Foto: Ajuna Schagdurowa

Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Ekaterina

Unsere Autorin Ekaterina steigt nach einem Praktikum wieder in den Schulalltag an der Deutschen Journalistenschule ein. Das heißt: Wieder mehr Stress und weniger Freizeit. Trotzdem besucht sie einen Jazz-Abend, eine Ausstellung oder macht es sich zuhause beim Online-Filmfestival gemütlich.

Von Ekaterina Astafeva

An der Deutschen Journalistenschule gibt es so einiges zu lernen. Deshalb verbringe ich den Freitagvormittag wie so oft in einem Online-Seminar. Abends kann ich mir endlich Zeit für mich nehmen. Gerade im Oktober bin ich weniger in der Party-Stimmung und habe viel mehr Lust, etwas Gemütliches zu machen. Zum Beispiel, ins Kino zu gehen. Und ich habe Glück: Am Freitag fängt das Mini-Filmfestival DOK.fest München im Bellevue di Monaco an. Drei Filme werden dort angezeigt. Das große Festival wurde wegen Corona abgesagt. Aber immerhin!

Am Samstag nehme ich einen Radiobeitrag für meine Schule auf. Dafür gehe ich zu einem Flohmarkt, um herauszufinden, wie Stöbern zur Corona-Zeit funktioniert. Danach kann ich aber auch ein bisschen einkaufen (Okay, erwischt, ich bin einfach ein riesiger Flohmarkt-Fan, habe mir das Thema des Beitrages nicht umsonst ausgesucht). Eines meiner Ziele, die ich mir für den heutigen Tag vorgenommen habe, ist Bayerns größter Flohmarkt in München-Riem. Hier findet man alles: von Second-Hand Mode bis zu richtigen Kuriositäten. Am besten kauft man ein Ticket online und fährt um 6 bis 7 Uhr morgens hin, um sich die tollsten Schnäppchen zu sichern. Doch ob ich es schaffe, so früh aufzustehen, weiß ich nicht. Wahrscheinlich verschlafe ich und gehe zum Flohmarkt am Grünspitz, der erst um 10 Uhr startet.

Sonntags versuche ich immer, mir Zeit für mich zu nehmen. Spazieren gehen oder ein bisschen lesen. Gerade kämpfe ich mich durch „Flowers for Algernon“ von Daniel Keyes. Auf Englisch geht es immer etwas langsamer. Dafür habe danach das Gefühl, auch etwas gelernt zu haben. Doch dieses Wochenende will ich unbedingt noch zu einer Ausstellung, die unter der Woche leider geschlossen hat. Der Münchner Künstler Patrick Hartl zeigt seine Werke im Farbenladen. Bei der Ausstellung „BEAMS & OTHER STORIES“ geht es um abstrakte Kunst, die viele Einflüsse von Graffiti, Kalligrafie und Pollocks Gemälden aufzeigt. Klingt für mich wie ein perfekter Sonntagabend.

Am Montag steht dann eine Flurputzaktion mit meinen Mitbewohnern im Wohnheim an. Wir versuchen aber, das Beste daraus zu machen: Wir holen uns eine Pizza und machen Musik an. Apropos Musik: Habt ihr schon unsere September Playlist auf Spotify gehört? „The Fear Of Letting Go” von KLIMT läuft bei mir an diesen regnerischen Tagen einfach auf Dauerschleife.

Dienstagabend verbringe ich im Bahnwärter Thiel, der diesen Sommer offiziell zu meinem absoluten Lieblingsort geworden ist. Dort werden Studentinnen und Studenten der Hochschule für Musik und Theater München und der Neuen Jazzschool München e.V. Jazz-Musik spielen. Die Veranstaltung findet draußen statt und wird bei Regen abgesagt. Doch das Wetter wird hoffentlich mitspielen, und ich werde den Abend genießen können.

Am Mittwoch gehe ich schon wieder ins Kino. Am 14.10. fängt das Queer Film Festival München an. Einige Filme kann man nur online anschauen, andere werden auch im Kino gezeigt. Ich gehöre zwar selbst nicht zu der Community, finde es aber wichtig, mich mit den Themen auseinanderzusetzen, um queere Personen besser zu verstehen und unterstützen zu können.

Wenn ich am Donnerstag nach der Beitragsbesprechung in der Schule noch genug Kräfte habe, gehe ich noch zum Konzert von Tom Wu im Import Export. Den Künstler habe ich schon im Sommer bei „Kunst im Quadrat“ auf der Theresienwiese gehört, und seine energische Musik mit Trommeln und Gesang hat mir sehr gefallen. Letztes Mal habe ich zu seiner Musik den ganzen Abend getanzt. Weil das Konzert draußen ist, wird das Tanzen diesmal wohl ein Muss sein. Aber mit einer warmen Jacke und einem heißen Tee geht das schon.

Am Ende der Woche verstehe ich: Auch mit vollem Schulprogramm schaffe ich es, abends rauszugehen und die Zeit zu genießen. Trotzdem freue ich mich am Freitagabend nach einer Woche voller Konzerte und Ausstellung etwas Ruhigeres zu unternehmen. Dazu passt „Die Nacht der Sterne“ am Olympiaberg perfekt. Für eine Nacht wird die Beleuchtung auf der Wiese zwischen Olympiaberg und Olympia-Alm ausgeschaltet, damit man den Sternhimmel beobachten kann. Dabei soll sogar ein Astronom sein, der mit seinem Teleskop erklärt, welche Sterne wir genau sehen können. Ich bin schon gespannt und werde meine zehn Decken mitnehmen: Warm wird es nicht, dafür aber sicher kuschelig!