Unsere Autorin beginnt den Freitagabend im Goldenen Reiter. Den Samstag verbringt sie in der Fotoaustellung „Citylights“ und am Sonntag schaut sie sich einen Dokumentarfilm im Heppel& Ettlich an
Das kalte Wetter ist vorbei. Die letzten Schneereste verschwunden. Der Frühling ist auf dem Vormarsch und meine Motivation, etwa zu unternehmen, war selten größer als jetzt. Zum Glück: München hat so einiges zu bieten.
Los geht meine vollgepackte Woche am Freitagabend im Goldenen Reiter. Wer das Awi vermisst, ist hier richtig. Der Goldene Reiter hat zwar einen neuen Namen und eine neue Location, das Team vom Awi ist aber gleich geblieben. Und auch die Folgen eines Abends in diesem Laden werden sich kaum ändern, deswegen werde ich wohl erschöpft von Freitagnacht erschöpft, aber erfüllt, am Samstag bei der Fotoausstellung „Citylights“ vorbeischauen. Der Münchner Fotograf Klaus Kindermann zeigt in seiner Ausstellung in der Weltraum Kunstgalerie, wie Licht Städte bei Nacht beeinflusst. Für mich haben Städte nachts etwas Beruhigendes. Es sind weniger Menschen auf den Straßen – die Stadt zeigt ihre Schönheit im Dunkeln.
Den Sonntagmorgen verbringe ich nach einer guten Mütze Schlaf schlendernd durch die Stadt. Eines fällt mir seit langem auf: Große Ketten verdrängen die kleinen Geschäfte- egal, ob der alteingesessene Bäcker oder der kleine Elektroladen- sie müssen weichen. Können wir das noch ändern? Müssen wir diesen Wandel akzeptieren? Um dieses Phänomen besser zu verstehen, gehe ich abends ins Heppel& Ettlich. Dort wird der Dokumentarfilm „ 15 Jahre Hohenzollerstraße 2003-2018“ aufgeführt. Die Filmemacher zeigen die Veränderungen der Hohenzollerstraße. Es kommen sowohl junge als auch alteingesessene Schwabinger zu Wort. Eines kann ich vorwegnehmen: Es gibt sie noch – die alten Künstler- und Kulturwerkstätten in den Hinterhöfen.
In der Theaterprojektwoche im Bellevue di Monaco geht es um das Thema Geld. Es muss kein Text auswendig gelernt werden – das kommt mir sehr entgegen. Der perfekte Montagnachmittag also. Beginn ist um 14.30 Uhr. Freies und vor allem sicheres Sprechen auf einer Bühne zu lernen, hat bestimmt noch niemandem geschadet.
Es ist Dienstag. Ich habe mich bisher, soweit es ging, von Faschingspartys ferngehalten. Zugegebenermaßen bin ich nicht ihr größter Fan. Doch ein Faschingsball in der Roten Sonne hört sich verlockend an. DJ Assault ist in der Stadt. Für das beste Kostüm gibt ein Freigetränk.
Ich schmeiße Dinge weg. Will ich das? Nein. Mache ich es? Ja. Doch warum? Viele dieser Dinge können bisher nicht verwertet werden. Es existiert kein Kreislauf. Doch vielleicht gibt es Lösungen oder zumindest Ansätze. Diese Ansätze möchte ich mir an diesem Mittwoch anschauen. In der Pinakothek der Moderne beginnt nämlich heute das Ausstellungsprojekt „Concepts for a sustainable future“ des Lehrstuhls für Industrial Design der TU.
Am Donnerstagabend brauche ich mal wieder positivere Nachrichten als das Ladensterben und den vielen Müll.
Deshalb gehe ich ins SantoLoco. Einer meiner Lieblingsläden in München. Der Kaffee ist super. Auch meinen nächsten Neoprenanzug werde ich dort sicher finden. Doch heute geht es zwar auch um das Surfen, aber nicht um mich. Sondern um Mathieu Crepel. Das SantoLoco und Quiksilver zeigen den Snowboard- und Surffilm „Shaka“ von dem Franzosen Crepel. Mathieu ist ehemaliger Snowboardweltmeister, der sich jedoch aus dem Wettkampfleben zurückzog. Das Filmteam begleitet ihn zu atemberaubenden Locations in Italien, Oregon, Hawaii, Indonesien und in den Südwesten Frankreichs. Immer auf der Suche nach den besten Bildern und Breaks. „Shaka“ zeigt die tiefe Naturverbundenheit des Profisportlers und filmte ihn bei einer seiner größten Herausforderungen – das Surfen der „Jaws“ auf Hawaii.
Dieser Film verspricht eines ganz bestimmt: wundervolle Naturbilder und ich bekomme sofort Lust mir selber ein Board zu schnappen.
Am Freitagabend geht es für mich ins MMA. Auch wenn momentan eine Petition zur Verlängerung des Pachtvertrages läuft, kann ich die Musik und Atmosphäre hier vermutlich nur noch bis Ende März genießen. Mal wieder endet eine Zwischennutzung. Mit Alan Fitzpatrick verspricht der Abend einiges.
Foto: privat