Unsere Autorin Laura muss so kurz vor Weihnachten noch Geschenke für ihre Liebsten besorgen. Trotzdem scheint sie sich Zeit nehmen zu wollen, um vor und nach dem Fest feiern zu gehen. Mit dabei sind viel elektronische Musik, ein Hit aus den 1980er Jahren in Dauerschleife und ein Album Release.
Die Bücher zuschlagen, die Arbeit liegen lassen und raus aus der Uni. Es ist Weihnachten! Für mich beginnt mit diesem Freitag meine persönliche Winterpause. Bevor es aber nach Hause zu meiner Familie geht, will ich mit meinen Freunden noch etwas feiern. Wir bringen uns beim Ball der Lovers in Feiertagsstimmung. Alles andere als ruhig und besinnlich. Sexy Santas und Christqueens schweben im Folks Club über die Tanzfläche, die für diesen Abend zum Laufsteg wird. Heiß. Wild. Elektrisierend. Und wir mittendrin. Zusammen tanzen wir durch die Nacht und gehen erst nach Hause, als es vor dem Folks Club schon wieder hell wird.
Nach dieser durchtanzten Nacht schlafe ich am Samstag erst einmal aus. Wieder erwacht hole ich mir beim Bäcker ums Eck eine Kater-Spezi. Jetzt bin ich wieder fit und starte in die Stadt. Letzte Besorgungen machen, denn wie immer bin ich mit den Geschenken spät dran. Für Papa gibt es dieses Jahr eine Vinyl und für meinen Bruder habe ich im Secondhand Shop eine fancy Jacke erstanden. Das Richtige für meine Schwester und meine Mama zu finden ist da schon schwieriger! Nachdem aber auch für die beiden ein Geschenk gefunden ist, geht es zurück nach Hause. Den Abend verbringe ich im Bahnwärther Thiel. Dort wird heute die längste Nacht des Jahres gefeiert. Zur Wintersonnenwende gibt es draußen ein kuscheliges Feuer und drinnen energetische Beats.
Meinen Sonntag verbringe ich an einem ungewohnten Ort. In der Kirche. Ich bin aber nicht hier um zu beten, sondern um zu singen und zu feiern. Denn egoFM lädt zu einer besonderen Spendenparty ein. In der St. Maximilian Kirche wird an diesem Nachmittag Toto’s „Africa“ vier Stunden lang in Dauerschleife gespielt. Für den guten Zweck versteht sich. Mit dabei sind unter anderem auch die KYTES und der Bud Spencer Heart Choir. Und auch ich schmettere zusammen mit vielen anderen aus voller Seele den Welthit!
Am Montag geht es für mich nach Hause. Ich steige in den Zug und fahre an meinen Wohlfühlort – das Allgäu. Meine Schwester holt mich am Bahnhof ab und daheim angekommen gibt es erstmal gutes Essen von Mama. Weihnachten kann so schön sein. Zusammen wird dann noch der Christbaum im Wohnzimmer geschmückt. Es weihnachtet sehr!
Auch den Heiligabend am Dienstag verbringe ich im Allgäu. Freunde treffen, essen und abends gibt es dann Geschenke. Nach der Bescherung ist hier nicht mehr viel los. Wir machen noch etwas Musik. Pflichtprogramm für meinen Vater! Ganz brav holen wir deshalb alle unsere Instrumente und spielen zusammen ein paar Weihnachtslieder. Wer nicht im verschlafenen Allgäu, sondern in München weilt, sollte am 24. Dezember unbedingt noch in der Paradiso Tanzbar vorbeischauen. Dort steigt die Fancy Footwork Christmas Party. Ungeliebte Geschenke können dort in Schnaps getauscht werden und so beginnt die Weihnachtsnacht voll Schabernack, 80’s Hits und Campari-Duschen.
Mittwoch kommt dann die ganze Familie zu Besuch. Oma bringt Plätzchen mit und meine Cousinen präsentieren stolz ihr Geschenke. Am Abend ziehe ich gemeinsam mit meinen Geschwistern und ein paar Freunden zum Christbaumloben los. Der wohl beste Brauch im Allgäu. Wir gehen von Haus zu Haus, singen unseren Nachbarn ein Ständchen und dürfen in die Stube eintreten. Dort gibt es dann ein anerkennendes „Mei. So a scheaner Chrischtbaum!“ und zum Dank einen Schnaps für uns alle. Schon ist der Christbaum gelobt. Funktioniert mit Sicherheit auch in München!
Am Donnerstag fahre ich dann wieder zurück nach München. Zu viel Allgäuer Besinnlichkeit ist auch nicht gut! Von Weihnachten habe ich trotzdem noch nicht genug. Vor den Feiertagen ist immer so viel zu tun – Weihnachtsfeiern, Unistress, Arbeit – da ist mir in diesem Jahr gar keine Zeit für einen Besuch auf dem Weihnachtsmarkt geblieben. Das hol ich heute nach und schlendere gemütlich über den Märchenbazar am Leonrodplatz.
Jetzt ist aber wirklich Schluss mit Weihnachtspause. Meinen Freitag verbringe ich wieder am Schreibtisch. Schließlich muss meine Bachelorarbeit fertig werden! Am Abend besuche ich dann die SZ Junge Leute Band des Jahres 2018 im Strom. Umme Block feiern den Release ihres Debüt Albums und präsentieren „25 Hours“ zum ersten Mal vor Publikum. Das will ich mir auf keinen Fall entgehen lassen und deshalb darf meine Bachelorarbeit dann auch schon wieder ruhen!
Text: Laura Wiedemann