Von Freitag bis Freitag München – unterwegs mit Steffi

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Statt die Bibliothek zu besuchen, hat Steffi nun endlich wieder Zeit sich in den Feier-das-Leben-Tanz-Modus zu begeben. Gelegenheiten dazu gibt es diese Woche reichlich, zum Beispiel mit der Wilden 13 & Pauli Pocket im Bahnwärter Thiel. Für die nötige Entspannung sorgt eine Runde Pop Up Yoga in der Villa Stuck. Und kulinarischen Hochgenuss erlebt Steffi beim Streetfoodmarket auf der Praterinsel. Semesterferien können so schön sein!

Wow, der erste Freitag seit Wochen, an dem ich mir keinen Wecker für das Wochenende stellen muss. Die Bibliothek hat einen Besucher weniger, dafür tanze ich ab sofort wieder durch München! Bevor jedoch die Nacht zum Tag wird, brauche ich eine gute Grundlage: Kaffee! Nichts schmeckt dazu so gut wie Kultur, deshalb begebe ich mich abends zuerst ins Lost Weekend. Hier liest Mustapha M. Diallo aus seinem Buch über die „Visionäre Afrikas“, darunter politische und ökologische AktivistInnen sowie Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Forschung, Philosophie und Literatur. Mit einer Koffeinüberdosis und guter Laune besuche ich danach ein paar Bars um der Welt noch einmal zu zeigen, dass ich wieder ´socializen´ kann. Die Mischung aus Kaffee und bayerischem Bier versetzt mich in genau den Feier-das-Leben-Tanz-Modus, den ich so vermisst habe. Ich beschließe das CHARLIE zu besuchen, denn dort präsentiert die Red Bull Music Academy den DJ und Producer Floating Points!

Samstagmorgens halb 10 in Deutschland: Auch ohne Wecker schaffe ich es angemessen früh aufzustehen und begebe mich nach einem kleinen Frühstück auf den Flohmarkt in Riem. Vielleicht findet sich ja ein schöner Bilderrahmen oder die ein oder andere Rarität? Zum Mittagessen, treffe ich mich mit einer Freundin – mal wieder – in der Orange Box, Maxvorstadt. Und – mal wieder – gibt es Mango Lassi & Dhal mit Reis. Obwohl die Karte abwechslungsreiche Speisen bietet, muss ich immer das Gleiche nehmen! Damit ich, wenn schon nicht kulinarisch, literarische Abwechslung erlebe, mache ich mich am Nachmittag auf zur Ausstellung „München am Rand“ der SZ-Junge Leute-Redaktion im Farbenladen. Heute werden Geschichten und Gedichte von jungen Münchner Autoren gelesen, dazu gibt es Musik von Clea Charlotte und Paul & The Atlas.  Eingestimmt durch sanftem Folk Pop, melodischen Alternative Rock und einem klitzekleinem Koffeinkick vom guten Paulaner Spezi begebe ich mich auf abenteuerliche Seefahrt zum Bahnwärter Thiel mit der Wilden 13 & Pauli Pocket. Diese Nacht wird durchgetanzt, dass verspreche ich mir selbst. Und wer mich schon vor den ersten Sonnenstrahlen heimlaufen sieht, der werfe Asche auf mein Haupt!

Guten Morgen Sonnenschein! Oder guten Nachmittag? Mein neuer Langschläferrekord ist gebrochen, deshalb bleibe ich am Sonntag gleich liegen um ihn gebührend zu zelebrieren. Mit meinen drei besten Freunden Netflix, Sky und Amazon Prime liege ich im Bett und schaue Serien. Wir vier sind ein eingespieltes Team und haben schon viel Zeit miteinander verbracht. Während wir im Bett liegen, merke ich, dass es imaginäre Freunde sind und springe erschrocken auf! So darf der Sonntag nicht enden! Also rufe ich meine realen Freunde an. Da unsere Mägen genauso leer sind wie unsere Kühlschranke, beschließen wir einen Abstecher zum Streetfoodmarket auf der Praterinsel zu machen. Unsere Kugelrunden-Glücksbärlibäuchen streichelnd überlegen wir, wie der Tag enden soll. Entweder ein bisschen Sport beim Pop UP Yoga in der Villa Stuck oder gemütlich guter Musik und Poesie zuhören bei der Open Stage im Lost Weekend. Vielleicht aber auch beides.

