Kleine Mädchen, große Träume

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Ella Josaline? Kennt kaum einer in München. Und doch sind bereits Plattenfirmen auf die 16-jährige Musikerin aufmerksam geworden. Eine Garantie für Erfolg ist selbst das nicht – ein Besuch beim Stadt-Land-Rock-Festival

Das Publikum will sie nicht gehen lassen. Also steckt Ella Josaline das
Verstärkerkabel wieder in die Gitarre und setzt sich zurück auf den Barhocker.
Ihr weiß-schwarz-gepunktetes Kleid fällt an einer Seite über den Rand wie ein
Vorhang. „Ganz ehrlich, was seid ihr denn für ein cooles Publikum“, sagt sie,
lacht und scheint dabei weder aufgeregt noch nervös zu sein, sondern sich
aufrichtig zu freuen, ein weiteres Lied für die 200, vielleicht 300 Menschen
spielen zu dürfen, die vor der Bühne auf dem Boden sitzen, sich gegen die Bar
in der Tanzbar auf dem Tollwood-Festival lehnen oder sich hinten in das Zelt
drängen, um ihr zu lauschen. Das überrascht, wenn man bedenkt, dass Ella erst
16 Jahre alt ist und in der Münchner Musikszene vor ein paar Monaten noch niemand
ihren Namen kannte.

Das Stadt-Land-Rock-Festival, veranstaltet von der Junge-Leute-Seite der
Süddeutschen Zeitung und dem Tollwood, bietet nun schon zum zwölften Mal
Musikern aus München, die am Anfang einer möglichen musikalischen Karriere
stehen, eine Bühne. Mehr als 150 Bands haben diese Chance bislang genutzt, und
auch in diesem Jahr gibt es spannende neue Künstler zu entdecken. Schon der
erste Abend bietet dabei eine bunte Mischung: Von jazziger Melancholie mit
Miriam Green & Katja Khodos, über experimentellen „Spoken Beat“ von Katrin
Sofie F. und der Däne bis zu Rapperin Taiga Trece. Deren Texte bestehen aus
Code-Switching vom Feinsten: Deutsch, Spanisch und Englisch in einem Lied, in
einem Satz. Taiga kritisiert die Gesellschaft, die Politik und den schönen
Schein ihrer Heimatstadt München, die sie aber trotzdem liebt. Den Abschluss
bildet das Indie-Folk Duo Mighty Steel Leg Experience mit eher ruhigeren
„Stadt-Land-Schmuse“-Balladen.

„Das Einzige, das Träume
kaputt macht, ist Angst.
Und ich habe keine Angst.“

Obersendling, vor einer Woche. Ella sitzt auf der Waschmaschine in der
Küche ihrer Mutter und stimmt ihre Gitarre. Fünf Blautöne: ihr langes,
hellblaues Kleid, unter dem an der rechten Schulter der dunkelblaue Träger
ihres BHs hervorlugt, ihre blauen Augen, das petrolblaue Instrument auf ihrem
Schoß und eine blau-gemusterte Fliese, die in den Parkettboden eingelassen ist.
Über dem Gasherd hängen Postkarten mit motivierenden Sprüchen und an der Wand
eine Fotocollage von Ella. Auf den Ablagen stehen Bio-Produkte, alles vegan.
„Ich weiß nicht mehr genau, was in der E-Mail stand, aber auf einmal ging alles
ganz schnell“, sagt Ella. Die E-Mail, von der sie spricht, kam vor etwa einem
halben Jahr von Gerald Huber, selbst Musiker und ihr jetziger Manager, nachdem
er auf ein Youtube-Video von ihr gestoßen war.

Auch wenn Ella schon immer den Traum hatte, die Musik zu ihrem Beruf zu
machen: Dass sie mittlerweile schon als Support für Bands wie L’Aupaire im
ausverkauften Milla und auch im Theatron gespielt hat, dass jetzt schon eine
große Plattenfirma Interesse zeigt, noch bevor sie überhaupt die Schule abgeschlossen
hat, hätte sie nicht gedacht. „Ich bin so unglaublich dankbar. Ich kann nach
wie vor nicht fassen, dass so viele Leute hinter mir und meiner Musik stehen.“
Sie dreht das Wasserglas mit ihren zierlichen Fingern. Auch, dass sie jetzt auf
dem Tollwood spielen darf, das ist wie ein Traum, den sie eigentlich gar nicht
zu träumen gewagt hätte.

