Medo Diet / Foto: Ermira Zeqiraj

Tanzen für die Tiere

Mit einer Party im Container Collective will Medo Diet, 27, in Australien helfen

Von Veronika Tieschky

Medo Diet, 27, hat ein entwaffnendes Lachen. Klar, Nachtleben, gute Laune, immerhin tritt sie als DJ auf. Es ist aber auch ein Lachen, das andere motiviert, das signalisiert: Das schaffen wir schon. Nun veranstaltet sie eine Benefiz-Aktion, um den Tieren zu helfen, die wegen der Buschfeuer in Australien ums Überleben kämpfen.

Eine Party in München für die Tragödie auf einem anderen Kontinent – bringt das was? Medo hat Erfahrung darin, dass auch kleine Aktionen Wirkung entfalten können. Sie arbeitet im Modebereich, führt den Laden „homegirlshop“ am Gärtnerplatz. Früher hat sie in der Produktion eines Modekonzerns gearbeitet. Fast-Fashion, das veränderte ihre Einstellung zu Mode. Seitdem ist ihr wichtig, dass Kleidung unter fairen Bedingungen hergestellt wird. Sie soll qualitativ so gut sein, dass sie nicht einfach weggeworfen wird.

Das war auch die Motivation für eine frühere Aktion: „Gemeinsam warm“ nannte sie ihr Projekt gegen den verschwenderischen Umgang mit Kleidung. Zusammen mit Freunden sammelte sie Winterjacken in ganz München. Am Ende füllten die Jacken drei Autobusse. Die Kleidung wurde an Jugendliche verschenkt, die sich keine eigenen leisten konnten.

Die erste Hilfsaktion konzentrierte sich auf München. Nachdem sie jetzt aber in Fernsehberichten die Auswirkungen der Brände in Australien mitbekam und erfuhr, dass durch die heftigen Buschbrände Koalas und andere Tierarten in Gefahr sind, wollte sie aktiv werden. Gemeinsam mit Freunden rief sie „Koala Sunday“ ins Leben – ein Benefizfestival im Münchner Container Collective. Zunächst plante sie nur ein Konzert mit zwei bis drei Bands. Doch sie ahnte nicht, wie viele junge Münchner aus dem Kulturleben sich für diese Idee begeisterten. Medo bekam etliche Anfragen von Musikern und DJs, die mithelfen wollen, die Koalas zu retten. Dementsprechend spannend liest sich das Line-up für den „Koala Sunday“ am Sonntag, 2. Februar: Kytes, The King of Cons, Fleur en Fleur, Richter+ Lippus, Teer & Federn, das Party-Team von Fancy Footwork und viele mehr.

Wichtig ist Medo, dass nicht nur der Buschbrand so schnell wie möglich gelöscht wird, sondern dass auch nachhaltig die Lebensqualität der betroffenen Tiere verbessert wird. Gespendet wird der Erlös an das „Koala Hospital“, eine Wildtier-Rettungsorganisation an der Ostküste Australiens. Mit dem Geld sollen dort mehr Plätze für verletzte Tiere geschaffen werden. „Die Welt können wir nicht retten, aber mit ,Koala Sundays‘ ist ein guter Anfang gemacht“, sagt Medo.