Hello Gravity (Rock / Pop)

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Jahr: 2013, Woche: 17

Trotz Erfolg nicht abheben – Dieses Ziel drücken die vier Jungs von Hello Gravity schon in ihrem Namen aus. Jetzt erscheint ihr zweites Album “The Golden Kind” über die Suche nach Sinn und Transzendenz im glitzernd aufgeplusterten Gewand.

Narzissmus, Größenwahn, Selbstdarstellung. Im Pop ist die Überhöhung der eigenen Kunst häufig zu beobachten. So lange man selbst behauptet, man sei größer als man ist, dann werden es die anderen schon irgendwann glauben. Bei Hello Gravity (Foto: Johannes Brugger) steckt im Namen noch die Bodenständigkeit ihrer Schrobenhausener Heimat. Auf ihrem zweiten Album allerdings suchen sie Sinn, Transzendenz und Grundfragen im glitzernd aufgeplusterten Gewand.

Und diese Inszenierung ist ausgesprochen perfide geplant: Lange galten die vier jungen Männer mit ihrem wirklich gut gemachten Indie-Pop als Hoffnungsträger. Schließlich landeten sie beim Münchner Label „Dienje“ und veröffentlichten dort ihr erstes Album „Wunderkind“. Das verspielte, aber trotzdem mit einem enormen Willen und Ehrgeiz an die Perfektion gedrückte Album, machte seinem Namen alle Ehre und die Band einem breiteren Publikum bekannt. Es folgten Konzerte fern der Heimat und die Arbeit am Nachfolger.

Wo bei „Wunderkind“ noch das Schalkhafte mitschwang, ist „The Golden Kind“ ernster. Die Musik ist fülliger geworden. Die Stimme von Mike Zitzelsberger schwankt zwischen Falsett und Brust – die Unterlage ist elektronisch, die Gitarren vereinen sich mit Bass und Keyboards zu einer Soundwand, die die einzelnen Klangfarben nicht mehr differenziert, sondern als Ganzes funktioniert. Ein wenig erinnern Hello Gravity manchmal an die amerikanische Band „Animal Collective“, die allerhand elektronisches Blubbern und Piepen mit afrikanisch angehauchten Rhythmen würzen – ein wenig mehr dieser Freiheit wünscht man sich auch bei Hello Gravity, deren interessante Ideen manchmal zu sehr von Synthesizern überklebt werden. Dennoch dürfte das Album, das am Freitag, 10. Mai, im Ampere vorgestellt wird, in einigen Plattensammlungen landen. Rita Argauer

Stil: Rock/Pop
Besetzung: Mike Zitzelsberger, Felix Koch, Simon Popp und Thomas Zitzelsberger
Aus: Schrobenhausen, München
Seit: 2009
Internet: https://www.facebook.com/wearehellogravity

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Rita Argauer ist die Musik-Expertin der Junge-Leute-Seite. Sie ist nicht nur ständig auf der Suche nach neuen Münchner Bands und deswegen in den Clubs dieser Stadt unterwegs. Sie kennt die Szene auch von der anderen Seite: Sie singt und spielt Keyboard in der Band Candelilla.