln kann – Musik. „Post Traumatic“, Produkt der Verarbeitung und Tribut an Mikes verstorbenen Bandkollegen und Freund Chester birgt mehr als nur ein paar Songs: Einblicke in eine Gefühlswelt. (MJ)


The Amity Affliction – Ivy (Doomsday)
Eine sanftere Stimme im Intro und elektronische Elemente – Vorboten auf ein Album mit verändertem Charakter? Nein, der Song gipfelt doch noch in der emotionsgeladenen Symbiose aus Gesang und Screamen und trifft damit genau in mein Teenie gebliebenes Hardcore-Herz. (MJ)


The Kava Kings – Friends
Musik zu der man in einem gelben Hippie-Bus über eine leere Küstenstraße in den Sonnenuntergang roadtrippen möchte. The Kava Kings bringen einen mit der Leichtigkeit ihrer Songs unbeschwert durch einen verregneten Montag. (MJ)


Me + Marie – Another Place To Go
Rockiger und weniger verträumt als auf ihrem Debüt erklingt diese neue Single. Was bleibt ist die Chromatik des typischen zweistimmigen Gesangs, die mich immer in diese seltsame Stimmung versetzt – eine fast beruhigende Mischung aus Verzweiflung und Sehnsucht. (MJ)


Mingo Fishtrap – End of the World
2012 ist vorbei, ein Meteoriteneinschlag droht uns also erstmal nicht mehr. Und doch erscheinen uns viele Weltuntergangsszenarien so real wie nie zuvor. Sei es durch Atomkrieg, Klimawandel oder allem zusammen: Was würden wir tun, wissend, dass der morgige Tag niemals kommen wird? „Run like you did when we were just kids, singing just as loud as you can.” (MM)


CHVRCHES – Miracle
Seit gut drei Wochen läuft die dritte CHVRCHES-Scheibe bei mir rauf und runter und hat sich dabei unter den dreien wohl zu meinem Liebling avanciert. Hauptsächlich zu verdanken dem Song „Miracle“. Der entspricht zwar zugegebenermaßen dem aktuell etwas breitgetretenen Muster des „epischen Popsongs“, doch die einzigartige Stimme der Frontsängerin und das brilliante Sounddesign der zwei Herren im Hintergrund machen den Song alles andere als austauschbar. (MM)


Barabaz – Staub
Wie ich es liebe, wenn Bands zu hundert Prozent authentisch sind. Düstere Texte zu düsteren Beats, einem Mix aus Trap, cinematischen Streichern und russischer Volksmusik, dazu eine bedrohlich anmutende Bühnenperformance. Barabaz ist ein Gesamtkunstwerk. (MM)


Deer Park Avenue – California (Close My Eyes)
Mein liebstes Studentenfestival, das StuStaCulum, erweitert jedes Jahr aufs Neue meinen musikalischen Horizont. Dieses Mal um die Pop-Punk-Mädels von Deer Park Avenue. Wiedersehen auf dem Uni-Sommerfest am 06. Juli garantiert. (MM)


SAMT – Monarchy
Aus Swallow Tailed wird SAMT. Die Münchner Combo ist mit der Neuerfindung etwas poppiger geworden, ohne aber ihren Indie-Charme zu verlieren. In „Monarchy“ steht ein catchiger Gitarrenriff im Vordergrund, der sich zum Ende in einen Rave auflöst. (VS)


Leoniden – Kids
Indie aus Norddeutschland. Spätestens seit dem Debütalbum der Leoniden 2017 löst diese Kombination kein Stirnrunzeln mehr aus. Das Quintett aus Kiel hat mit der Single „Kids“ jetzt gebührend den Nachfolger angekündigt: tanzbar mit Ohrwurmpotential. (VS)


Victoryaz – I Wish I Was a Little Bit Colder
Die Single von Viktoria Zapf alias Victoryaz hat es in sich. Die 21-Jährige präsentiert feingeschliffenen Soul, den man so nicht in München erwartet hätte. Der perfekte Vorgeschmack auf ihr Debütalbum, das noch in diesem Jahr erscheinen soll. (VS)


Stray Colors – It’s Never Gonna Be The Same
Ganze sechs Jahre hat sich die Münchner Band Stray Colors Zeit gelassen, bis sie nun endlich ihr zweites Album „Atomic Bombs and Pirouettes“ veröffentlicht hat. Von gefühlvolle Balladen bis zu energiegeladenen Indie-Nummern ist wieder alles dabei. (VS)


Panic! At The Disco – High Hopes
Ich liebe Panic! ja seit mittlerweile 10 Jahren und mein allererstes Lied in der allerersten Playlist, die wir hier gemacht haben, war von Panic!. Dementsprechend trifft sich gut, dass sie ihr neues, wieder sehr interessantes Album pünktlich zu unserer Neuausrichtung bringen. (PK)


Blackout Problems – Kontrol
Tolles zweites Album von den Blackies, Hammer-Release Konzert im Sunny Red. Die Jungs rocken, sowohl auf Studioaufnahmen, als auch live. Letzteres sogar noch viel mehr… (PK)


Granada – Die Stodt
Wohlfühl-Pop aus Österreich. Noch kein neues Wanda, aber trotzdem charmant. Reinhören lohnt sich! (PK)


Gaslight Anthem – The `59 Sound
Zum Jubiläum eine Neuauflage einer der besten Rock-Platten der neueren Zeit, Gaslight Anthem begeistern auch heute noch. Also außer sie bringen neue Musik, das hat zuletzt eher mittelmäßig geklappt. (PK)

 

Und zum Abschluss wollen wir auch noch unsere Bands der Woche von diesem Monat mit aufnehmen:

May the Tempest

Mola

Dirty Old Spice

Poly Poly


Unsere Liste auf Spotify:
https://open.spotify.com/embed/user/sz-junge-leute/playlist/0muy6mx2tGSGVpPEv70m5O


Texte und Liederauswahl:
Louis Seibert, Anastasia Trenkler, Jacqueline Lang, Ornella Cosenza, Serafina Ferizaj, Anna-Elena Knerich, Isabel Prößdorf, Eser Aktay, Marietta Jestl, Max Mumme, Viktor Schacherl, Philipp Kreiter.

Foto: Ilkay Karakurt