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Foto: Christoph Schaller

„Es wird viel Kaffee und Mate fließen“

Die Anspannung in der Münchner Band „Kytes“ ist zur Zeit größer als sonst. Denn sie haben an diesem Freitag Besonderes vor

Interview: Bela Baumann

Die Münchner Band Kytes gibt am Freitag eine Premiere: Die vier jungen Männer spielen ein Dreifach-Konzert. Am Nachmittag in der MS Utting, dann in der Muffathalle und kurz vor Mitternacht in der Milla. Das Vorhaben ist nicht alltäglich. Davon abgesehen, dass drei Konzerte an einem Tag für die vier Musiker ausdauertechnisch eine große Herausforderung sind, muss drumherum so einiges an Organisation passieren. Drummer Timothy Lush findet zwischen „Orga“ und Probe kurz Zeit, um am Telefon über den Aufwand des „Triple M“-Konzerts zu sprechen.

SZ: Euer Vorhaben hat in München schon im Vorfeld Wellen geschlagen. Wie kamt ihr auf diese Idee?

Timothy Lush: Die Idee ist schon im Mai, Juni 2019 entstanden. Nachdem wir unter anderem beim Puls-Open-Air gespielt hatten, waren wir uns einig, für unser Album-Release-Konzert in München etwas Besonderes zu machen. München ist unsere Heimatstadt, da wollen wir nicht nur irgendein Konzert spielen. Unser Tontechniker Henning hat im Tour-Bus mal so nebenbei vorgeschlagen, dass wir ja drei Konzerte an einem Tag spielen könnten. Zunächst fanden wir den Vorschlag unsinnig, aber irgendwie ist die Sache uns nicht aus dem Kopf gegangen.

Was war als erstes zu tun?

Erstmal mussten wir drei Locations finden, die am selben Tag noch nicht gebucht waren. Das war echt nicht einfach. Wir dachten erst ans Bahnwärter, aber das hat nicht geklappt. Deshalb sind es jetzt Utting, Muffat und Milla geworden. Die drei Locations sind zum Glück sehr flexibel, unsere Spielzeiten sind ja schon eher komisch. Um 23:59 läuft im Normalfall längst irgendeine Party.

Wie wird Triple M logistisch ablaufen?

Unsere Instrumente haben wir alle doppelt. Während des Konzerts in der Utting bringt ein Teil unseres Teams schon mal das zweite Instrumenten-Set in die Muffathalle. Während wir dort spielen, werden die Instrumente von der Utting wiederum in die Milla gefahren. Wir haben drei Sprinter für den Tag, einer davon nur für die Technik. Für das große Konzert in der Muffathalle ist ein Bühnenbild gestaltet worden, Teile davon werden aber auch in den beiden kleineren Konzerten zu sehen sein.

Euer Team? Wie und von wem wird euch an dem Tag geholfen?

Wir werden von einem etwa 14-köpfigen Team unterstützt, bestehend aus unserem Manager, zwei Tontechnikern, zwei fürs Licht, zwei „Stage-Hands“ und unserem Fahrer. An den Merch-Ständen werden insgesamt sieben weitere Leute stehen, hauptsächlich Freunde.

Wollt ihr zwischendurch auch mal etwas essen?

Ja, die Mama von Michi, unserem Sänger, hat schon öfter vor Gigs für uns gekocht. Auch diesmal haben wir das Glück, wir werden um 15 Uhr vor dem ersten Konzert was essen. Danach gibt es nur noch Sandwiches und Snacks. Ich mag es eh nicht so gern, mit vollem Bauch zu spielen: Man muss aufstoßen und das liegt dann so schwer im Magen.

Wie wollt ihr so lang durchhalten – mit Koffein?

Es wird so oder so ein bisschen anstrengend. Aber ja, es wird viel Kaffee und Mate fließen.

Gibt oder gab es Bedenken innerhalb der Band, was das Dreifach-Konzert angeht?

Nicht viele. Wir haben uns damals über die Tage mit dieser Idee angefreundet, etwas Riskantes zu machen, und so ist es jetzt auch. Wir sind natürlich angespannt, angespannter als bei einem normalen Konzert. Aber wir haben trotzdem alle Bock drauf.