München darf zwar raus, doch normal ist das Leben noch lange nicht. Da aber zum Glück kein Hausarrest herrscht, führen wir unsere Rubrik “Von Freitag bis Freitag” weiter. ❤ Unsere Autorin Alexandra lässt diese Woche alles etwas ruhiger angehen und findet neue Wege, ihre Freizeit zu gestalten – sei es im Autokino oder beim Pop up Yoga im Bett. Ihre Woche steht ganz unter dem Motto: Natur, Kulturund ganz viel Weihnachtsstimmung.
Unsere Autorin Ornella ist diese Woche im Auftrag der Kunst unterwegs. Sport machen will sie auch. Und weil es beim gefühlten Herbstanfang in München nicht ganz so schön ist, flüchtet sie am Ende doch nach Italien.
Unserer Autorin Sarah nutzt die kommende Woche, um ihrer Leidenschaft für Festivals gerecht zu werden. Zwischendrin sind allerdings auch immer wieder Sporteinheiten im Englischen Garten oder den Olympiapark eingeplant
Gina Weber, 28, und Terry Brackmann, 29, Gründerinnen von Pop Up Yoga MUC, organisieren gemeinsam mit dem Yogi Percy Shakti die allererste Yoga-Konferenz
Unsere Autorin verbringt die Woche mal durch die Nächte tanzend, mal mit Yoga und Kunst. Aber auch Poetry Slam und Comedy kommen nicht zu kurz. Das Jahr hat gerade erst angefangen, man könnte meinen die Stadt sei noch im Winterweihnachtsschlaf: Wer das denkt täuscht sich und außerdem bestätigte die New York Times neulich erst, was sich viele vielleicht schon gedacht haben: München wird cool. Langsam. Aber es wird
Gina Weber und Pia Koban haben im April den Podcast Lifelemons gestartet. Man kennt die beiden jungen Frauen schon aus anderen Projekten, wie dem Pop Up Yoga München und dem Blog Munichinside. Im Podcast sprechen sie über Selbstliebe, Achtsamkeit, aber auch über Social Media oder Burnout.
Unsere Autorin spürt den Herbstblues anklopfen und leitet entsprechend Gegenmaßnahmen ein: “eine gute Mischung aus Entpannung und Aktion”, die ihren Höhepunkt beim Sound Of Munich Now findet.
Irgendwie bin ich müde. Ausgelaugt. Langsam, aber sicher setzt
der Herbstblues ein. Bäh. Meine Woche plane ich also folgendermaßen: Eine gute
Mischung aus Entspannung und Aktion, aus Kopf frei kriegen und spannenden
Eindrücken und vor allem ganz viel Musik.
Gleich am Freitag wird’s aber nichts mit Kuscheldecke und
Entspannung. Auf dem Programm für heute steht Kopf frei kriegen, bzw. frei
tanzen. Ich bin auf einem Geburtstag eingeladen, also Schluss mit Mimimi. Die
Milla ruft und da ist Jammerei einfach fehl am Platz. Der Münchner Live-Club
feiert 5-Jähriges und das Party-Programm klingt vielversprechend. Geboten wird
eine Ausstellung, DJs, Konzerte. Der Milla wird heute Ehre gebührt.
Müde laufe ich am Samstag durchs Glockenbach und zum
Marienplatz. Was ist denn hier los? Bis Weihnachten ist doch noch ein Weilchen.
Ich werde von Eindrücken überflutet. Infostände, viele Reden, Weihnachtsgebäck.
Die Veranstaltung „Weihnachten vegan 2017“ findet hier statt. Das erklärt also
den Spekulatius-Geruch. Die Vorbereitungen fürs Fest sind voll im Gange, nur
dieses mal in einer etwas alternativeren Version. Ich bin nicht der Meinung,
dass uns allen leckeres Vollmilch-Schokoladengebäck und die Weihnachtsgans
verboten gehören, dennoch kann man die Tatsache nicht leugnen, dass unsere
Feiertage ein Todesurteil für sehr, sehr viele Tiere sind. Wieso also nicht ein
bisschen umdenken, oder sich zumindest informieren? Das schadet ja nicht, das ist sogar notwendig. Im Rahmen dieser Veranstaltung will man ein Zeichen setzen.
