Die Tage zwischen Weihnachten und Silvester bedeuten für die meisten Menschen Entspannung und Ruhe. Und trotzdem gibt es kaum eine Zeit im Jahr, in der wir so viel feiern und tanzen. Viele nutzen die freie Zeit für Ausschweifungen in allen Belangen. Kulinarisch, alkoholisch, aber auch kulturell. So auch unsere Autorin Viktoria, sie tanzt im Goldenen Reiter oder auf dem Muffat-Winterfest und tummelt sich auf dem Wannda Kostümball
Die Feiertage waren mehr oder weniger besinnlich und ruhig. Ich habe viel Zeit mit der Familie auf dem Land verbracht und viel zu viel gutes Essen gegessen. Weihnachtsmusik wurde jetzt aber erst mal genug gehört – nächstes Jahr dann wieder, Mariah! Und auch mit der Besinnlichkeit reicht es mir, also gehe ich am Freitag nach der Arbeit direkt ins Blitz. Das Radio 80000 veranstaltet hier eine Party, bei der die DJ´s 600-Cell, Bogus Trumper, DJ Seinfeld und Vince hinter dem Mischpult stehen. Für mich der perfekte Sound, um die ganze Nacht durchzutanzen.
Am Samstag wird ausgeschlafen. Nachmittags spaziere ich zum Werkstattkino und schaue mir die Doku „Third-ClassTravel“ über die Transsibirische Eisenbahn an. Gegen Abend folgt ein Abstecher in die Rote Sonne: Hier spielt das Lunsentrio. Die schrullige Band nimmt sich selbst nicht all zu ernst und hinterlegt ihre witzigen Texte mit Reggae-Beats. Perfekt, um mich für den Abend einzutanzen. Später steht noch Discorama im Goldenen Reiter auf dem Plan. Unter anderem wird dort DJ Tankstelle auflegen, der mir mit seiner Musik bestimmt genügend Fuel für den Abend liefert.
Weil ich in den Tagen zwischen Christi Geburt und dem neuen Jahr einen immensen Haufen Plätzchen in mich reinspachtelt habe, steht der Yoga-Detox-Brunch am Sonntag im Corvatsch fest auf meinem Plan. Von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr gibt’s Yoga und danach verwöhnen die Girls von Banana Leaf alle Yoginis mit unterschiedlichen Brunch-Köstlichkeiten. Ich freue mich auf Süßkartoffelwaffeln & herzhafte Bowls, um das Jahr auch gebührend kulinarisch zu verabschieden. Von 16 Uhr an lockt noch die Deutschstunde im Köşk. Hier beschäftigen sich Tuğba Önder und Tunay Önder damit, wie die Landessprache die Migrationsgesellschaft, über das Klassenzimmer hinaus, beeinflusst.
Der Tag ist gekommen, vor dem sich viele Fürchten: Silvester – und das auch noch an einem Montag! Der Jahreswechsel zeigt uns auf, wie schnell ein Jahr doch vergehen kann und wie viel oder auch wenig wir in einem Jahr geschafft haben. Eigentlich hatte ich vor, auf der MS Utting den Jahreswechsel zu verbringen, mit Umme Block und vielen anderen. Um mit guten Vibes ins neue Jahr zu starten, ziehe ich nach einer Hausparty aber doch direkt zum Wannda Kostümball. Dort erwarte ich interessante und verkleidete Menschen. Also die perfekten Voraussetzungen für eine Party, um im Glitzerregen ins Jahr 2019 zu tanzen. Wenn ich mich in den frühen Morgenstunden dann noch fit fühlen sollte, gibt es auch noch eine weitere Option. Im Kunst Block Balve kann bis 12 Uhr auf der Jet Black NYE Party getanzt werden.
Ich ahne es jetzt schon: Nach dieser Nacht kann ich mich am ersten Tag des Jahres 2019 wohl wirklich nicht motivieren, mehr als 1000 Schritte zu gehen. So wird es bei einem kurzen Spaziergang um den Block bleiben. Den Rest des Dienstags werde ich daher eher daheim verbringen und Podcast hören. Mein Favorit zur Zeit: Kanackische Welle. Die zwei Münchner Journalisten Marcel Aburakia und Malcolm Ohanwe sind Halb-Palästinenser und sprechen über Popkultur, Rassismus und ihr Leben als „Kanacke im Westen“.
Damit ich diese Woche auch mal etwas Kulturelles mache, packe ich gleich zwei Events in meinen Mittwoch Abend. Zuerst schaue ich mir im Monopol Kino die Premiere von „Die Geheimnisse des schönen Leo“ an. Der ehemalige HFF-Student Benedikt Schwarzer forscht in seiner Dokumentation über das Leben seines Großvaters, des Politikers, Leo Wagner. Nach dem Politkrimi muss ein heiterer Ausgleich her. Im „Kunst66“ im Univiertel gibt es die Ausstellung „OSTINDIENFAHRER“ des ehemaligen Kunstakademiestudent Vincent Kern zu sehen. Seine farbenfrohen Arbeiten lassen auf einen Gute-Laune Booster hoffen.
Weil ich bis Ende der Woche immer noch frei habe, kann ich am Donnerstag Abend zum Muffat Winterfest gehen, ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Hier spielen unter anderem Ni-Sala und Yungblud als Headliner. Der Genremix verspricht einen guten Abend. Danach geht es zum zweiten Mal in dieser Woche in den Goldenen Reiter. Der Rapper Bien Monk feiert seine Tape Release Party und ich werde wie so oft meinen Schlaf gegen eine durchtanzte Nacht eintauschen.
Das Lovelace Hotel schließt bald und zum Abschied verkauft es am Freitag alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Für mich die perfekte Gelegenheit mein Zimmer aufzuwerten und daher freue ich mich auf allerlei Designer Schnick-Schnack!
Viktoria Molnar
Foto: Miguel Gato Lopez