Viele Musiker haben diesen Traum, von der Musik leben zu können,
wahrscheinlich jeder Künstler, der beim Stadt-Land-Rock-Festival auftritt.
Jasper Flynn, Running from Avalanches, Running Choke,  die Cassettes und
Antò Nio, der zwar erst mit 23 Jahren anfing, Gitarre zu spielen, aber jetzt am
liebsten nichts anderes mehr machen würde. Oder auch The Birdwatchers. Zwei der
vier Musiker stammen ursprünglich aus Irland und sind für die Musik nach
München gezogen. Der Singer-Songwriter Matthew Austin ist von Manchester an die
Isar gekommen.

Das verwundert: Ist es im Vereinigten Königreich nicht einfacher, Musiker
zu sein und berühmt zu werden? Nein, meint Matthew, auch wenn es ihn durch
Zufall hierher verschlagen habe, durch ein Jobangebot. Die Unterstützung und
Förderung, die jungen Musikern hier zuteilwerde, sei sehr viel umfangreicher
als in England. Deshalb hat er jetzt auch seinen Job gekündigt und versucht, nur
noch von der Musik zu leben. Auch The Living haben schon von solcher Förderung
profitieren können. Nachdem sie 2014 zur „Münchner Band des Jahres“ gekürt
worden sind, begeistern sie am zweiten Abend mit ihren perfekt ausgetüftelten
Songs irgendwo zwischen soulig angehauchtem Pop und elektronischem Indie-Rock.

Mit dieser interessanten Mischung und der offensichtlichen Leidenschaft,
die sie auf der Bühne zeigen, reißen The Living nicht nur das Publikum mit,
sondern verfügen gewiss über denkbar gute Voraussetzungen für die
Verwirklichung des Musikertraums – aber eine Garantie ist selbst das
nicht.  Auch die fünf Musiker von Minor Fall, die alle studieren oder eine
Ausbildung absolvieren, wissen, dass das mit dem Traum vom Musikerdasein so
eine Sache ist. „Für uns ist das an erster Stelle ein Hobby. Wenn einmal mehr
daraus wird, wäre dass natürlich schön, aber im Moment freuen wir uns einfach
über jede Chance, die sich bietet“, sagt Sänger Alexander Wach.

Und Ella? Hat sie keine Angst davor zu scheitern? Kann sie sich irgendwas
vorstellen, das ihren Traum zerplatzen lassen könnte? „Außer, dass meine
Stimmbänder reißen, nein. Das Einzige, das Träume kaputt macht, ist Angst. Und
ich habe keine Angst. Wenn ich etwas will, dann muss ich darauf vertrauen,
sonst hat es keinen Sinn.“ Bei Ella klingt das nicht naiv, sondern überraschend
erwachsen. Sie hat nicht nur schon immer Musik gemacht, sondern auch schon
immer viel nachgedacht. Eine Außenseiterin sei sie deswegen schon manchmal
gewesen. Gemobbt wurde sie auch. Und als sie erzählt, dass vor einigen Jahren
eines ihrer kleinen Geschwister gestorben sei, merkt man: Leicht hatte sie es
im Leben bestimmt nicht.

Sie will die Welt, in der
die Moral viel zu oft
„im Urlaub“ ist, verbessern

Aber es gibt keine schlechten Erfahrungen, findet Ella, nur manche, die
eben härter sind als andere, die einen aber umso stärker werden lassen. Das
viele Nachdenken hat sie auch darauf gebracht, die Welt, in der die Moral viel
zu oft „im Urlaub“ ist, verbessern zu wollen. Deshalb würde sie auch nicht
berühmt werden wollen, um des Berühmtseins willen, sondern, um möglichst viele
Leute mit ihrer Musik und ihren Texten zu erreichen. Die Texte ihrer Songs sind
ihr sehr wichtig, denn in ihnen steckt „ihr ganzes Herz“. Sie schreibt mal auf
Englisch, das sie dank der englischen Oma väterlicherseits beherrscht, mal auf
Deutsch. Wie es halt gerade passt. Gesangsunterricht hatte sie, bis auf ein
Jahr in der Schule für ein Projekt, für das sie Whitney Houston-Lieder gesungen
hat, nicht. Das will man eigentlich nicht glauben, wenn sie die Höhen wie auch
die Tiefen über drei Oktaven trifft, wenn sie in einem Moment haucht und im
nächsten ihre Stimme mit ganz viel Kraft in den Raum stellt.

