Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Ornella

Unsere Autorin verbringt die Woche mal durch die Nächte tanzend, mal mit Yoga und Kunst. Aber auch Poetry Slam und Comedy kommen nicht zu kurz. Das Jahr hat gerade erst angefangen, man könnte meinen die Stadt sei noch im Winterweihnachtsschlaf: Wer das denkt täuscht sich und außerdem bestätigte die New York Times neulich erst, was sich viele vielleicht schon gedacht haben: München wird cool. Langsam. Aber es wird

Wird München gerade cool? Ich weiß es nicht. Aber die New York Times hat das neulich behauptet. Der Grund: Die Autorin hat wohl bei der letzten Pressereise nach München dieses Schiff auf der Brücke entdeckt, die Alte Utting. Und ja, dieser Ort ist ziemlich cool. Jetzt weiß es endlich auch der Rest der Welt. Am Freitag starte ich genau dort meinen Feierabend, denn noch bis zum 6. Januar gibt es bei der Alten Utting ein bisschen Weihnachtsfeeling: bunte Lichter, Handgemachtes, Leckereien und Livemusik. Gegen die Minusgrade hilft Glühwein.

Das Abendprogramm für den Samstag steht schon lange fest. Erst geht es in die Trisoux Bar in der Müllerstraße und später dann zur letzten Party im Lovelace: Hotel Closing. Alles muss zu Ende gehen, leider. Dafür wird die ganze Nacht getanzt, bis wir so viel Hunger haben, dass wir einem nächtlichen Döner nicht widerstehen können. Und da wir in dieser Nacht nicht genug kriegen, zieht es uns wahrscheinlich noch zu Fancy Footwork in der Milla. Satt und glücklich falle ich in den Morgenstunden ins Bett.

Am Sonntag wird es ein bisschen ruhiger, aber auf keinen Fall langweilig. Ich packe meine Yoga-Matte ein und gehe zum Pop Up Yoga im Kunstlabor in Laim. Kunst schauen und Yoga machen, was gibt’s Besseres an einem kalten und verschneiten Sonntag? Und weil ich danach schon so gut eingestimmt bin, schaue ich noch bei der Finissage in der Galerie Kunst 66 in der Türkenstraße vorbei. Wer die Galerie noch nicht kennt: Dort zeigen Studenten und Abgänger der Akademie der Bildenden Künste ihre Arbeiten.

Montag ist Poetry-Slam Tag. Gleich zwei sehr schöne Events gibt es an diesem Abend und ich habe die Qual der Wahl. Entweder gehe ich zu Bless the Mic in der Glockenbachwerkstatt, dort treten junge Poetry Slammer unter 25 auf (Wer das mal selbst ausprobieren möchte, hat hier die beste Gelegenheit dazu, man muss sich nur anmelden), oder ich gehe zum Schwabinger Poetry Slam im Lustspielhaus. Dort treten mehrere, bereits erfahrene Poetry Slammer aus Bayern und ganz Deutschland auf.

Am Dienstag zieht es mich am Abend noch einmal für Kunst zum Kunstverein München, dort zeigt Ivo Rick, ehemaliger Student der Akademie seine Skulptur „bridge glitch [bring your tongue in position for pronouncing the letter L]“. Wenn dann noch genug Zeit bleibt schaue ich beim Ja&Weiter Comedy Open Mic im Holzkranich vorbei und sehe mir an, was der Comedy-Nachwuchs aus München so drauf hat.

Nachhilfe in Liebesdingen hat ja bekanntlich noch niemanden geschadet, und deshalb gehe ich am Mittwoch in „So machen’s alle oder Schnellkurs für Liebende“ (aka Così fan tutte). Musiktheater von Studierenden der Theaterakademie August Everdings. Wer sich an Mozart erinnert fühlt, liegt richtig 😉
Anschließend wird noch ein bisschen im Harry Klein getanzt, dort legt heute nämlich Natanael Megersa auf.  Manche von euch kennen ihn vielleicht noch von unserer Ausstellung letztes Jahr im Farbenladen.

Es ist Donnerstag und die Woche schon fast geschafft. Nachdem alles Wichtige für heute erledigt ist und mich keine Deadlines mehr plagen, beschließe ich einen Abstecher ins Café Gans am Wasser im Westpark zu machen. Heute Abend gibt es dort sieben Geschichten, die jeweils sieben Minuten dauern dürfen – von sieben Erzählern.

Den Freitag lasse ich der Roten Sonne ausklingen. Neben MALA aus London, sorgen außerdem noch RAS & DEMINT und SIMON D. für musikalische Unterstützung.

Foto: Lara Freiburger