Neuland: Fremde Selbstporträts

Selbstporträts der etwas anderen Art hat der Künstler Simon Freund, 27, für seine aktuelle Ausstellung geschaffen, die vom 12. bis zum 15. Juli zu sehen ist. 

Ist es möglich, ein Selbstporträt anzufertigen, auf dem man selbst gar nicht zu sehen ist? Um das herauszufinden, hat Simon Freund, 27, mit einhundert Menschen die Kleidung getauscht. „Ich wollte eigentlich nur Leute in meinen Klamotten fotografieren und gar nicht selbst auf den Bildern sein“, sagt Simon. Gekommen ist es dann doch anders. Aus Solidarität entschied sich Simon dafür, sich ebenfalls aus- und die fremden Kleidungsstücke anzuziehen. Der Clou: Simon trägt seit fünf Jahren immer das gleiche Outfit. Er besitzt die gleichen Kleidungsstücke mehrmals, einen Wollpullover, eine Hose, eine Mütze, alles in dunkelblau gehalten.

Entstanden sind Porträts von Freunden, Bekannten und völlig fremden Menschen, die alle Simons „Uniform“ tragen. Und Porträts von Simon mit den Klamotten der anderen: im Kleid, im Anzug, in Shorts und Leggings. „Ich glaube, dass unsere wahre Persönlichkeit einfach nicht in der Kleidung, vielleicht nicht mal im Äußerlichen steckt“, sagt Simon. Die Arbeit ist vom 12. bis zum 15. Juli im neuen „the Stu“ in der Adlzreiterstraße 13 zu sehen.

Text: Wolfgang Westermeier

Foto: Simon Freund