Auch Henny Gröblehner, Frontfrau der Band PourElise, hat eine
außergewöhnliche Stimme, auch für sie gab es noch nie Alternativen zum
Musikmachen. Auch sie weiß, dass es nicht einfach ist, von der Musik leben zu
können, aber das schreckt sie nicht ab. Die teils an Norah Jones erinnernden
Melodien mit englischen, manchmal aber auch deutschen Texten passen gut zum
eher ruhigen Programm vom Samstag.

Pünktlich um 22:30 Uhr beendet Ella ihre Zugabe. „Danke schön“, sagt sie
kurz. Ein weiteres strahlendes Lächeln. Sie steht auf, wirft eine Kusshand ins
Publikum und geht von der Bühne.

Theresa Parstorfer

Fotos: Käthe deKoe 

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Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Matthias

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Eigentlich ist Matthias gestresst, weil: Klausurenzeit. Das schöne Wetter und seine Operation “Morgenstund’ hat Gold im Mund” lassen ihn allerdings trotzdem immer wieder Lernpausen einlegen. Vom Tollwood und dem

Stadt-Land-Rock-Festival

treibt es ihn ins

Attentat zum Griechischen Samstag. Er schreckt auch nicht vor etwas härterer Kost zurück, denn auf der Studiobühne wird eine Inszenierung von Ernst Jüngers “Stahlgewittern” gezeigt. Seine Woche endet an der Isar, nach einem Besuch der Vernissage der Fakultät für Design der Hochschule in München.

Eigentlich sollte ich mich nicht aufregen. Es ist ja nun wirklich normal,
dass das Wetter schön wird, das Sommertollwood startet und die Sommerfeste
steigen sobald ich mitten in der Klausurphase bin. Soweit also nichts Neues.
Für diesen Sommer habe ich mir aber etwas überlegt – morgens lernen, mittags so
tun als ob, und die warmen Sommerabende ohne Lernstress genießen. Operation
„Morgenstund hat Gold im Mund“ ist positiv gestartet. Deshalb kann ich mir
am Freitag erlauben, in den Olympiapark zum zweiten Abend vom
Stadt-Land-Rock-Festival
zu fahren. Vier junge Bands treten heute auf, ich freu
mich besonders auf die Birdwatchers – ein gemütlicher Abend mit
Indie-Folk-Klängen.

Am Samstag wird es wieder richtig warm und sonnig – ein Grund mehr, ab 15
Uhr die Bibliothek zu verlassen. Hätte ich aber sowieso getan, ich muss nämlich
heute an zwei Orten vorbeischauen. Die Radltour zum MMA – und zum Flohmarkt,
der diesmal auch Streetfoodmarkt ist – bezahle ich teuer mit einem Sonnenbrand
im Nacken. Macht aber nichts – vielleicht find ich einen schicken Schal für
meine sensible Haut, oder ein bisschen Sonnencrème… Nach Sonnenuntergang
flitzen mein Studentenferrari und ich den Giesinger Berg hoch und machen einen
Abstecher beim Sommerfest im Attentat Griechischer Salat. Dort wurde mir nämlich
neben gutem Wein und leckerem Essen auch eine Zaubershow versprochen – und so
was lass ich mir nicht entgehen.

Mit Sonnenbrand und leichtem Kater beschäftige ich mich am Sonntag seit 9 Uhr mit den
verschiedenen Konzepten von Europäisierung – ich komm nicht wirklich voran. Da
bin ich selber schuld, ist mir bewusst. Also muss ich mir einen Ruck geben –
die Wissenschaft geht heute vor. Ich fühl mich fast intellektuell. Es bleibt
aber heute nicht bei dem einen Ruck – die Wäsche muss gemacht werden, und
staubsaugen sollte ich eh regelmäßiger. Aber welcher Student kennt das nicht?
Steht eine Klausur an, ist die Wohnung plötzlich blitzeblank. Ich bin mit mir
zufrieden. Tatort und Weißbier zum Abschluss? Don’t judge me, ich setz mich
aufs Sofa.

