Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Max

 

München ist im WM-Fieber und auch unser Autor lässt sich sämtliche Spiele nicht entgehen. Für die richtige Abwechslung sorgen Festivals wie das Isle of Summer und das Sommer-Tollwood einige Open-Airs und das Sprungbrett-Finale im Feierwerk.

Ja, ich gebe es zu. Ich bin einer von diesen Menschen, die den Clubfußball verschmähen, aber pünktlich zur WM wieder Feuer und Flamme sind. Deswegen dreht sich bei mir in diesen Wochen alles um den Fußball. Zumindest solange Deutschland noch im Turnier ist. Und Island. Und Belgien. Und… Derweil beginnt doch in München gerade der Festivalsommer. Und in keiner Woche merkt man das so deutlich wie in der nächsten. Was ich in den nächsten acht Tagen abgesehen von Rasenballsport noch so erleben könnte, habe ich hier einmal zusammengestellt.

Weil wir grade von Festivals reden: Das ganze Wochenende ist übersät von Ein-Tages-Festivals. Das wird der Hammer! Los geht’s am Freitag Nachmittag mit dem Sidewalk Cultures Festival auf der Schwanthalerhöhe, ein Straßenmusik-Festival, bei dem ich sogar selbst aktiv bin. Die angeschlossene Jamsession am Abend werde ich wohl nicht mehr erleben, denn da muss ich weiter zum Gutfeeling Festival ins Feierwerk.

Aber nicht zu lange, denn am Samstag geht’s bereits morgens weiter. Schon um 11 Uhr startet das Glockenbachfest mit durchgängigem und abwechlungsreichen Programm. Dann hab ich wenigstens ein bisschen Zeit auf dem Festival. Denn am Abend werde ich, nun ja, Fußball schauen. Welchen Biergarten ich mir dafür raussuche, ist noch offen. Ein heißer Kandidat: Das Mini-Hofbräuhaus im Englischen Garten.

Sonntag – Deutschland weiter im Turnier, meine Dekoration bleibt schwarz-rot-gold statt blau mit rot-weißem Kreuz. Ein Kreuz macht stattdessen meine Festivalroute, denn heute muss ich mich entscheiden: Rave oder Regeneration? Ersteres ginge beim Isle Of Summer. Dieses Mal macht das Electro-Festival Station an der Pferderennbahn in Riem und hat wieder ein namhaftes Lineup zu bieten. Also volle Eskalation oder doch lieber entspannt beim Kulturfestival von morgen im Feierwerk? Die größere Vielfalt bietet auf jeden Fall letzteres.

Egal, wo es mich hinverschlägt, ein unvergessliches Wochenende hatte ich so oder so. Keine Zeit zur Pause allerdings, denn am Montag startet mein zweitliebstes Münchner Studentenfestival: das TUNIX Open Air am Königsplatz. Langweilig wird mir diese Woche also schon mal nicht mehr, denn das TUNIX hat bis Freitag jeden Tag was zu bieten. Als Notfallplan für schlechtes Wetter (oh nein, da will ich gar nicht daran denken) habe ich das Konzert des Techno-Orchesters VKKO in der Unterfahrt auf dem Schirm. Wobei… es ist das VKKO. In der Unterfahrt. Vielleicht gehe ich auch bei gutem Wetter hin.

Dienstag ist Festivalpause. Das hab ich mir verdient. Stattdessen gibt es Kunst, denn im Lenbachhaus läuft gerade die Ausstellung „I’m a believer“ zu Pop Art und Gegenwartskunst. Und genau heute bekommt man sogar noch eine Führung durch die Werke von Warhol, Lichtenstein und Konsorten, geleitet von der Kuratorin für Gegenwartskunst. Für mich ein inneres Festival.

Am Mittwoch folgt die nächste Ausstellung auf dem Fuße. Im Faust-Jahr 2018 hat der Theaterverein München zu einem Fotowettbewerb aufgerufen. Eingesendet werden sollten Fotos zum Faust-Zitat „Nenn´s Glück! Herz! Liebe! Gott! / Ich habe keinen Namen dafür!“. Die Gewinnerbilder kann man nun im Gasteig besichtigen. Apropos Füße und Fäuste: Deutschland spielt heute wieder. Zum Glück schon um 16 Uhr, denn dann schaff ich’s danach noch zum Munich Again Mittwoch ins Import Export. Was da passiert, lässt sich am besten mit einem Zitat beschreiben: „Because in the perfect world, Subkultur and Hochkultur go hand in hand, and maybe even have a thing together.“

Vor lauter Fußball fast vergessen: Gestern war der erste Tag am Tollwood! Aber das geht ja noch einen ganzen Monat, ist also noch genug Zeit, da ein-, zwei- oder zehnmal vorbeizuschauen. Deswegen am Donnerstag lieber zu einem von zwei Open Mics: Entweder zum Entgleist! Comedy Open Mic in die Minna Thiel oder zum Singer-Songwriter Open Mic ins Lost Weekend. Oder vielleicht doch Tollwood. Weil ich Entscheidungen hasse.

Der Freitag wird da wieder einfacher: Da ist Finale. Aber nicht auf dem Rasen, sondern auf der Bühne. In der letzten Runde des Sprungbrett Bandcontests im Feierwerk spielt die crème de la crème der Münchner Nachwuchsbands um den Titel „Münchner Band des Jahres“. Bei dem Lineup bin ich mir sicher: Heute Abend sehen wir nur Gewinnerbands.

Und das war erst der Anfang. Wir haben erst Juni, zwei weitere Monate Festivalsommer warten auf mich. Und sollte ich doch mal eine Pause brauchen, dann gibt’s ja immer noch: Fußball.

 

Text: Maximilian Mumme

Foto: Privat