Was ist geschehen? Wo ist das Wochenende hin? Ich sitze im Büro, es ist Montag, die Stimmung ist Montag, die Leute sind Montag, das Wetter auch. Was tun? Erst einmal schauen was es in der Kantine zu essen gibt, dann meiner Freundin schreiben, was wir heute Abend kochen wollen und erst mal bei Lecker und Chefkoch nach Inspirationen suchen. Ok, Tages-To-Do erledigt. Jetzt sind es nur noch 7 Stunden bis zum Feierabend.
Nach dem Abendessen, einer selbstgemachten Quiche, begebe ich mich wagemutig noch einmal vor die Türe, obwohl es– und das sollte hier betont werden – immer noch Montag ist. Im Kunstfoyer in der Maximilianstraße heißt es nämlich AUGEN AUF! Bilder aus 100 Jahren Leica Fotografie werden hier ausgestellt und lassen einem den Montag ein bisschen weniger montagmäßig erscheinen.

Dienstagabend geht es gemütlich in eines meiner Lieblingskinos, dem Museum Lichtspiele. Der Film Spotlight hat zu Recht den Oscar für den besten Film erhalten und zieht uns vollkommen in seinen Bann. Ich war schon immer ein Fan von Verfilmungen wahrer Begebenheiten, auch wenn ich mir in diesem Falle wünschte, es wäre nur fiktiv.

Stylisch beginnt der Mittwochabend bei Ruffini´s Pop-Up Store Opening in der Sendlingerstraße. Hier bewundere ich die Kleidung verschiedener Designer und fühle mich ein bisschen wie Carrie Bradshaw aus Sex and the City. Später trete ich mit meinen High-Heels auf die Avenue und winke mir ein Taxi. Aber ich bin nicht Carrie und das ist nicht New York, deshalb laufe ich dann doch nur in meinen Chelsea Boots zur Bahn und fahre ins Café Kosmos auf ein Feierabendradler mit meinen Mädels. Wer braucht schon Cosmopolitans?

Donnerstags ist schönes Wetter. Deshalb schwinge ich mich auf mein Fahrrad und treffe mich mit einer Freundin im Café Vorhölzer. Kennt das nicht schon jeder? Egal!  Ich hab Vitamin D-Mangel und da oben landen die Sonnenstrahlen nun mal zuerst. Außerdem ist die Aussicht unbezahlbar. Abends begebe ich mich in Richtung Centercourt. Dort findet zurzeit die Installation Point Blank von Evangelos Papamatthäou-Matschke und Benjamin Busch statt. Diese setzt sich mit den wechselseitigen Folgen der jüngsten Finanzkrise im In- und Ausland auseinander.

Es ist Freitag, aber nicht irgendeiner sondern Karfreitag. Einer der höchsten Feiertage für Christen. Das Wort FEIERtag ist jedoch ganz und gar missverständlich, denn es herrscht Tanzverbot in Bayern – also ist nichts mit feiern. Ich rufe meine Freunde an und wir beschließen einen Koch- und Spieleabend zu machen. Mit gutem Essen, Bier, Wein und dem Spiel Bezzerwizzer, wird ganz gediegen und ein bisschen erwachsen das Wochenende eingeläutet. Ob sich im Laufe des Abends dann doch noch eine spontane Partygelegenheit ergibt ist offen, aber man kann ja – und jetzt kommt das Ende des Reims – hoffen!

Von: Stefanie Manna