Nach meinem semi-produktiven Ruhetag gestern, bin ich am Montag wieder voll bei Kräften. Die dicke Wolkendecke tut mir auch gut, so verpasse
ich wenigstens nichts. Aber das lala-Wetter passt auch ganz gut, denn mein
Abendprogramm führt mich zum Salon Irkutsk nach Schwabing. Hier spielt heute
der Musiker Tobias Tzschaschel, den man vor allem als Macher der Hauskonzerte
kennt. Jetzt kommt erstmals sein Soloprogramm – „poetische Sprache,
zwischenmenschliche Beziehungen erforschen, Gefühlsausbrüche zulassen und unter
die Elefantenhaut wollen“. Ich bin gespannt.

Operation Morgenstund’ ist nach wie vor ein Riesenerfolg – ich feiere mich
mittlerweile öffentlich als Revoluzzer der modernen Lernphase. Ich befürchte
leider, dass ich am Dienstag außerhalb der Bib mehr lernen werde als drinnen. Nicht
dass ich am Eisbach besondere Geistesblitze hätte, schön wäre es. Nein, heute
steht Kultur auf dem Programm, und zwar harte Kost. Auf der Studiobühne führt
Jan Stuckmeier bei seinem Stück „Vulgär-Heroismus. Denk ich an Jünger in der
Nacht“
Regie – unter dem Motto Theater tut weh! Die jungen Schauspieler
verarbeiten die erste Fassung von Ernst Jüngers „In Stahlgewittern“ als Vorlage
einer heroischen Utopie. Meine bisherigen Abende bei der Studiobühne waren
stets ein Feuerwerk aus viel Genie und sehr viel Wahnsinn – wie gesagt, Theater
tut weh.

Der große Tag ist da. Am Mittwoch muss ich beweisen, dass meine militärische
Lerntaktik Früchte trägt. Mit Jünger im Kopf und Europa im Herzen – dass ich
den Satz mal von mir gebe – schreite ich zur Uni und verteidige die EU vor dem
Demokratiedefizit…oder klage ich sie an? Scheiße! Letzter Blick in den
Ordner, und ab ins rhetorische Stahlgewitter. Ich hab ein gutes Gefühl – ich
hab vorerst meine Freiheit wieder! Die Sonne ist auch wieder da, sodass das
Abendprogramm steht. Badehose und Mitbewohner sind bereit, wir fahren zum
Beachvolleyball. Nach zwei Stunden Klausur und zwei Stunden Sport bin ich
physisch und mental durch – Dusche, Weißbier, Bett, ich bin dann mal weg.

Am Donnerstag entscheide ich mich dafür, meine Nebenfachklausuren unter einer anderen
Operation anzugehen. Der Kommandostab ruft Operation „Hahnenschrei“ ins Leben –
und ich denke die erste Stunde in der Bib darüber nach, wann ich das letzte Mal
einen Hahn habe schreien hören. Hält mich nicht davon ab, in der Mensa das
Hühnchengeschnetzelte zu essen. Die letzten Lernstunden sind hart, weil ich
mich auf den Abend so richtig freue. Lange ist es her, aber um 20 Uhr fahre ich
mal wieder nach Thalkirchen in den Sendlinger Bunker. Zwei lokale Indie-Bands
geben ihr bestes heute Abend. The Tonecooks und Matthew Austin versprühen
Charme im Bunker – und nach den Konzerten geht es solange, bis alle müde sind.

„Woche ist um, aufstehen du fauler Hund“, schreit der Hahn. Netter Kerl –
ich überdenke die Entscheidungen des vorigen Tages noch mal. Freitag ist ja
immer ein schwieriger Lerntag, für mich zumindest. Wenn ich bis 12 Uhr
produktiv bin, nenne ich das einen Tagessieg. Danach brauchen Körper und Geist
eine kleine Abkühlung – kopfüber in Isar, München du bist so wunderbar. Gegen
Abend mache ich mich auf den Weg in die Lothstraße 64, wo die Designstudenten
der Hochschule München ihre Abschlussarbeiten präsentieren. Ab 19 Uhr steigt
die Vernissage, aber auch das restliche Wochenende kann man Arbeiten aus Foto-,
Industrie- und Kommunikationsdesign bewundern. Zwischenfachlicher Austausch zum
Start des Wochenendes – nach der Vernissage geht es für mich zurück an die
Isar. München, du bist so wunderbar.

