Blackout Problems (Pop / Folk / Rock)

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Jahr: 2014, Woche: 06

Die Band Blackout Problems protestiert mit ihren Songs. Im vergangenen Jahr reduzierten sie ihren vorherigen Alternativrock auf einen Pop zwischen Folk und Rock – und knüpfen gleichzeitig inhaltlich an das Weltverbesserertum von Woodstock an.

Kriegsmetaphern gegen den Krieg. Paradox ist das: „A protest against loaded guns“ heißt es in der Strophe von „Hope“, die in einen hymnischen Refrain führt, in dem die Münchner Band Blackout Problems (Foto: Birgit Burchart) schließlich fröhlich „And we’ll keep fighting and fighting“ singt. Doch irgendwo ist so viel Neo-Revoluzzertum auch etwas Schönes.

Wann gab es denn bitte die letzten ernst gemeinten Protestsongs? Jedenfalls nicht, als die Musikzeitschrift Spex im vergangenen Jahr zu ihrem eher albernen Protestsong-Contest aufrief. Doch die Blackout Problems halten sich da textlich eher an die großen Vorbilder aus den Sechzigern, sie haben ein Thema, gegen das sie ansingen. Und das kommt an, schließlich spielten sie 2013 größere Festivals wie das „Open Flair“ oder das „Frequency Festival“ und bahnen ihren Weg konsequent aus München hinaus. „Wir spielen Konzerte in Deutschland und Österreich“, sagt Gitarrist und Sänger Mario Radetzky; auch in der Schweiz, Italien, Tschechien und England waren sie schon, und auf einer zweiwöchigen Tour durch Russland und die Ukraine. Mit diesem Portfolio wartet das Trio auf, das man in Münchens sich um sich selbst drehender Szene bisher noch gar nicht bemerkt hatte. Sie begleiteten schon 2012 die Emil Bulls auf deren Tour und veröffentlichten das Album „Life“, das im Folgenden die Onlineleser-Charts der Musikzeitschrift Visions anführte.

Der damals noch druckvoll besetzte Alternativrock wurde auf der im vergangenen Jahr im Eigenverlag erschienenen EP „Twentyfourseven“ auf eine Akustikbesetzung heruntergebrochen. Der hymnische Impetus aber blieb. Pop zwischen Folk und Rock – und Musik, die eine zeitgemäße Übersetzung des Weltverbesserertums und der Zugänglichkeit der Woodstock-Musik ist. Nun erscheint eine Neuauflage dieser Single „Hope“, für deren Produktion sich Christoph von Freydorf, Sänger der Emil Bulls, verantwortlich zeigte. Rita Argauer

Stil: Pop-Folk
Besetzung: Marcus Schwarzbach: Bass, Gesang; Mario Radetzky: Gitarre, Gesang; Michael Dreilich: Schlagzeug.
Aus: München
Seit: 2008
Internet: www.facebook.com/blackoutproblems, www.blackout-problems.com

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Rita Argauer ist die Musik-Expertin der Junge-Leute-Seite. Sie ist nicht nur ständig auf der Suche nach neuen Münchner Bands und deswegen in den Clubs dieser Stadt unterwegs. Sie kennt die Szene auch von der anderen Seite: Sie singt und spielt Keyboard in der Band Candelilla.