Der Lockdown ist zurück! Wir wollen euch die Zeit zu Hause ein bisschen schöner machen. Unsere Rubrik “Von Freitag bis Freitag München” heißt deswegen wieder “München hat Hausarrest”. Denn: Zusammen ist man weniger allein ❤ Unsere Autorin Francesca lässt sich vom Wetter nichts nehmen und die Lockerungen machen es möglich. Kultur hier, da und dort.
Irgendwie will alles nicht so einfach funktionieren. Jetzt haben wir endlich die lang ersehnten Lockerungen, doch eines spielt nicht mit: das Wetter. Na mei.
Deshalb geht es am Freitag für mich direkt in den Hirschgarten, weil das Wetter ganz in Ordnung sein soll und da ein Biergarten auf mich wartet. Hirschgarten? Wo? Meinst du den Englischen Garten? Nein, ich meine den Hirschgarten, und er ist nicht nur eine S-Bahn Station, sondern ein schöner Park mit schönen Hirschen. Und daneben ein fast so schöner Biergarten. Da pflanze ich mich dann mit einem weiteren Haushalt hin und lasse mich in den Abend treiben.
Von Samstag an macht sich das schlechte Wetter breit und veranlasst damit auch eine Flucht in andere Räumlichkeiten neben meinem WG-Zimmer. Und aufgrund der Lockerungen muss ich nicht ins nächstbeste Zimmer (Grüße an meine lieben Mitbewohnerinnen) flüchten, sondern mache mich im Regen auf dem Weg in das Haus der Kunst. Dort sind aktuell zwei sehr interessante Ausstellungen: Plot. von Kapwani Kiwanga. Das Video auf der Website des Haus der Kunst war sehr eindrucksvoll, da sich die Kunstwerke fast bis zur Decke erstrecken (wer schon einmal im Haus der Kunst war, weiß, dass die Decken sehr, sehr hoch sind) und mein Körper schon lange nicht mehr in der Gegenwart eines so großen Kunstwerks war. In der Sammlung Goetz ist zudem eine Ausstellung von Cyrill Lachauer zu sehen, die den Namen „I am not sea, I am not land“ trägt. Sie beschäftigt sich mit der Bedeutung und dem Umgang mit ‚Land‘.
Sonntag ist Lesetag. Momentan lese ich „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer. Gibt es günstig second-hand. Vielleicht habt ihr ja auch Lust, mehr über Massentierhaltung und Speziesismus zu erfahren?
Am Montag ist der IDaHoBiT*, also der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, und Transphobie bzw. -feindlichkeit. An diesem Tag ist es wichtig, sich an historische, aber auch gegenwärtige sexuelle Diskriminierung zu erinnern. Am Gärtnerplatz werden zwischen 18.30 Uhr und 19.30 Uhr Menschen sprechen, die ihre persönliche Erfahrung mit den Zuhörenden teilen.
Vielleicht ändert sich das Wetter ja noch. Wie sagt man*frau? Wenn man*frau fest daran glaubt, dann ändert sich auch was. Und wenn das tatsächlich passiert, mache ich am Dienstag mit dem Radl einen Ausflug zur Blutenburg.
Um 20 Uhr findet am Mittwoch am Theodor-Heuss-Platz die Präsentation des „HoodMove16“ statt – ein 7,5 Tonner, der vom Bezirksausschuss 16 finanziert wurde, um dem Neuperlacher Ring wieder Performances, Theater und Konzerte zu bringen. Wenn ihr Lust habt, Theater jenseits dem Mainstream zu unterstützen, dann sehen wir uns dort!
Die Woche geht zu Ende, doch das neue Programm des Volkstheater zum Glück nicht. Am Donnerstag findet die Premiere eines Theaterstücks statt, bei dem ich mir nicht sicher bin, worum es gehen wird. ÜBERGEWICHT, unwichtig: UNFORM (Regie: Abdullah Kenan Karaca) heißt es. Schaut es euch an, vielleicht werden wir danach schlauer.
Eine Woche voller Kultur und ich fühle mich endlich wieder wie ich. Und ihr?
Von Francesca Rieker