Matthias Kirsch

Foto: Oliver Schank

Träumerei und Stadionrock

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Brit-Rock, Spoken Beat, Hip-Hop oder Singer-Songwriter: Beim Stadt-Land-Rock-Festival der Junge-Leute-Seite kann man jedes Jahr Newcomer entdecken, von denen in Zukunft viel zu hören sein wird. Auch heuer gibt es hierfür vielversprechende Kandidaten

Von Stephanie Albinger

Mal laut, mal leise. Mal Rock, mal Pop – und vermutlich kann man auch beim diesjährigen Stadt-Land-Rock-Festival einen Newcomer entdecken, von dem in Zukunft viel zu hören sein wird. Vom 9. bis zum 12. Juli gehört 15 jungen Münchner Bands jeweils 45 Minuten lang die Bühne in der tanzbar auf dem Tollwood-Festival: von eher klassisch-jazziger Musik über Brit-Rock, Spokenbeat oder Hip-Hop ist alles dabei – hier eine Vorstellung der Bands. Der Eintritt ist frei.

Miriam Green & Katja Khodos
Jazz/Pop/Klassik
Die Musik des Duos verschmilzt mit poetischen Texten und wird so einfühlsam und authentisch zugleich. Miriam Green und Katja Khodos haben sich an der Hochschule für Musik und Theater in München kennengelernt und beschreiben ihre Musik als „Songwriting mit Klavier, Oboe und dem Versuch, Texte zu schreiben, die mal erzählen, mal aufmerksam machen wollen, aber ohne mit einem kritischen Finger auf andere zeigen zu wollen“. Miriam sagt: „Mit Musik kann man Dinge, die man nicht aussprechen kann, für andere fühlbar machen.“
(Foto: privat)
Do., 9. Juli, 19 Uhr

Katrin Sofie F. und der Däne
Spoken Beat
„Der Däne“, Frederik Rosenstand, und Katrin Fischer haben ihren Musikstil gemeinsam gefunden. Sie hätten ihre „eigene kleine Nische entdeckt“, erzählt Frederik. Es ist eine Mischung aus Spoken Word, den Drums als Lead-Instrument und Bass. „Eine einfache Form von Musik, die aber alle Genregrenzen sprengt“, sagt Katrin und fügt hinzu: „Die Beats entstehen mit dem Text, der Text bringt den Beat mit sich.“

(Foto: Thomas Schex)

Do., 9. Juli, 20 Uhr

Taiga Trece
Hip-Hop
Taiga Trece hat ein großes Ziel: Sie möchte zu den führenden Rapperinnen Deutschlands zählen. Ihren ersten Auftritt hatte sie in Mexico-Stadt, wo sie eine Zeit lang mit ihrer Familie lebte. Warum sie Musik mache? „Weil ich Bock drauf habe, weil ich einiges zu sagen habe und weil ich und eine normale Arbeit nicht zusammenpassen.“
(Foto: Nils Schwarz)

Do., 9. Juli, 21 Uhr

Mighty Steel Leg Experience
Indie–Folk
Das Duo sorgt für einen klanglichen Überraschungseffekt – auch ohne große Band, dafür mit Gitarre, Gesang, Percussion und Glockenspiel. Ingo Lechner schreibt die Songs, singt und spielt Gitarre, Bernhard Pricha sorgt für die besonderen Klangeffekte an den Drums und am Glockenspiel. Anfangs war Ingo unter gleichem Namen als Solo-Künstler unterwegs, ihre Wege kreuzten sich jedoch immer wieder und 2012 haben sie dann gemeinsam ein Album aufgenommen. Sie verzichten auf klassische Bandbesetzung.
(Foto: privat)

Do., 9. Juli, 22 Uhr

Cassettes
Indie/Garage-Rock
Zwei Gitarristen, beide auch am Gesang, dazu Bass und Schlagzeug. Wie das klingt? Nach Indie gemixt mit Garage-Rock – das ist die Münchner Band Cassettes. Die vier Musiker Richard Mahlke, Benedikt van Megen, Marco Rose und Artur Schendzielorz haben 2014 ihre erste EP „City Lights“ veröffentlicht, für die München eine große Inspiration war. Musik machen sie „wegen der Mädels – ist doch klar“, erklärt Richard Mahlke, einer der Gitarristen und Sänger der Band, mit einem Augenzwinkern. 

