Träumerei und Stadionrock

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Brit-Rock, Spoken Beat, Hip-Hop oder Singer-Songwriter: Beim Stadt-Land-Rock-Festival der Junge-Leute-Seite kann man jedes Jahr Newcomer entdecken, von denen in Zukunft viel zu hören sein wird. Auch heuer gibt es hierfür vielversprechende Kandidaten

Von Stephanie Albinger

Mal laut, mal leise. Mal Rock, mal Pop – und vermutlich kann man auch beim diesjährigen Stadt-Land-Rock-Festival einen Newcomer entdecken, von dem in Zukunft viel zu hören sein wird. Vom 9. bis zum 12. Juli gehört 15 jungen Münchner Bands jeweils 45 Minuten lang die Bühne in der tanzbar auf dem Tollwood-Festival: von eher klassisch-jazziger Musik über Brit-Rock, Spokenbeat oder Hip-Hop ist alles dabei – hier eine Vorstellung der Bands. Der Eintritt ist frei.

Miriam Green & Katja Khodos
Jazz/Pop/Klassik
Die Musik des Duos verschmilzt mit poetischen Texten und wird so einfühlsam und authentisch zugleich. Miriam Green und Katja Khodos haben sich an der Hochschule für Musik und Theater in München kennengelernt und beschreiben ihre Musik als „Songwriting mit Klavier, Oboe und dem Versuch, Texte zu schreiben, die mal erzählen, mal aufmerksam machen wollen, aber ohne mit einem kritischen Finger auf andere zeigen zu wollen“. Miriam sagt: „Mit Musik kann man Dinge, die man nicht aussprechen kann, für andere fühlbar machen.“
(Foto: privat)
Do., 9. Juli, 19 Uhr

Katrin Sofie F. und der Däne
Spoken Beat
„Der Däne“, Frederik Rosenstand, und Katrin Fischer haben ihren Musikstil gemeinsam gefunden. Sie hätten ihre „eigene kleine Nische entdeckt“, erzählt Frederik. Es ist eine Mischung aus Spoken Word, den Drums als Lead-Instrument und Bass. „Eine einfache Form von Musik, die aber alle Genregrenzen sprengt“, sagt Katrin und fügt hinzu: „Die Beats entstehen mit dem Text, der Text bringt den Beat mit sich.“

(Foto: Thomas Schex)

Do., 9. Juli, 20 Uhr

Taiga Trece
Hip-Hop
Taiga Trece hat ein großes Ziel: Sie möchte zu den führenden Rapperinnen Deutschlands zählen. Ihren ersten Auftritt hatte sie in Mexico-Stadt, wo sie eine Zeit lang mit ihrer Familie lebte. Warum sie Musik mache? „Weil ich Bock drauf habe, weil ich einiges zu sagen habe und weil ich und eine normale Arbeit nicht zusammenpassen.“
(Foto: Nils Schwarz)

Do., 9. Juli, 21 Uhr

Mighty Steel Leg Experience
Indie–Folk
Das Duo sorgt für einen klanglichen Überraschungseffekt – auch ohne große Band, dafür mit Gitarre, Gesang, Percussion und Glockenspiel. Ingo Lechner schreibt die Songs, singt und spielt Gitarre, Bernhard Pricha sorgt für die besonderen Klangeffekte an den Drums und am Glockenspiel. Anfangs war Ingo unter gleichem Namen als Solo-Künstler unterwegs, ihre Wege kreuzten sich jedoch immer wieder und 2012 haben sie dann gemeinsam ein Album aufgenommen. Sie verzichten auf klassische Bandbesetzung.
(Foto: privat)

Do., 9. Juli, 22 Uhr

Cassettes
Indie/Garage-Rock
Zwei Gitarristen, beide auch am Gesang, dazu Bass und Schlagzeug. Wie das klingt? Nach Indie gemixt mit Garage-Rock – das ist die Münchner Band Cassettes. Die vier Musiker Richard Mahlke, Benedikt van Megen, Marco Rose und Artur Schendzielorz haben 2014 ihre erste EP „City Lights“ veröffentlicht, für die München eine große Inspiration war. Musik machen sie „wegen der Mädels – ist doch klar“, erklärt Richard Mahlke, einer der Gitarristen und Sänger der Band, mit einem Augenzwinkern. 

