Ark Noir Bandfoto
Ark Noir Bandfoto

Die SZ Junge Leute Spotify-Playlist im Juni 2019

Schwitzen in der U-Bahn, Rollmops-Gefühle am Badesee und Schlägereien im Freibad – der Sommer in der Stadt hat auch seine Tücken. Da möchte man allen Münchnern nur raten: „Nehmt’s leicht“. So tun das auch unsere Playlist-Dauergäste, die KYTES, in ihrem (immer noch hoch)aktuellen Song. Denn auch in dieser tropisch-heißen Playlist sind sie mit von der Partie. Außerdem: Pop-Punk für’s Freiheitsgefühl, cinematische Beats für die Gänsehaut und moderner Oldschool-Hip-Hop für die Abkühlung nach dem Sonnenbad.

Juju – Intro

Auf diese Platte musste Deutschrap lange warten: „Bling Bling“ heißt das Mitte Juni erschienene Solo-Album von Rapperin Juju. Der Track „Intro“ ist Vorgeschmack und Ansage zugleich: „Man wird nicht sagen, ‚Das ist Frauen-Rap auf Deutsch‘. Man wird sagen, ‚Dieses Album hat zerstört‘“. Skills, innovative Punchlines und ein längst überfälliger Perspektivenwechsel in 03:02 Minuten. (AT)

Deichkind – Wer Sagt Denn Das?

Repetitive Phrasen, Anspielungen auf eigene Songs und ein vom ersten Ton an unverkennbarer Sound. Ich weiß nie wieso – aber irgendwie kann ich Deichkind immer noch feiern. Und ich wage zu vermuten das geht vielen so. (MJ)

Juicyproof – I Forget The Blue

Eigentlich müsste man beim Sound von Juicyproof auf die aktuell tropisch heißen Temperaturen anspielen. Und die Empfehlung geben, dass ein Glas kühler Fruchtsaft (oder eine Saftschorle) doch die perfekte Abhilfe dagegen sei. Aber das wäre ja viel zu klischeehaft. (MM)

Devendra Banhart – Kantori Ongaku

Es weht eine leichte Brise, die Füße baumeln im Wasser, es riecht nach einer Mischung aus Sonnencreme und Flieder. Das Leben kann im Sommer so gut sein. Gleichzeitig vergeht auch dieser Moment – wie alles im Leben. Man kann ihn nicht festhalten, nicht mit den Händen und auch mit keiner Kamera. Aber wie singt Devendra Banhart so schön auf japanisch: „Shikata ga nai“: kann man eh nichts dran ändern. Also wieso nicht das Beste draus machen. Alles Schöne besitzt eben auch eine gewisse Melancholie und das muss man akzeptieren. (VM)

Metronomy – Salted Caramel Ice Cream

Eigentlich ist es ja naheliegend, einen Song zur Sommerzeit nach einer leckeren Eissorte zu benennen. Die Band Metronomy hat vermutlich 3 Jahre Musikpause gebraucht, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen. Ihr neuester Song tut bei diesen Temperaturen mindestens genau so gut wie eine Kugel Salted Caramel Ice Cream. (AD)

KYTES – Take It Easy

Egal was ist, take it easy. Der gleichnamige Song von den KYTES erschien zwar schon im November letzten Jahres, aber er transportiert eine sommerliche Leichtigkeit um jede Situation im Leben gut zu meistern. (AV)

Julius Höhlich – Lonely Dancer

Eines vorneweg: Der junge Mann ist 21. Das muss erwähnt werden, sonst kann man nicht nachvollziehen, was es für eine Leistung ist, mit dieser rauchigen Stimme zu singen. Rock vom Feinsten, wie man ihn heute vielleicht nicht mehr erwartet hätte; ich zumindest nicht. Durch meine frühkindliche Prägung, Rolling Stones und AC/DC, kann ich einen solchen Song einfach nicht überhören. (MF)

