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Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Valentina

Film, Flohmarkt, Feiern – unsere Autorin Valentina möchte dem schlechten Wetter trotzen. Mit einer prall gefüllten Woche holt sie sich den Frühling selbst in ihr Leben.

Letztens entdeckte ich bei einem Spaziergang überraschenderweise ein Kaninchen in der Nähe des Englischen Gartens. Bereits als der Tag begann, fühlte ich die Atmosphäre in der Stadt gewandelt. Dabei stellte ich mir die Frage: Ist München etwa im Frühling angekommen? Mein Enthusiasmus wurde die Tage darauf leider durch regnerisches Wetter erneut abgeflacht. Ich möchte dem Gefühl des Frühlings und der Leichtigkeit, die er mit sich bringt, diese Woche doch eine Chance geben und stelle mich gegen den Regen. Auch wenn das bedeutet, mit Regenschirm und Mütze durch die Stadt zu laufen. Denn: Nichts motiviert mich mehr als die Stimmung, die an einem Nachmittag an der Isar mitschwingt. Ich nehme mir vor, die verschiedenen Atmosphären der Stadt zu entdecken. Komme was wolle!

Am Freitag stürze ich mich deshalb zunächst in das Dok.Fest, das gerade stattfindet. Dort wird am Freitag im Neuen Maxim der Film „Liminal Space: Diving Within“ gezeigt. Die Dokumentation handelt von dem Tod des Vaters der Protagonistin und zeigt, wie sich Trauer auf den Gefühlzustand der Hinterbliebenen auswirkt.

Samstagmorgen verbringe ich auf dem Flohmarkt in der Olympiaparkharfe. Da ich eine regelmäßige Flohmarktgängerin bin, stelle ich dort immer eine besondere Stimmung fest. Der Geruch von alten Dingen gemischt mit Bratwurst stellt für mich eine Art Heimat dar. Gegen Nachmittag besuche ich die Ausstellung „10 im Quadrat“ im Farbenladen. Am Samstag soll dort ein Open Mic stattfinden. Ich bin sehr gespannt, welche Themen hier Platz finden.

Den Sonntag nutze ich dazu, etwas Universitätskram zu erledigen. Da ich diese Woche gegen den Regen ankämpfe, finde ich mich gemeinsam mit Freunden am Sonntagnachmittag im Atelierpark des Bahnwärter Thiels ein. Die Atmosphäre, die hier auf mich trifft, ist hoffentlich gefüllt mit Inspiration und Aktivismus.

Montag verbringe ich zunächst in Vorlesungen. Da ich die Stadt in dieser Woche von ihrer frühlingshaften Seite sehen möchte und mir das Wetter keinen Strich durch die Rechnung machen soll, finde ich mich am Abend im Lost Weekend zur Open Stage mit ein paar Freunden ein. Die Eigennützigkeit des Konzepts bringt vielleicht eine sehr gewandelte Stimmung mit sich.

Am Dienstag habe ich immer noch nicht die Hoffnung auf den Frühling aufgegeben und gehe deshalb gegen Nachmittag in die Transit Rooftop Bar. Einige Freunde von mir möchten dort einen aufregenden Abend verbringen. Ich erhoffe mir nur eins: Das Gefühl des Frühlings endlich wahrzunehmen.

Mittwoch findet man mich auf den Singer Songwriter Sessions im Import Export. Ob mich die Stimmung dort endlich vom Frühling überzeugt?

Donnerstag steht im Habibi Kiosk ein Artists Talk an. Gemeinsam mit Tänzerin Maria Barrios wird über das musikalische Vermächtnis von Alexander Sacharoff gesprochen. Da er mit der Künstlergruppe Blauer Reiter befreundet war, bin ich gespannt, welche Stimmung in den Talks widergespiegelt wird.

Nachdem ich nun eine Woche versucht habe, verschiedene Orte zu erleben, die in mir ein Gefühl des Frühlings auslösen, möchte ich am Freitag das Theaterstück „Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ im Metropol Theater besuchen. Das Stück stellt verschiedene Ereignisse aneinander – vielleicht gibt es mir endlich die Genugtuung, den Frühling in der Stadt zu finden, trotz schlechtem Wetter.

Valentina Spangler