Rosalie und Wanda (Countrymusik)

image

Die Münchner Songwriterin Rosalie Eberle hat mit ihrer aktuellen Combo “Rosalie und Wanda” ein neues Album fertiggestellt: “Meister Hora” heißt die Platte. Unverkennbar spiegeln sich ihr Studium zum Jazz-Gesang und ihre Erfahrungen als Film-Musik-Kompositeurin. Aber eine unbestechliche Lässigkeit mischt die Songs auf.

Die Münchner Musikerin Rosalie Eberle (Foto: Monika Eberle) erfindet immer neue, meist märchenhafte Zusätze zu ihrem Namen. Rosalie und Jacob etwa. Oder, aber das war nur eine kurze Phase, Rosalie und das fliegende Pferd. Doch nicht nur das stellt sie als Songwriterin heraus; mit der aktuellen Combo Rosalie und Wanda hat sie gerade das Album „Meister Hora“ fertig gestellt. Und die Songs auf „Meister Hora“ unterstreichen den bisherigen Stil Rosalies: So ist zum einen nicht zu überhören, dass sie Jazz-Gesang studiert hat. Und dass sie auch in Kompositionsfragen – für zwei Filme hat sie bereits die Musik geschrieben – weiß, was sie tut. Doch mischt sie dieses Könnertum mit einer bestechlichen Lässigkeit: Die Songs plätschern unaufgeregt dahin, ihre Stimme – in Deutsch und in Englisch – lädt zum Zuhören und Eintauchen. Die Stücke zeigen ihre musikalische Komplexität erst auf den zweiten Eindruck. Dabei erinnern sie ein wenig an die späten Sachen von Norah Jones – die auch unüberhörbar aus dem Jazz kommt, und durch Gitarren und Shanty-Rhythmen aber andere Türen öffnet – oder an die epischen Moritaten Kurt Weills.

Gerade ist Rosalie mit ihren beiden Mitstreitern an Gitarre und Schlagzeug auf der Suche nach einer geeigneten Plattenfirma, was sich nicht allzu schwierig gestalten dürfte: Denn trotz der Verschrobenheit der Bandnamen und dem Hang zur surrealistischen Märchenwelt – auch in den wunderbar assoziativen Texten – ist ihre Musik ausgesprochen verführerisch.

Von Rita Argauer