Ein Zeichen gegen konservatives Festhalten an traditionellen
Weihnachtsgerichten, wie verschiedene Braten, Fisch, Geflügel, Wild, Pasteten
und anderen „Spezialitäten“. Kein Muss, aber ein Angebot. Okay, genug mit kontroversen Gesprächen. Ich verwöhne mich heute
ein wenig. Das macht gute Laune und Shopping hilft bekanntlich gegen
Herbstblues. Spontan entscheide ich mich zwischen dem Midnightbazar und der
Veranstaltung „Vintage Kilo Sale“. Mein Second-Hand-Herz schlägt höher und mit
meiner Ausbeute in der Tasche geht’s heute Abend für mich nun endlich ins Bett
zu Netflix und einer neuen Folge „Riverdale“. Abends wird entspannt.
Sonntagmorgen. Während die ganze Welt verkatert durch dien Tag
strahlt, bin ich super-fit und bestens gelaunt. Positive Energie gehört
genutzt. Nachmittags geht’s zum Pop-Up-Yoga. Tja, da habe ich also meine
Möglichkeit um endlich runter zu kommen. Um 17.30 trifft man sich im Museum
Fünf Kontinente, Yoga-Matte im Gepäck. Mit einem entspannten Om beende ich mein
Wochenende.
Montagmorgen: Routinierte Lektüre der SZ-Junge-Leute-Seite und
vorbildlicher Stundenten-Kram. Abends belohne ich mich selbst mit einem
Event-Highlight: Maeckes spielt im Feierwerk. Die Zusatzshow von „Die Stunde
zwischen Tilt und Gitarre“ soll den Übergang des Künstlers zwischen seinem
alten und neuen Stil aufzeichnen. Ich freue mich auf einen langen Abend im
Feierwerk, gute Musik und noch bessere Gesellschaft.
Puh, am Dienstag steht ganz viel Uni an. Es wundert mich also
selbst, dass ich abends dennoch genügend Energie habe, und es mich ins Lost
Wekkend lockt. Dort wird weiter gesprochen, weiter informiert und diskutiert.
Das Thema lautet: „Soziale Medien – Schrill, laut und wahlentscheidend?“ Inwieweit sind wir in medialen Filterblasen gefangen oder machen alle mal wieder nur
viel Lärm um nichts? Ich will mir selbst eine Meinung bilden. Um 19.30 Uhr
geht`s los!
Das gehypte Lovelace startet an diesem Mittwoch die neue Reihe „Philosophy of Love, Art and
Technology“. Ist Musik eine Liebe deines Lebens? In meinem Fall wird die
Frage selbstverständlich mit JA beantwortet. Zu Gast sind die Musiker Claas
Krause und Chris Verworner. Es soll ein Abend voll Philosophie in Form eines
Live-Dialogs und Musik entstehen. Klingt spannend und doch weiß ich nicht so
ganz, was ich mir unter all dem vorstellen soll. Also ausprobieren! Eintritt
ist übrigens frei.
Wer mich etwas besser kennt, weiß folgende zwei Dinge über mich:
Ich bin ein riesen Tollpatsch und hab nur geringfügiges Talent dafür, meine
Fettnäpfchen-Treter zu kaschieren. Das funktioniert mal mehr und eigentlich
sehr oft weniger gut. Scheint so, als wäre ich wie gemacht für die „Epic Fail
Night“. Im Provisorium wird Donnerstagabend darüber gesprochen, wie es ist auf
die Schnauze zu fallen. Tja, Story of my life.