Yellowcard – Ocean Avenue

Jedes Jahr wenn es heiß wird bin ich auf der Suche nach meinen Sommer-Songs – Songs für den Road-Trip auf der Route 66, Songs zum Skaten an der Strandpromenade, Songs für lange Abende an der Poolbar. Meinen ersten Treffer dieses Jahr kann man fast schon als Klassiker bezeichnen, denn er ist aus dem Jahr 2003. 2003, war da nicht was? Ach ja, Jahrhundertsommer. (MM)

Yellowcard – Way Away

Hat hier jemand Yellowcard gesagt? Es vergeht keine Hochsommer-Welle in der nicht einmal diese Band aus meinen Boxen ertönt. Wenn die Hitze hier in der Stadt über dem Asphalt flimmert, ist Way Away für mich der Inbegriff von Fernweh und dem Freiheitsgefühls einer Reise ans Meer. (MJ)

Things That Need To Be Fixed – Breaking Barriers

Was habe ich mit dreizehn all diesen Pop-Punk und Easycore gesuchtelt. Blink-182, A Day To Remember, Yellowcard – wenn ich heute all die alten Songs dieser Bands höre, droht mein Herz vor Nostalgie zu zerbersten. Für mich also ein absoluter Mindfuck, dass jetzt eine junge Münchner Band mit brandneuen Songs genau das selbe Gefühl hervorruft. (MJ)

Korn – You’ll Never Find Me

Dissonant fiepende Gitarren im Hintergrund und Jonathan Davis fast flüsternde Stimme kurz vor einem Circle-Pit würdigen Breakdown – Korn-Stimmung at it’s best. (MJ)

Oakhands – The Parnassus

Das stürmische Video ist für die Gefühlsgewalt des neuen Songs der Münchner fast essentiell. Diese Interpretation des Post-Hardcore versetzt mich als großer Fan des Genres aufs neue in Erstaunen: auf im Ohr bleibende Melodien fokussiert, dennoch explosiv und emotionsgeladen. Vermutlich gut geeignet für Quereinsteiger ohne spezielle Genre-Kenntnis. (MJ)

YOUTH OKAY – Supposed to Do

“Supposed to Do” ist das Gegenteil eines gefälligen Pop-Songs. Mit ihrer neuesten Veröffentlichung möchte die Münchner Band YOUTH OKAY auf ein Thema aufmerksam machen, das ihnen persönlich sehr am Herzen liegt: “Depression ist heutzutage immer noch ein Tabu-Thema. Warum erzählst du bedenkenlos, dass du dir den Arm gebrochen hast, aber warum verschweigst du, dass es dir mental nicht gut geht und du deswegen zu einem Arzt gehst?” schreiben sie auf ihrer Instagram-Seite unter dem dazugehörigen Video. Ein starker, wichtiger Song, der textlich und musikalisch ausdrückt, was jeder Mensch braucht, der in einer solchen Situation ist: Mutmachendes und das Gefühl: Du bist nicht allein. (AmV)

Ark Noir – A Dystopian Society

Musik ist eine Sprache. Hört man die Songs von Ark Noir, versteht man diese Metapher wieder einmal besser. Denn ähnlich eines guten Romans erschaffen sie fantastische Welten, zeichnen Bilder im Kopf und ziehen uns in ihren Bann – von Anfang bis Ende des Albums. Für mich musikalisch das beste, was München zur Zeit zu bieten hat. (MM)

 

Der Song „Suns (This Night)“ von unserer Band der Woche ALINEA rundet die Liste ab. Unsere weiteren Bands der Woche im Juni, Elvis de Sade und Synchropower, haben noch keine Musik auf Spotify veröffentlicht.

 

Unsere Liste auf Spotify:

 

von Anastasia Trenkler, Marietta Jestl, Maximilian Mumme, Viktoria Molnar, Aylin Dogan, Alina Venzl, Max Fluder und Amelie Völker.

Foto: Ark Noir / Lukas Diller