Neben verschiedenen Theaterbesuchen und Ausstellungen verbringt unsere Autorin Sarah ihre erste unifreie Woche auf Open-Air-Veranstaltungen wie Tollwood und Kino Mond und Sterne.
Von Sarah Kratzl
Die Prüfungsphase liegt hinter mir, und bevor sich halb München für den „Urlaub in Italien“ bereit macht, heißt es nochmal, alle kulturellen Angebote der Stadt und die schönsten sommerlichen Plätze auskosten. So gibt es das Dolce-Vita-Gefühl auch mitten in der Stadt zu finden, und die erste Uni-freie Woche zeigt mir mal wieder, warum man in und für München im Sommer ganz viel Amore fühlt.
Endlich ist es wieder Freitag. Mein erster Wochenend-Stopp ist die 1Page Gallery im BUNKER in der Blumenstraße 22. Das Event kündigt sich vielversprechend an mit „wilden Ausstellungen rund um national wie international Aufsehen erregende Künstler, geistreiche Querulanten und Schöpfer neuer Ideen“. Und so fiebere ich den ganzen Tag den neuen Inspirationen und künstlerischen Entdeckungen entgegen.
Morgens noch einen kurzen Abstecher zur Isar und danach direkt zur Eröffnung der Jahresausstellung in der Kunstakademie – das ist mein Plan für den ersten lernfreien Samstag. Nachdem ich durch das kleine Hogwarts mit den vielen spannenden Räumen und Kunstprojekten gewandert bin, zieht es mich dann voraussichtlich weiter zum Georgenstraßenfest. Im Anschluss fahre ich zum Container Collective, zur Anniversary Party des Podcasts Montagsmeeting. Ich bin gespannt, ob vielleicht eine neue Podcastfolge entsteht oder einfach bis spät in die Nacht getanzt wird.
Sonntagnachmittag ist es wieder an der Zeit, auf die Straße zu gehen und seine Stimme kund zu tun. Unter dem Motto Munich For Future findet eine große Klima-Demo am Odeonsplatz statt, die hoffentlich der Politik ein Zeichen setzt. Danach spaziere ich weiter über den Königsplatz Richtung Stiglmaierplatz. Das Volkstheater ist mein heimlicher Lieblingsort in München. Und so darf ich das Sommerfest dort natürlich nicht verpassen. Im gemütlichen Innenhof gibt es wie immer Livemusik und ausgelassene Stimmung.
Nach der Arbeit fahre ich am Montag direkt auf das Tollwood. Dort angekommen erkunde ich sowohl die vielen verschiedenen Essensangebote, als auch die handgefertigten Kostbarkeiten. Durch ein Meer aus Farben, Gerüchen und spannenden Menschen führt meine bevorzugte Route weiter auf die hohe Wiese des Olympiabergs. Dort hat man meiner Meinung nach einfach den besten Blick auf den Sonnenuntergang und kann in Ruhe das bunte Treiben am Fuß des Hügels beobachten.
Am Dienstag freue ich mich auf die OCEAN FILM TOUR Vol. 6. Der Abend ist ganz im Zeichen meines Lieblingselements. Die Open-Air Kino Veranstaltung zeigt das blaue Wunder unseres Planeten und die Seebühne im Westpark bietet dafür die passende Kulisse. Perfekt um sich für kommende Reisen einzustimmen und noch direkt am Abend neue Pläne zu schmieden.
Auch im Residenztheater ist die Saison fast vorbei und kurz vor Spielzeitende findet das Resi-Abschiedsfest statt. Deswegen mache ich mich diesen Mittwoch mit dem Fahrrad auf den Weg zum Marstallplatz. Ich bin sehr gespannt, was alles geboten wird – besonders, da das Theater kurz vor einem Intendantenwechsel steht.
Donnerstag bedeutet für mich Sommer, Sonne und Apfel-Pali im Englischen Garten. Nach diesem sonnigen Tag, der ganz im Wechsel von Liegewiese und Schwimmsessions im Eisbach steht, habe ich dann wahrscheinlich Lust auf etwas Neues. Open-Air Kino und Kunstgalerie? Passt, wie ich finde, sehr gut zusammen, besonders an einem Sommerabend. Und so geht es für mich mit etwas Sonnenbrand und nassen Haaren zum Sommerkino im Haus der Kunst. An diesem Abend kommt ein französischer Film, der ins Deutsche übersetzt den Titel „Vogelfrei“ trägt.
Freitagabend heißt es dann ab zu den Hofflohmärkten in der Maxvorstadt. Diese starten erst am Nachmittag von 17 Uhr an. Durch fremde Höfe zu stöbern, Straßen zu erkunden und am Ende vielleicht das neue Lieblingsstück zu entdecken, ist für mich immer ein kleines Abenteuer. Danach schlendere ich durch den Hofgarten – auf dem Weg zu den Kammerspielen. Dort spielt um 20 Uhr Melancholia. Ein Stück, das ich unbedingt vor Spielzeitende noch sehen möchte. Im Anschluss treffe ich, wenn alles nach Plan läuft, Freunde am Gärtnerplatz, wo wir die Woche mit etwas Pizza und Aperol entspannt ausklingen lassen.
Foto: Privat