Quirinello
Quirinello

Die SZ Junge Leute Spotify Playlist im Januar 2019

Musikalisch beginnt das neue Jahr genauso gut wie das alte aufgehört hat. Vielleicht sogar noch ein bisschen besser. Hip-Hop von Dendemann und Jules Werner, Indie von Quirinello, Hardcore von We Too, Will Fade und einer EP von den KYTES sollten das erklären. Das reicht nicht? Für mehr Argumente einfach klicken.

 

Dendemann – Alle Jubilare wieder (feat. Casper)

Der Dendemann und der Casper – zwei, die ihre Fans gerne aufs Album warten lassen. Doch genau wie bei Cas hat sich auch bei Dende das Warten gelohnt. Echt starkes Stück. (MM)

 

BETA – Donuts

Die stylischen Trainingsanzüge passen? Dann ab in den rostigen Kleinwagen und auf zum Schrebergarten. Die Münchner Crossover-Crew kommentiert herrlich ironisch die Kultur der Autoverherrlichung. (VS)

 

Nord Nord Muzikk – Neuruppin 2

Ich bin gnadenlose Nostalgikerin. Was also „Neuruppin 2“ bei mir ausgelöst hat, sollte klar sein. Gemeinsam mit K.I.Z. schuf Nord Nord Muzikk einen Song, der mich in das Jahr 2007 zurück versetzt. Stichwort Hahnenkampf. Auch Teil zwei sorgt für Gänsehaut. (AT)

 

Jules Werner – Alle Meine Freunde Und Ich

Die Debüt-EP von Jules Werner ist ein Gesamtkunstwerk. Die Thematik der Platte – schwer zu beschreiben. Ein Versuch mit Hilfen von Schlagwörtern: Zukunft, dunkel, dystopisch, Weltall, Aufbruch, Reise. Inhaltliche Parallelen mit einem gewissen französischen Schriftsteller? Reiner Zufall. (MM)

 

Juicyproof – Time Is All I Got

Karibik, 30 Grad. Die seidenen Vorhänge der Eingangstür zum Privatbungalow wehen sanft im Wind. Entspannen auf dem Liegestuhl davor, Kokosmilch mit Schuss schlürfend, und auf den Kopfhörern: Juicyproof. (MM)

 

L One – Winterblues

Nachts funkelt alles weiß. Dann geht das Leben los. Die Stadt ist wieder grau und matschig. Jeder kennt München im Winter. Die Beats des Münchner Künstlers L One begleiten mich smooth bei ekligen Winternass und lassen es mich beinahe vergessen. (AV)

 

Frittenbude – Insel

Frittenbude-Songs lösen in mir meist ein ganz bestimmtes Gefühl aus: In Bewegung zu sein und dabei irgendwie trotzdem nicht voranzukommen. Deshalb höre ich sie zum Beispiel gerne beim Zugfahren. Oder beim Ausblick über große, weite Flächen. Ich bin dann an einem aus der Zeit geschnittenen Ort. (MJ)

 

Basement – Be Here Now

Ein Teil von mir schämt sich immer ein bisschen, wenn ich merke, wie ich bei einem Song eigentlich nur auf den Chorus warte. Andererseits ist dieses Hinfiebern auf diese eine Zeile, diese eine Konsonanz von Akkordfolgen, die in uns diese wohlig-melancholische Gänsehaut auslöst, ja oft genau das, was uns Musik lieben lässt. Und deshalb ist es in Ordnung. I lost myself in the moment. Deshalb waren Basement mein Konzert des Monats. (MJ)

 

LANZ – In Holland

Wo findet man sich selbst? Wenn es nach Multiinstrumentalist Benjamin Lanz geht, vermutlich irgendwo in Holland. Die elektronisch verzerrten Klänge untermalen ausschwingende Gitarrensaiten und liefern den perfekten Sound für einen Spaziergang durch dunkle Gassen genauso wie für das letzte Bier am Abend in der Küche. (IP)

 

Friska Viljor – Unless You Love Me

Wenn du mich nicht liebst, dann liebe ich dich auch nicht! Klingt kindisch, aber mal ehrlich, es wäre schon ziemlich cool mal so trotzig reagieren zu dürfen. Nach You Meant Nothing und Bite Your Head Off reiht sich dieser Song wieder in die Riege: Irgendwie Fuck you sagen mit schönen Klängen. (IP)