Neuer Tag, neues Glück, neues Wochenende! Nach dem Fail-Abend
von gestern, der im Grunde alles andere als ein Fail war, wache ich heute mit
einem breiten Grinsen auf. Freitag, wunderschöne sieben Buchstaben. Bevor es
feierlich wird, statte ich dem Museum Fünf Kontinente einen Besuch ab. Immer
wieder faszinieren mich Menschen, die mit einem unglaublichen Sprachentalent
beschenkt wurden. Und auch wenn ich während meiner Schulzeit und im Studium
einige Sprachen kennenlernen durfte, bleibe ich nach wie vor neugierig. Für
einen Crash-Kurs in Tok Pisin konnten das Museum Fünf Kontinente und das
Institut für Ethnologie den amerikanisch-britischen Linguisten Craig Volker
gewinnen. Ich freue mich darauf etwas neues aus zu probieren und neben Sprache
auch kulturelle Einflüsse kennen zu lernen.
Am Abend ist die Luft eindeutig raus. Kopf frei tanzen! Die
Frage nach dem „Wohin?“ muss heute schon mal nicht geklärt werden. Ganz klar,
dass ich mich schnellstmöglich ins Feierwerk begebe. Dort findet in den
nächsten zwei Tagen eines der Top-Festivals im Münchner Raum statt. Den Auftakt
des Sound Of Munich Now will, kann und darf ich mir selbstverständlich nicht
entgehen lassen. Die Line-Up klingt viel versprechend. Gäste aus dem Bereich
Electronica heizen das Feierwerk ein. Noch dazu gibt`s Klänge aus Hong Kong und
eine After-Show-Party. Ganz klar, dass der morgige Tag ein klein wenig müde
wird, dennoch lohnt es sich für diese Veranstaltung zwei Tage einzuplanen, denn
am Samstag geht es weiter mit Musikern aus Erlangen, Traunstein und den
angesagtesten Künstlern unserer Stadt.
Statt, wie ihre Freunde, in den Semesterferien um die Welt zu fliegen, lässt es sich unsere Autorin in München gut gehen. Und findet neben neuen Büchern und Tipps für Helden vielleicht sogar ein ziemlich gutes Geschenk für ihre Oma.
Semesterferien. Meine Freunde sind auf Fuerteventura, in
Thailand oder auf den Philippinen. Ich halte in München die Stellung. Ich muss
schließlich ein bisschen arbeiten, damit ich dann in den nächsten Ferien auch
mal wieder wegfliegen kann. Aber so lange ist es hier auch ziemlich schön. Vor
allem jetzt wo es langsam Frühling wird.
Am Freitagabend verschlägt es mich ins Münchner Forum für
Islam. Da gibt es eine sehr spannende und wie ich finde überaus relevante
Diskussion über feministische Visionen in Deutschland als Einwanderungsland. Nach
der Veranstaltung geht’s dann noch ab ins Bob Beaman. Da ist heute Monticule
Kick-Off #1. Das Monticule-Festival ist ein kleines aber – wie ich mir sagen
hab lassen – sehr feines Elektro-Festival im Süden von Frankreich. Organisiert
wird das Ganze von ein paar Münchner Freunden, die Bock auf ihr eigenes
Festival hatten. Zur Einstimmung auf Südfrankreich tourt das Festival jetzt mit
Kick-Off-Events durch Europa und macht seinen ersten Stopp in München.
Es ist Samstag. Aber nicht irgendein Samstag, sondern Indiebookday-Samstag. Um die kleineren Verlage und Buchläden zu unterstützen
gibt es an diesem Tag Aktionen von verschiedenen Buchhandlungen in München. Zum
Beispiel im Buch in der Au, in der Glockenbuchhandlung oder im buch&töne.
Im letzten Semester habe ich sowieso mal wieder zu viele Skripte, Theorien und
wissenschaftliche Arbeiten gelesen, da tut es gut auch mal wieder ein bisschen
in einem Roman zu schmökern.
Abends geht’s dann auf das Gratis-Festival Isarrauschen auf
der Praterinsel. Bei mir als Studentin ist grundsätzlich schon mal fast alles
was gratis ist, sehr gut und wenn’s dann auch noch ein cooles Festival ist,
dann hält mich nichts mehr auf der Couch. Kleiner Hinweis: es ist jedoch nur
gratis, wenn man sich vor 20 Uhr von der Couch trennen kann. Danach kostet es 5
bzw. 10 Euro.