(Foto: Florian Franke)

Fr., 10. Juli, 19 Uhr

The Living
Indie-Pop
„Dufter Indie-Pop mit viel Herz“, so beschreibt Keyboarderin Katharina Würzberg die Musik ihrer Band. Die zwei Geschwisterpaare Karlo und Katrin Röding und Johannes und Katharina Würzberg und ihr „adoptierter Gitarrist“ Simon Holzinger drücken mit ihren Songs Gefühle aus, die mit Worten nicht zu beschreiben wären, in ihrer Musik aber einen klaren Ausdruck finden.
(Foto: Anna Preiwisch)

Fr., 10. Juli, 20 Uhr

The Birdwatchers
Indie-Rock
Adam Haugh und Ian Brew kennen sich schon seit fast 20 Jahren und hatten einen gemeinsamen Wunsch: Musiker werden. Um ihren Traum wahr werden zu lassen, verließen sie Irland, gingen nach Deutschland, lernten dort Christoph Ullmann und Max Spieler kennen und gründeten eine Band. „Musik ist überall. Man kann ihr nicht entkommen. Sie findet dich, nicht du sie“, sagt Max. Der Sound der Band: „Gitarren-geleiteter Rock ’n’ Roll“, dazu Folk- und Indie-Einflüsse, Musik, die sie selbst als „sexy“ beschreiben – und die damit auch zu den vier Musikern passt.
(Foto: Flowerstreet Records)

Fr., 10. Juli, 21 Uhr

Matthew Austin
Akustik/Blues/Folk/Indie
Der Singer-Songwriter stammt ursprünglich aus Manchester in England – dort kam er auch zur Musik: „Ich erinnere mich, dass der Vater eines Freundes ein American Muscle Car gekauft hatte und während einer Spritztour hörten wir Nevermind von Nirvana – von da an konnte ich nicht mehr ohne Musik“, sagt Matthew. Seine Songs sind authentisch und gefühlvoll, er schreibt sie übrigens meistens in der Küche oder im Schlafzimmer seiner Wohnung in Neuhausen. Auch München inspiriere ihn immer wieder zu Songs: „Ich mag München. Es ist ein großartiger Ort mit aufgeschlossenen Menschen“, sagt er.
(Foto: Mark Austin)

Fr., 10. Juli, 22 Uhr

Antò Nio
Singer-Songwriter
Wenn man so will, sollte es wohl so sein, dass Singer-Songwriter Antonio Curcillo durch einen zufälligen Fund zur Musik fand: „Ich habe bei einem Umzug eine Gitarre im Keller gefunden. Und weil mir langweilig war, habe ich angefangen, Gitarre zu lernen. Ungefähr vier Jahre später habe ich dann begonnen, eigene Songs zu schreiben.“ Was aus Langeweile begann, sei zum Lebensinhalt geworden, sagt der Singer-Songwriter heute. Seine Songs klingen auch nicht beliebig, eher nach Leidenschaft – und sie haben alle eine Botschaft. Dass seine Songs oft traurige Geschichten erzählen, schreckt den Zuhörer nicht ab, im Gegenteil: Man hört ihm einfach gerne zu, seine Lieder sind gefühlvoll und gehen ins Ohr. Nun wird er live auf dem Stadt–Land-Rock-Festival zu hören sein: „Ich kann es eigentlich noch gar nicht glauben, dass ich da spielen darf“, sagt Antonio Curcillo.
(Foto: Sandra Ebert)

Sa., 11. Juli, 19 Uhr

pourElise
Singer-Songwriter/Soul/Folk
Was soll man auch machen, wenn man nach Beethovens „Für Elise“ benannt ist. Man gründet eine Band – und richtig: Man nennt sie pourElise. Am Anfang der Bandgeschichte war Elise Henriette Gröblehner noch Solo-Künstlerin, bald aber habe sie gemerkt, dass sie ihre Songs verstärken wolle und sich Musiker gesucht, erzählt sie. Ihre Schwester Johanna unterstützt sie am Gesang, Sebastian Böhme ist Gitarrist der Band, Hannes Oberauer spielt Kontrabass und Guido Kudielka sorgt für den richtigen Rhythmus am Schlagzeug. Die Musik von pourElise ist mal melancholisch leise, mal kräftiger, auf jeden Fall berührt sie und ist einfühlsam. Warum Henriette Musik macht, ist für sie ganz klar: „Sie ist meine große Liebe, es gibt nichts, was mich glücklicher macht“, sagt sie.
(Foto: Gregor Bös)