(Foto: Florian Franke)

Fr., 10. Juli, 19 Uhr

The Living
Indie-Pop
„Dufter Indie-Pop mit viel Herz“, so beschreibt Keyboarderin Katharina Würzberg die Musik ihrer Band. Die zwei Geschwisterpaare Karlo und Katrin Röding und Johannes und Katharina Würzberg und ihr „adoptierter Gitarrist“ Simon Holzinger drücken mit ihren Songs Gefühle aus, die mit Worten nicht zu beschreiben wären, in ihrer Musik aber einen klaren Ausdruck finden.
(Foto: Anna Preiwisch)

Fr., 10. Juli, 20 Uhr

The Birdwatchers
Indie-Rock
Adam Haugh und Ian Brew kennen sich schon seit fast 20 Jahren und hatten einen gemeinsamen Wunsch: Musiker werden. Um ihren Traum wahr werden zu lassen, verließen sie Irland, gingen nach Deutschland, lernten dort Christoph Ullmann und Max Spieler kennen und gründeten eine Band. „Musik ist überall. Man kann ihr nicht entkommen. Sie findet dich, nicht du sie“, sagt Max. Der Sound der Band: „Gitarren-geleiteter Rock ’n’ Roll“, dazu Folk- und Indie-Einflüsse, Musik, die sie selbst als „sexy“ beschreiben – und die damit auch zu den vier Musikern passt.
(Foto: Flowerstreet Records)

Fr., 10. Juli, 21 Uhr

Matthew Austin
Akustik/Blues/Folk/Indie
Der Singer-Songwriter stammt ursprünglich aus Manchester in England – dort kam er auch zur Musik: „Ich erinnere mich, dass der Vater eines Freundes ein American Muscle Car gekauft hatte und während einer Spritztour hörten wir Nevermind von Nirvana – von da an konnte ich nicht mehr ohne Musik“, sagt Matthew. Seine Songs sind authentisch und gefühlvoll, er schreibt sie übrigens meistens in der Küche oder im Schlafzimmer seiner Wohnung in Neuhausen. Auch München inspiriere ihn immer wieder zu Songs: „Ich mag München. Es ist ein großartiger Ort mit aufgeschlossenen Menschen“, sagt er.
(Foto: Mark Austin)

Fr., 10. Juli, 22 Uhr

Antò Nio
Singer-Songwriter
Wenn man so will, sollte es wohl so sein, dass Singer-Songwriter Antonio Curcillo durch einen zufälligen Fund zur Musik fand: „Ich habe bei einem Umzug eine Gitarre im Keller gefunden. Und weil mir langweilig war, habe ich angefangen, Gitarre zu lernen. Ungefähr vier Jahre später habe ich dann begonnen, eigene Songs zu schreiben.“ Was aus Langeweile begann, sei zum Lebensinhalt geworden, sagt der Singer-Songwriter heute. Seine Songs klingen auch nicht beliebig, eher nach Leidenschaft – und sie haben alle eine Botschaft. Dass seine Songs oft traurige Geschichten erzählen, schreckt den Zuhörer nicht ab, im Gegenteil: Man hört ihm einfach gerne zu, seine Lieder sind gefühlvoll und gehen ins Ohr. Nun wird er live auf dem Stadt–Land-Rock-Festival zu hören sein: „Ich kann es eigentlich noch gar nicht glauben, dass ich da spielen darf“, sagt Antonio Curcillo.
(Foto: Sandra Ebert)

Sa., 11. Juli, 19 Uhr

pourElise
Singer-Songwriter/Soul/Folk
Was soll man auch machen, wenn man nach Beethovens „Für Elise“ benannt ist. Man gründet eine Band – und richtig: Man nennt sie pourElise. Am Anfang der Bandgeschichte war Elise Henriette Gröblehner noch Solo-Künstlerin, bald aber habe sie gemerkt, dass sie ihre Songs verstärken wolle und sich Musiker gesucht, erzählt sie. Ihre Schwester Johanna unterstützt sie am Gesang, Sebastian Böhme ist Gitarrist der Band, Hannes Oberauer spielt Kontrabass und Guido Kudielka sorgt für den richtigen Rhythmus am Schlagzeug. Die Musik von pourElise ist mal melancholisch leise, mal kräftiger, auf jeden Fall berührt sie und ist einfühlsam. Warum Henriette Musik macht, ist für sie ganz klar: „Sie ist meine große Liebe, es gibt nichts, was mich glücklicher macht“, sagt sie.
(Foto: Gregor Bös)