Das Wochenende ist schon fast wieder rum, dann kommt noch der Sonntag vorbei. Und da werde ich zur echten Heldin, naja gut ich gehe auf
den Heldenmarkt im MVG Museum. Da kann man alles kaufen oder ausprobieren was
nachhaltig, biologisch und meist regional erzeugt ist. Außerdem gibt’s Infos,
wie man Lebensmittel retten kann oder auch Veganer werden kann. Sonntagabend
ist ein guter Abend um mal wieder ins Kino zu gehen, genauer gesagt ins
Bahnhofskino im Bahnwärter Thiel. Da läuft der schweizerische Film „Silberwald“, in dem es um Rechtsradikalismus geht.
Monday = Funday? Oder wie war das nochmal? Gut, eigentlich
muss ich erstmal wieder ein bisschen arbeiten, aber trotzdem sind
Semesterferien und deshalb entdecke ich abends mal wieder meine künstlerische
Ader – die lange als verloren galt. Bei der ArtNight im Oliveto ist das Thema
dieses Mal die „Münchner Skyline“. Würde sich ganz gut in meinem Zimmer machen,
wenn’s was wird. Und wenn’s nichts wird, dann kriegt’s die Oma zum Geburtstag.
Die freut sich in jedem Fall. Also eine Win-Win-Situation.
Voraussichtlich mit einem Geschenk für meine Oma, wache ich am Dienstag-Morgen auf und gehe erstmal ausgiebig frühstücken. Eine Freundin
aus Spanien ist zu Besuch in München. Also tagsüber volles Touri-Programm mit
Englischer Garten, Marienplatz und Viktualienmarkt. Abends verschlägt es uns
dann in die Milla zum JazzJam. Bei der monatlichen Jam-Session treffen sich
Studenten und Alteingesessene zum Musizieren.
Die Hälfte der Woche ist schon wieder vorbei. Am Mittwoch ist es Zeit
mal wieder ein bisschen zu arbeiten und das Thema für die Bachelorarbeit
erfindet sich leider auch nicht selbst. Abends aber noch zur WATER
is LIFE Vernissage ins Lost Weekend zu gehen, kann ich mir dann doch nicht
verkneifen. Da werden Bilder der letzten Viva con Agua Projektreise nach Äthiopien
gezeigt.
Bier trinken und dabei Yoga machen? Klingt für mich wie ein
schlechter Scherz. Aber genau das gibt’s am Donnerstagabend bei der Pop Up Yoga
Bieredition. Passend zur baldigen Biergarten-Saison. Und zur Wiesn ist’s ja
auch nur noch ein halbes Jahr. Da muss man vorbereitet sein.
In den Semesterferien ist zwar eigentlich jeder Tag irgendwo
Wochenende, aber ich freu mich trotzdem sehr, dass schon wieder Freitag ist. Da sind einfach alle gut drauf und in der Stadt ist was los.
Mich zieht es an diesem Freitagabend ins Museum Brandhorst. Da herrscht „Postapokalistischer
Realismus“. Bei der Veranstaltungsreihe werden Fragen aus Kunst, Film, Musik
oder Literatur zum Verhältnis aus Realität und Fiktion aufgegriffen und
diskutiert.
Gina und Theresa fühlen sich auf der Yogamatte mindestens genauso heimisch wie auf der Tanzfläche. Besonders lustig wird ihr Abend aber erst, wenn sie ihr Können im Cheerleading zeigen.
Hier beginnt unser
Abend:
Bei einer chilligen POP UP Yogastunde – zum
Beispiel im coolen Studio Simon Lohmeyer. Hier kann man direkt anschließend mit
einem Drink an der Bar in die Nacht starten… Zu späterer Stunde ist hier immer
etwas los, und das Publikum spannend & abwechslungsreich.