Sa., 11. Juli, 20 Uhr

Jasper Flynn
Indie/Folk
Man nehme den Gitarristen, Sänger und auch Songwriter Simon Oser und füge
Uzair Raza am Schlagzeug hinzu. Man erhält: Folk aus München, der durch ausdrucksstarken Indie-Sound, gemischt mit starken Rock-Rhythmen und Folk-Einflüssen begeistert. Kennengelernt haben sich die Oser uns Raza im Jahr 2013, und in diesem Jahr führt sie ihr Weg auf das Stadt-Land-Rock-Festival: „Da wollten wir schon immer mal spielen“, sagt Simon begeistert.
(Foto: Flowerstreet Records)

Sa., 11. Juli, 21 Uhr

Ella Josaline
Indie/Folk/Alternative
Die Singer-Songwriterin ist dieses Jahr die jüngste Musikerin beim Stadt-Land-Rock-Festival: Ella Josaline Kern ist 16 Jahre alt. Mit acht Jahren lernte sie Gitarre spielen – und gesungen habe sie sowieso immer und überall, erzählt sie: „Musik ist mein Leben. Ich träume, denke und lebe Musik im Kopf.“ Ihre Musik ist von verschiedenen Genres inspiriert, von Alternative, Folk, Brit-Pop oder Blues. „Meine Musik ist sehr bunt, ehrlich und ein bisschen verträumt“, sagt Ella. Am liebsten probt sie draußen, denn Vogelgezwitscher brauche es für eine gute Probe. Mit ihrer Musik möchte sie „die Welt ein klitzekleines bisschen zauberhafter machen“.
(Foto: Angela Kern)

Sa., 11. Juli, 22 Uhr

Running from Avalanches
Alternative-Rock
Alles auf Anfang – das war das Motto der Band, als sie vor einem Jahr mit neuem Look, neuem Namen und neuer CD von „Last call for Caroline“ zu „Running from Avalanches“ wurden. Der Name der Band steht für „die Flucht vor dem Alltag, dem man oft so leicht zum Opfer fällt“. Philipp Zimmermann, Marc Hieble, Jonas Huber und Matthias Kanisch haben alle in der Grundschule bereits ein Instrument erlernt und sind drangeblieben. „Wir haben Spaß am gemeinsamen Abrocken. Nirgendwo sonst kann man so viel Unsinn treiben und dabei bejubelt werden“, sagt Matthias Kanisch.
(Foto: Tobias Paul)

So., 12. Juli, 19 Uhr

Minor Fall
Indie-Stadion-Rock
Mit ihrer Musik verbinden Minor Fall Indie-Pop mit Stadion-Rock, das immer wiederkehrende Thema ihrer Songs: Ängste, Träume und Hoffnungen junger Menschen. Alexander Wach, Johannes David Wimmer, Samuel Wimmer, Sebastian Wochenauer und Thomas Vanvolsem gründeten vor zwei Jahren ihre Band, deren Musik sich zwischen „verletzlichen Balladen und opulenten Songs“ bewegt. Vor allem „für ein paar magische Momente“ stünden sie gern auf der Bühne, erzählt Alexander. Ihr Traum: einmal im ausverkauften Olympiastadion spielen.

(Foto: Sebastian Baumann)

So., 12. Juli, 20 Uhr

Running Choke
Alternative-Pop-Rock
Was tun, wenn alle Bandmitglieder einen unterschiedlichen Musikgeschmack haben? Eigentlich ganz einfach: Man mische die vielen verschieden Stile – von Pop über Post-Rock bis hin zu Alternative-Rock. Eines ist bei dieser Band sicher: Es rockt! Die fünf Jungs Christian Beschowetz, Benedikt Seifert, David Friedrich, Walter Wahnsinn und Simon Weidmann sind allesamt Münchner Kindl – und ihre Herklunft beeinflusst auch ihre Musik: „Da wir alle Münchner sind, ist München auf jeden Fall ein zentraler Punkt in unserem Leben. Wenn wir Inspiration für ein schräges Solo brauchen, hören wir uns das Glockenspiel am Marienplatz an“, erzählt Walter Wahnsinn.
(Foto: Marion Laub)

So., 12. Juli, 21 Uhr

Weitere Informationen im Internet unter:

9. Juli: https://www.facebook.com/events/487758624723260/
10. Juli: https://www.facebook.com/events/1616726065212238/
11. Juli: https://www.facebook.com/events/833747646712696/
12. Juli: https://www.facebook.com/events/1417661705226514/