“Die größte
Aufgabe war das Vertrauen“ – sagt Fotograf Korbinian Vogt, einer der 20 Mitwirkenden unserer “10 im Quadrat”-Ausstellung im Farbenladen. Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt.
Worum geht
es bei deinem Konzept? / Wie bist du darauf gekommen?
Mir ist es
wichtig, den Menschen als die Person zu zeigen die sie ist, ohne die Ablenkung
der Kleidung. Ungestellt und als die Person, die ich vor mir sehe.
Wie war es,
so viele unterschiedliche Leute für eine Bild-Serie zu fotografieren?
Für mich
war es interessant, auf verschiedene Arten von Persönlichkeiten einzugehen.
Verschiedene Persönlichkeiten mit den unterschiedlichsten Einstellungen zu
fotografieren, war eine schöne Übung in Akzeptanz und Vertrauen.
Welche
Begegnung hat dich am meisten beschäftigt?
Das kann
ich so nicht sagen. Ich würde keine einzige missen wollen.
War es
schwieriger, z.B. einen Schauspieler/Musiker zu fotografieren (also selbst
“Künstler”), als professionelle Models? Wenn ja, inwiefern?
Die größte
Aufgabe war das Vertrauen. Es ist normal, dass ein gewisses Misstrauen vorhanden
ist. Für mich ist das eine gesunde Einstellung. Die Personen davon zu
überzeugen, sich zu davon zu befreien, war mit Abstand das Schwierigste.
Bist du
auch mal an deine Grenzen gestoßen? / Musstest du deine Vorstellung/ dein
Konzept über den Haufen werfen, weil es schlichtweg nicht ausführbar war?
Akt stehen,
bzw. alleine das Zeigen von Haut ist immer noch ein Problem. Es zeigt den
Menschen ohne Schutz, die er durch Kleidung bekommt, und fühlt sich in diesen
Momenten oft verletzlich. Das so zuzulassen ist für viele sehr schwer.
Nimmst du
die Szene dieser Stadt nach dem Projekt anders war? Braucht es mehr Vernetzung?
Es ist
wichtig, dass die Vernetzung von jungen Leuten noch stärker wird. Oft habe ich
das Gefühl, man muss erst in einer anderen Stadt oder gar einem anderen Land etwas
Tolles erreicht haben, um in München als Künstler akzeptiert zu sein.
Foto: Martin Marckmiller