Danach geht’s ins/zu:
Irgendwohin, wo man schön abdancen kann 🙂
Zum Beispiel ins Bob Beaman.
Unsere Freunde haben
andere Pläne. So überzeugen wir sie vom Gegenteil:
Lustige Sprachnachrichten ziehen immer 😉
Außerdem haben wir das Argument, dass bei uns immer irgendwas passiert und es
gibt auch immer was zu erzählen…
Mit dabei sind immer:
Unsere Yogamatten. Wenn ihr Mädls mit
Yogamatten in einer Bar in München seht, sind das vermutlich wir
An der Bar bestelle
ich am liebsten:
Terry: Munich Mule – mit Gurke!
Gina: Basil Smash. Fühlt sich fast wie ein grüner Smoothie an 😉
Der Song darf auf
keinen Fall fehlen:
Classified – Inner Ninja (Feat. David Myles) –
der ist einfach gute Laune 🙂
Unser Tanzstil
in drei Worten:
Just
for fun 😉
Der Spruch zieht
immer:
Nur ein Drink 😉
Nachts noch einen
Snack. Unser Geheimtipp ist:
Die Gute Nacht Wurst am Gärtnerplatz – gibt’s
sogar auch vegetarisch! Und wenn es was Süßes sein soll, dann können wir den
Cheesecake im BLB sehr empfehlen
Unsere dümmste Tat im
Suff war:
Cheerleading! Wir kennen uns aus der Schule –
und vom Cheerleading. Es heißt zwar immer, Betrunkenen
und kleinen Kindern passiert nichts – aber Pyramiden bauen unter
Alkoholeinfluss ist definitiv keine gute Idee 😉
Das beste Frühstück nach einer durchfeierten Nacht
gibt`s im/bei:
Definitiv im München 72! Ein leckerer frisch
gepresster Saft, Rührei und die besten Pancakes der Stadt!
Diesem Club/dieser Bar trauern wir nach:
Dem Atomic Cafe – hier haben wir viele lustige und entspannte
Abende erlebt
Gina Weber, 25, und Theresa Brackmann, 26, haben das Konzept Pop-Up-Yoga nach München geholt und bieten jetzt Unterricht an ungewöhnlichen Orten an.
Von: Jacqueline Lang
Loslassen. So lautet das Mantra der jungen Münchnerin, das sie sich auf die Innenseite ihres Unterarms hat tätowieren lassen. Gelassen wirkt Gina Weber, 25, auf jeden Fall, als sie in einem Café in der Nähe des Englischen Gartens sitzt. Zwei Tage später soll dort auf der Monopteros-Wiese ein Afterwork-Yoga-Picknick stattfinden. Dieses Event ist Teil des Konzepts Pop-Up-Yoga München, das Gina mit ihrer Freundin Theresa Brackmann, 26, kurz Terry, verwirklicht hat.
Pop-Up-Yoga München gibt es seit etwa sechs Monaten. Seitdem findet einmal im Monat eine Indoor-Unterrichtsstunde statt; im Sommer versuchen die beiden jungen Frauen zusätzlich auch draußen zweimal im Monat Stunden für mehr Teilnehmer möglich zu machen. Bislang fand Pop-Up-Yoga bereits mehrmals in der Villa Stuck statt, aber auch auf dem Dach des Kare-Kraftwerks, im Englischen Garten und vor der Alten Pinakothek – teilweise mit bis zu 80 Teilnehmern. Einige Male fanden die Stunden sogar schon auf einem Stand-up-Paddle auf dem Starnberger See statt.
Ganz neu ist die Idee nicht: Eine Freundin aus Zürich hatte Gina vor einem Jahr darauf aufmerksam gemacht. Die ausgebildete Yoga-Lehrerin war sofort begeistert. Obwohl bei Terry die Ausbildung zur Lehrerin noch aussteht, war auch sie sofort Feuer und Flamme von dem Konzept, Yoga einfach dort zu machen, wo es sich gerade anbietet. Kurzerhand schlossen sich Gina und die sportliche Event-Managerin Terry, die schon während der Schulzeit gemeinsam Cheerleaderinnen waren, zusammen.