 

Helado Negro – Pais Nublado

Im Gras liegen und den Wolken beim vorbeiziehen zuschauen. Von der Fantasie angeregt Menschen, sogar Gesichter in ihnen erkennen und bestaunen wie sich die Formationen in Sekunden verändern. Eine schöne Vorstellung, mit der mich „Pais nublado“ aus dem tristen Grau des Winteralltags holt.  Danach fühlt sich der Song nämlich an, einem leichten Frühlingstag ohne Sorgen. Da stört es mich auch nicht, dass die Übersetzung eigentlich „bewölktes Land“ heißt. Bewölkt ist immerhin besser als Dauergrau. (VM)

 

Quirinello – Pain of the Pine

Verspielt, verträumt und mit einer großen Portion Groove. Der Münchner Newcomer präsentiert mit seiner neuen Single eine weitere starke Nummer und macht weiterhin Hoffnung auf eine große Zukunft. Bedroom Pop mit Stadionrock-Potential. (VS)

 

B77 – Child

Winter. Ein grauer Tag folgt dem anderen. Die Stimmung ist gedrückt. Und da passierts: Der Himmel bricht auf und es finden ein paar Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Wolkendecke. Die Wärme der Strahlen auf unserer Haut macht uns, so kurz der Moment auch sein mag, unbeschreiblich glücklich. (VM)

 

Drama – Dead and Gone

So why are you somewhere over the rainbow out of reach where is the grass is green… Das denke ich mir oft in den kalten und grauen Januartagen, während ich dick mit Mütze und Schal eingepackt durch den Schneematsch laufe und sehnsüchtig auf den Frühling warte. (SF)

 

KYTES – Take It Easy

Ganz ehrlich? Der Alltag ist schon hart genug, daher sollten wir alle mal die Luft anhalten und “Take It Easy”. Zum Glück erinnern uns die Münchner Kytes daran mit ihrer coolen Single von der neuen EP “Frisbee”. (GM)

 

Alice Merton – Funny Business

Und jetzt alle die Hände hoch, die sich ein bisschen mehr Vertrauen von anderen wünschen. Nachdem die 25-jährige Weltbürgerin allen klar gemacht hat, dass sie keine Wurzeln hat, singt sie jetzt allen aus der Seele, die es in der Liebe nicht immer so leicht haben. (IP)

 

Jacob Collier – Every Little Thing She Does Is Magic

Man füge einem Song über Magie noch etwas selbiger hinzu… (MM)

 

Sungazer – Electro

Schon mal was von Quintolen gehört? Das ist die Unterteilung einer Note nicht in zwei oder drei, sondern fünf kleinere Notenwerte. Musikalisch eher im fortgeschrittenen Bereich. Fast so fortgeschritten wie einen Song auf ein Schlagzeugsolo zu komponieren, so dass er danach immer noch Dubstep-mäßig tanzbar klingt. Danke YouTube, dass du Menschen wie Adam Neely und Shawn Crowder hervorbringst! (MM)

 

Currents – Feel The Same

Und diese Band muss noch mit rein: Currents landeten mit dieser EP definitiv unter den ersten Plätzen meiner Top10 Neuentdeckungen 2018. Ein episches Werk, quälend und zäh zieht sich der Gesang über technisch grandiose, wuchtige Instrumentals. Augen zu, Arme in die Luft, Atmosphäre einsaugen. (MJ)

 

While She Sleeps – Haunt Me

Dieser sofort eingepflanzte Ohrwurm brachte mich dieses Jahr sicher über die Stille und Melancholie der Zeit zwischen den Jahren. (MJ)

 

We Too, Will Fade – Finders

Der zweite Song einer der für mich interessantesten jungen Bands Münchens: stampfend, wütend, explosiv, dissonant, chaotisch – bis sich der Song am Ende auf einen gerufenen Chor aus mächtigen Satzfetzen einigt. (MJ)

 

Unsere Liste auf Spotify:

 

von Maximilian Mumme, Viktor Schacherl, Anastasia Trenkler, Alina Venzl, Marietta Jestl, Isabel Prößdorf, Viktoria Molnar, Serafina Ferizaj und Giordana Marsilio

 

Foto: Quirinello