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Musikvideo-Kolumne: Blushy AM

Musikvideos zeigen Geschichten – und diese zu erzählen ist unser Ziel. Wir haben die Videos Münchner Bands stummgeschaltet und festgehalten, was die Film-Clips beschreiben. Diese Woche: TIP TOEIN von Blushy AM

Eine Explosion von Glitzer und Farben. Eine Überstimulation der Augen, bei der man sich nicht sicher ist, wo man hinschauen soll, denn es passiert so vieles auf einmal. Und im Gegensatz zum Titel ‚TIP TOEIN‘ wird alles andere als auf Eierschalen gelaufen.

Das Ganze ist eine riesige Party mit einer Frau und ihren Minions in einer Mandala-Galaxy. Die Frau (übrigens im Hipster-Style) und ihre Klone sind hier im Vordergrund, tanzend, wippend und sich von der Musik steuern lassend. Nennen wir sie mal: Missy. Missy ist auf einem Trip, gefangen in einem Universum aus Spiegeln, die sie mit ihren Alter Egos konfrontieren. Benebelt von den Drogen feiert sie die verschiedenen Facetten ihrer Selbst.

Ein heimlicher Verehrer: das Lama. Das Lama ist Fernsehmoderator, winkend aus eingeblendeten Bildschirmen. Es isst auch gerne kleine bunte kugelige Cornflakes. Sind es denn Cornflakes… oder vielleicht doch Drogen? Auch Missy ist ganz vorne mit dabei. Es folgt eine herzförmige Pille nach der anderen. Oder sind es doch nur Gummibärchen? Und der Rausch nur die Achterbahn der Gefühle?

Regenbogenfarben ziehen sich durch Missys gesamte Lebensrealität. Nur ihre romantischen Vorstellungen sind einfarbig. Missy träumt nämlich nur von Männern, nicht von Frauen. Und vor allem nicht vom Lama. Wie sich das wohl fühlt.

Von Francesca Rieker