Obwohl es neben Pop-Up-Yoga München auch andere Yoga-Lehrer gibt, die in München draußen Yoga anbieten, sieht Gina darin keine Konkurrenz. „Jeder, der Yoga macht und mit der grundlegenden Yoga-Philosophie anbietet, bringt einen positiven Beitrag in unsere Welt“, sagt sie, lacht und die Glitzerpartikel in ihrem braunen Lidschatten funkeln in der Sonne.
Zum ersten Mal Yoga gemacht hat Gina bereits mit 14. Ihr Vater, der früher ein Hippie war, habe sie auf die Idee gebracht, sagt sie. Obwohl die ersten Stunden Hatha-Yoga mit der Gruppe ihres Vaters recht langweilig gewesen seien, habe es ihr doch etwas gegeben. Kurze Zeit später hat Gina dann auch mit dem Meditieren angefangen. Die Meditation habe ihr geholfen, den Schulstress zu bewältigen. Yoga geriet zunächst in Vergessenheit, erst vor etwa fünf Jahren hat sie wieder damit angefangen. Nach dem Studium im Bereich Management und Design habe sie gemerkt, dass das eigentlich nicht das ist, was sie machen will. „Ich wollte gerne irgendwas machen, womit ich Menschen was Gutes tun kann“, sagt die zierliche Blondine. Deshalb entschied sie sich, eine Ausbildung zur Yoga-Lehrerin zu absolvieren.
Ihre Ausbildung hat sie binnen eines Monats bei einer Amerikanerin in München gemacht und danach durch einen Strala-Yoga-Intensivkurs ergänzt. Strala ist eine Ausrichtung im Yoga, die viel Wert darauf legt, nur das zu tun, was sich für die jeweilige Person gut anfühlt. „In meinem Yoga geht es ganz viel darum, dass jeder selbst ausprobiert und spürt“, sagt Gina über ihre eigene Yoga-Philosophie, die sie sowohl in ihren festen Stunden als auch beim Pop-Up-Yoga zu vermitteln versucht.
Gina hätte sich auch ohne eine Ausbildung Yoga-Lehrerin nennen dürfen, aber ihr sei es wichtig, professionell zu sein, sagt sie. Das ist auch der Grund, warum Terry bislang selbst keine Stunden hält, sondern nur gelegentlich Gina bei ihrer Arbeit unterstützt und einzelne Übungen vormacht. In erster Linie ist Terry dafür zuständig, die Events zu planen und geeignete Locations ausfindig zu machen. Ihre Unterrichtsstunden plant Gina nie bis ins Detail: „Ich baue meine Stunden je nach dem auf, was ich spüre.“ Vor allem bei sehr großen Gruppen sei es wichtig, die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Gina persönlich hilft Yoga, sich mit sich selbst zu verbinden, wie sie es formuliert. Eine Reise nach Indien, wo Yoga ursprünglich herkommt, reizt Gina deshalb zwar, ist aber für sie kein Muss. Das Yoga, das sie selbst gelernt hat und lehrt, ist ein Yoga der westlichen Welt – angepasst an die Menschen, die hier leben. Ihre Stunden sind deshalb unterlegt mit Musik und es darf auch mal gelacht werden. Alles ganz locker eben.
Auch mit sich selbst ist Gina nicht so streng. Sie hat keine feste Routine und es gibt auch Tage, da hat sie mal keine Lust. Grundsätzlich versucht sie aber schon, jeden Tag ein bisschen Yoga zu machen und sei es nur abends im Bett ein paar Übungen. „Es muss nicht immer auf der Yoga-Matte in den Lululemon-Sportpants sein“, sagt sie, lacht wieder und nimmt noch einen Schluck von ihrem Pfefferminztee. Yoga ist eben nicht nur ein Sport, sondern vor allem eine Lebenseinstellung.