Wo kann man… Kinofilme mit Niveau angucken?

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Sie sind nicht an jeder Straßenecke aufzufinden, aber es gibt sie: Münchner Programmkinos. Klassiker wie das Arena Kino, weniger etablierte wie das Werkstattkino und unbekannte wie das Ethnokino umfasst diese – unvollständige – Liste.

Werkstattkino
Das Werkstatt Kino in der Fraunhoferstraße ist vielleicht das Münchner Kino, auf das am stärksten der Name “Programmkino” zutrifft. Nicht mal international erfolgreiche Indie-Produktionen wie “The Salesman” sind hier anzutreffen, sondern Filme, dessen Name man davor schlichtweg noch nie gehört hat. Wie in etwa “Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes”.

Arena Kino
Das Arena Kino ist eine Institution für Indie-Filme. Seit 105(!) Jahren trotzt es in der Hans-Sachs-Straße jedem Krieg, jedem Sturm, jeder Besucherflaute. Besonderheiten wie die jährlich stattfindende Tschechische Filmwoche machen das Kino echt außergewöhnlich.

Neues Maxim
Wer eigentlich vorhatte, aus Gründen der Gemütlichkeit und Intimität lieber zu Hause einen Film anzugucken, ist mit dem Neuen Maxim mindestens genauso gut beraten. Seitdem das drittälteste Kino Münchens vor kurzem komplett renoviert wurde, ähneln die Kinosäle mehr an ein WG-Wohnzimmer als an öffentlichen Raum.

Viehhof Kino
Zugegeben, La La Land und Arrival sind auch dabei. Aber eben auch Kurzfilme der HFF und “Lommbock”, mit Moritz Bleibtreu und, aufgepasst, Mehmet Scholl. Außerdem werden im Programmkino-Zelt, ebenfalls auf dem Viehhofgelände, jede Woche von Montag bis Mittwoch ab 20:15 Uhr komplett unabhängige Kinoproduktionen gezeigt. Ab dem 9. Juli gibts dort im Rahmen der “Queer-Week” Filme zu sehen, die sich allesamt dem Thema sexuelle Identität annehmen.

Museum Lichtspiele
Seit gefühlten 15 Jahren will ich endlich mal in die legendäre “Rocky Horror Picture Show”, die hier seit genau 40 Jahren ohne Unterbrechung jede Woche gezeigt wird. Abgesehen von diesem Juwel der Filmgeschichte kann man sich das Kino aber programmtechnisch eher sparen.

U-Kino
Das Sommersemester-Programm des Universitäts-Kinos besteht diesmal aus sehr vielen Indie-Produktionen, wie zum Beispiel dem südkoreanische Film “Frühling, Sommer, Herbst, Winter… und Frühling”. Alles wie gewohnt OmU.

Ethnokino
Die Ethnologie-Abteilung der LMU hat ein eigenes Kino, das zwar mit einem Vorlesungsraum als Spielstätte auskommen muss, dieses kleine Defizit aber mit umso besseren und aufschlussreicheren Dokus rund um den Globus wettmacht. Im Anschluss wird in gemütlicher Runde über den Film diskutiert.


Text: Tilman Waldhier

Foto: Massimo Fiorito