Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Larissa

Unsere Autorin Larissa fährt bald in den Urlaub. Deshalb ist in der kommenden Woche Sparen angesagt. Trotzdem ist die Woche vollgestopft und es gibt viel zu erleben.

Von Larissa Kahr

Das Thermometer bricht neue Rekorde. Ich habe den Bachelor frisch in der Tasche und urlaubsreif bin ich obendrein. Tja, leider finanziert ein Abschluss in Theaterwissenschaft keinen Flug auf die Seychellen. So muss ich, trotz der geplanten Low-Budget Urlaubsversion in Kroatien mit Zelt, Campingstühlen und Vorräten an Nudeln mit Pesto, die kommende Woche sparen.

Deshalb steht für mich am Freitagabend ein Besuch im Feierwerk auf dem Programm. Um das Wichtigste vorweg zu nehmen: Der Eintritt ist kostenlos. Dort wartet auf mich das Finale des Projekts „Sprungbrett“, in dem vier Bands stehen. Es handelt sich um einen Wettbewerb, in dem Musikgruppen aus München gegeneinander antreten und von einer Fachjury bewertet werden. Ich bin vor allem gespannt auf unsere ehemaligen Bands der Woche Victoryaz, Quirinello und Sellout Boys (Herzlichen Glückwunsch zu Finaleinzug). Dann gönne ich mir vielleicht auch ein Bier – das verkraftet meine Urlaubskasse bestimmt.

Da es hoffentlich auch nur bei einem Bier bleibt, bin ich am Samstag früh auf den Beinen. Denn die Teilnahme am Christopher Street Day (CSD) ist für mich obligatorisch. Dieses Jahr feiert der CSD in München sogar Jubel-Jubiläum. Das vierzigste Mal gehen die Teilnehmer am Samstag auf die Straßen. Fun Fact an dieser Stelle: Tatsächlich spricht man nur im deutschsprachigen Raum und der Schweiz vom CSD. Im Rest der Welt gilt die Bezeichnung Gay Pride – verrückt oder? Wenn ich am Abend noch fit bin, schaue ich kurz beim Weinfest am Josephsplatz vorbei. Ein, zwei Wein dürften der Urlaubskasse nicht schaden.

Nach diesem Programm lasse ich es am Sonntag ruhiger angehen. So zieht es mich, ganz die ehemalige Theaterwissenschaftsstudentin, natürlich zum Drama. Das Entity Amateurtheater präsentiert den Klassiker „Romeo und Julia“ im Westpark. Das Stück wird auf Englisch aufgeführt, weil die Mitglieder des Ensembles aus allen Ecken der Welt stammen. An dieser Stelle natürlich wieder ein Spar-Tipp von mir: Decke, Essen und Wein (der Günstigste mit dem schönsten Etikett) selbst mitbringen. So rücke ich dem Traum vom Sonnenuntergang in Kroatien ein Stück näher.

Ein Glas Wein hier, ein Bier da. Ja, nach dem Wochenende sollte ich dann eine Pause machen und auf meinen Körper achten. Deshalb geht’s für mich am Montagabend zur Blade Night. Start ist an der Theresienhöhe. Von da skatet man dann in der Kolonne durch das abendliche München. Dabei ist es elementar, am Anfang aufs Klo zu gehen. Denn aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: während der Runde ist das ein wirklich schwieriges und unangenehmes Unterfangen.

Wenn alles nach Plan läuft kann ich mir am Dienstag eine Auszeit vom Sparen nehmen. Vielleicht ist Durchhalten nicht so meins, ist ja auch egal. Die partielle Mondfinsternis, also die maximal 66-prozentige Verfinsterung des scheinbaren Monddurchmessers durch den Erdschatten, zum Jubiläum des Mondraketenstarts der Apollo 11, klingt einfach zu spannend. Und gegen den Eintritt von 10 Euro kann selbst ich nichts sagen, wenn es um die Weiten des Universums geht. Aber aufpassen, für die Teilnahme auf der Volkswarte muss man sich vorher anmelden.

Konsequenten Sparfüchsen empfehle ich als Alternative einen Spaziergang über das Tollwood. Aber lasst euch bloß nicht von Baumstriezel und glasierten Früchten verführen.

Vielleicht hole ich mir am Donnerstag noch Urlaubstipps für meine nächste Auszeit. Denn mit meinem aktuellen Finanzstand ist leider kein Flug nach Kalifornien drin. Auch einen gelben Schulbus kann ich mir nicht leisten, um dann nach Patagonien zu fahren. Genau diesen Traum hat sich aber der Hamburger Rouven Straub, 2018, erfüllt und nun berichtet er von seinem Abenteuer.

Und dann, wenn das mit dem Sparen alles nach Plan funktioniert hat, heißt es für mich: Urlaubskasse rein, Autotür zu und Dobar dan Kroatien.

Foto: Lukas Probst