Sa., 11. Juli, 20 Uhr

Jasper Flynn
Indie/Folk
Man nehme den Gitarristen, Sänger und auch Songwriter Simon Oser und füge
Uzair Raza am Schlagzeug hinzu. Man erhält: Folk aus München, der durch ausdrucksstarken Indie-Sound, gemischt mit starken Rock-Rhythmen und Folk-Einflüssen begeistert. Kennengelernt haben sich die Oser uns Raza im Jahr 2013, und in diesem Jahr führt sie ihr Weg auf das Stadt-Land-Rock-Festival: „Da wollten wir schon immer mal spielen“, sagt Simon begeistert.
(Foto: Flowerstreet Records)

Sa., 11. Juli, 21 Uhr

Ella Josaline
Indie/Folk/Alternative
Die Singer-Songwriterin ist dieses Jahr die jüngste Musikerin beim Stadt-Land-Rock-Festival: Ella Josaline Kern ist 16 Jahre alt. Mit acht Jahren lernte sie Gitarre spielen – und gesungen habe sie sowieso immer und überall, erzählt sie: „Musik ist mein Leben. Ich träume, denke und lebe Musik im Kopf.“ Ihre Musik ist von verschiedenen Genres inspiriert, von Alternative, Folk, Brit-Pop oder Blues. „Meine Musik ist sehr bunt, ehrlich und ein bisschen verträumt“, sagt Ella. Am liebsten probt sie draußen, denn Vogelgezwitscher brauche es für eine gute Probe. Mit ihrer Musik möchte sie „die Welt ein klitzekleines bisschen zauberhafter machen“.
(Foto: Angela Kern)

Sa., 11. Juli, 22 Uhr

Running from Avalanches
Alternative-Rock
Alles auf Anfang – das war das Motto der Band, als sie vor einem Jahr mit neuem Look, neuem Namen und neuer CD von „Last call for Caroline“ zu „Running from Avalanches“ wurden. Der Name der Band steht für „die Flucht vor dem Alltag, dem man oft so leicht zum Opfer fällt“. Philipp Zimmermann, Marc Hieble, Jonas Huber und Matthias Kanisch haben alle in der Grundschule bereits ein Instrument erlernt und sind drangeblieben. „Wir haben Spaß am gemeinsamen Abrocken. Nirgendwo sonst kann man so viel Unsinn treiben und dabei bejubelt werden“, sagt Matthias Kanisch.
(Foto: Tobias Paul)

So., 12. Juli, 19 Uhr

Minor Fall
Indie-Stadion-Rock
Mit ihrer Musik verbinden Minor Fall Indie-Pop mit Stadion-Rock, das immer wiederkehrende Thema ihrer Songs: Ängste, Träume und Hoffnungen junger Menschen. Alexander Wach, Johannes David Wimmer, Samuel Wimmer, Sebastian Wochenauer und Thomas Vanvolsem gründeten vor zwei Jahren ihre Band, deren Musik sich zwischen „verletzlichen Balladen und opulenten Songs“ bewegt. Vor allem „für ein paar magische Momente“ stünden sie gern auf der Bühne, erzählt Alexander. Ihr Traum: einmal im ausverkauften Olympiastadion spielen.

(Foto: Sebastian Baumann)

So., 12. Juli, 20 Uhr

Running Choke
Alternative-Pop-Rock
Was tun, wenn alle Bandmitglieder einen unterschiedlichen Musikgeschmack haben? Eigentlich ganz einfach: Man mische die vielen verschieden Stile – von Pop über Post-Rock bis hin zu Alternative-Rock. Eines ist bei dieser Band sicher: Es rockt! Die fünf Jungs Christian Beschowetz, Benedikt Seifert, David Friedrich, Walter Wahnsinn und Simon Weidmann sind allesamt Münchner Kindl – und ihre Herklunft beeinflusst auch ihre Musik: „Da wir alle Münchner sind, ist München auf jeden Fall ein zentraler Punkt in unserem Leben. Wenn wir Inspiration für ein schräges Solo brauchen, hören wir uns das Glockenspiel am Marienplatz an“, erzählt Walter Wahnsinn.
(Foto: Marion Laub)

So., 12. Juli, 21 Uhr

Weitere Informationen im Internet unter:

9. Juli: https://www.facebook.com/events/487758624723260/
10. Juli: https://www.facebook.com/events/1616726065212238/
11. Juli: https://www.facebook.com/events/833747646712696/
12. Juli: https://www.facebook.com/events/1417661705226514/