Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Serafina

Wintersonne Open Air im Bahnwärter Thiel am Samstag, am Mittwoch Feierwerk und  die Ausstellung Grauzonen im Köşk am Donnerstagabend. Unsere Autorin nimmt euch mit durch eine spannende Woche mit vollem Programm

Von Serafina Ferizaj

Die Woche war lang, der Winter hat sich zurückgemeldet und ich freue mich auf das Wochenende. Das beginnt am Freitag bei mir mit ELEPHANT, der Abschlussinszenierung von Moritz Hauthaler an der Otto-Falckenberg-Schule. Bei dieser biographisch inspirierten szenischen Installation stellt er sich die Frage, was Realität ohne Dokumentation bedeutet und beschäftigt sich mit Erinnerungswelten. Dafür rekonstruiert er auf dokumentarische Weise den rund zwanzig Jahre zurückliegenden Tod seines Vaters und öffnet so die Räume zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit.

Der Samstag wird mit einer Party beginnen. Ich werde früh aufstehen, um zum Wintersonne Open Air im Bahnwärter Thiel zu fahren und mich auf die lang ersehnte Open-Air-Saison einzustimmen. So schön der Winter auch sein kann, wird es Zeit, ihm Adieu zu sagen. Abends verabrede ich mich mit zwei Freundinnen und gehe ins Harry Klein zum Diskussionspanel I got 99 problems but being a feminist listening to rap ain‘t 1. Diskutiert wird die Frage, wob sich Hip Hop und Feminismus gegenseitig ausschließen und wieso weniger Frau rappen als Männer. Die beiden Veranstalterinnnen Lena Grehl und Miriam Davoudvandi versprechen, dass man danach nicht aufhören wird, Rap zu hören und das coole: Der Eintritt ist frei!

Nach so viel Musik von Elektro bis Rap innerhalb eines Tages werde ich am Sonntag besonders lange schlafen und den Tag ruhig angehen lassen, und bei der Ausstellungseröffnung Natur als Kunst im Lenbachhaus meine Seele baumeln lassen.

So kann ich Energie für die neue Woche tanken, denn am Montag wird die Podiumsdiskussion Kulturelle Zwischennutzung in München – Fluch oder Segen? Im Isarforum stattfinden. Es geht darum, wie man als Künstler an leerstehende Räume kommt, um diese mit Kunst und Kultur zu füllen und welche Hürden es dabei gibt. Am Ende gibt es für das Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Anwesend sind unter anderem Daniel Hahn vom Bahnwärter Thiel und Wannda sowie Stephanie Utz vom MUCA Museum of Urban and Contemporary Art. Der Eintritt ist frei.

Die folgenden Tage werden wieder musikalisch.Am Dienstag wird im Jenny was a friend of mine beim Indieradar die wunderbare Victoryaz auftreten. Tags drauf am Mittwoch findet im Feierwerk die Vorrunde III von IV das Sprungbrett 2019 und werde mich ärgern, dass ich die ersten beiden Runden verpasst habe. Von Singer-Songwriter, Punk und Indie ist alles geboten. Auftreten werden LENA LUVIA, die Sellout Boys, The Governors und es gibt ein erneutes Wiedersehen mit Victoryaz.

Am Donnerstagabend wird die Vernissage der Ausstellung Grauzonen im Köşk stattfinden. Ein Künstlerkollektiv beschäftigt sich mit grenzwertigen Situationen im Alltag. Dazu gehören beispielsweise Obdachlosigkeit, Umgang des Menschen mit der Natur, die LGBTQ-Szene in München oder persönliche Auseinandersetzungen mit diesem Thema. Ziel ist es, dass der Besucher sich selbst mit den persönlichen Grauzonen in seinem Leben auseinandersetzt. Zu den ausgestellten Werken gehören Fotos, Videokunst, Bildende Kunst sowie Installationen.

Nun ist wieder Freitag und wieder Wochenende. Ausnahmsweise geht es in an die TUM, doch nicht, um eine Vorlesung zu besuchen, sondern zum Podiumsgespräch The Adventure of the Empty House. Dabei geht es um die Architektur, Prozesshaftigkeit und dem Dialog zwischen Altem und Neuem ausgewählter architektonischer Gebäude in München. Klingt interessant!

Foto:privat