Fragen über Fragen – Amelie Satzger

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“Von der Gesellschaft werden wir häufig als Träumer
bezeichnet” – sagt Fotografin Amelie Satzger, eine der 20 Mitwirkenden unserer “10 im Quadrat”-Ausstellung im Farbenladen. Wir haben ihr ein paar Fragen gestellt.

Worum geht es bei deinem Konzept? / Wie bist du darauf
gekommen?

In meinem Konzept geht es um die gesamte Sparte, die sich
„Künstler“ nennt.
Von der Gesellschaft werden wir häufig als Träumer
bezeichnet, das habe ich in diesem Bild aufgegriffen und alle unter einem
Haufen Teppichen schlafend dargestellt.
So verschieden unsere Kunstrichtungen auch sein mögen (wie
auch die einzelnen Teppiche), stecken wir doch alle unter einer Decke. Nur wenn
man mit anderen Kunstrichtungen zusammenarbeitet, kommt etwas „Größeres“ dabei
raus.  

Wie war es, so viele unterschiedliche Leute für eine
Bild-Serie zu fotografieren?

Es war sehr interessant, man wusste nicht, wer als nächstes
durch die Tür kommt.
Ich hatte ja noch nicht alle kennengelernt, was es immer
wieder spannend für mich gemacht hat, ob die nächste Person auch so offen für
mein Konzept sein wird.  

Welche Begegnung hat dich am meisten beschäftigt? 
Ich fand alle Begegnungen sehr schön. Am meisten beschäftigt
haben einen natürlich die, mit denen man noch nach dem Shooting bisschen
geredet hat.
Manche sind danach noch eine halbe Stunde geblieben und man
hat sich über die nächsten Projekte und Ziele ausgetauscht. Zu sehen, wie es in
anderen kreativen Bereichen so läuft und was für Ähnlichkeiten es zur
Fotografie gibt, war sehr interessant.  

War es schwieriger, z.B. einen Schauspieler/Musiker zu
fotografieren (also selbst “Künstler”), als professionelle Models und
wenn ja, warum?

Ich fand es ehrlich gesagt nicht schwieriger. Vielleicht lag
es auch daran, dass ich allen eine Skizze geschickt hatte, wie ich mir das Bild
am Ende vorstelle, aber es konnten sich alle sehr schnell in die richtige
Stimmung versetzen.

Bist du auch mal an deine Grenzen gestoßen? / Musstest du deine Vorstellung/ dein Konzept über den Haufen werfen, weil es schlichtweg
nicht ausführbar war?

Ich hatte zuerst Zweifel, ob mein Bild so funktionieren
würde, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich musste alle einzeln fotografieren
und dann in Photoshop zusammenfügen. Ich bin zwar gut in Photoshop, aber ich
hatte Angst, dass es am Schluss unnatürlich aussehen wird. Zudem wusste ich
nicht, ob alle damit einverstanden wären, sich bis auf die Unterhose beim
Shooting auszuziehen, damit man auf dem Bild keine Kleidung sieht.
Zum Glück hat alles sehr gut geklappt und ich bin zufrieden
mit dem Ergebnis.

Nimmst du die Szene dieser Stadt nach dem Projekt anders
war? Braucht es mehr Vernetzung?

Es war sehr spannend, neue Leute kennenzulernen, denen man
sonst wahrscheinlich nicht begegnet wäre. Ich wurde auch zu verschiedenen
Theateraufführungen / Filmvorführungen eingeladen und freue mich sehr, jetzt
auch die Künstler mal in Action zu sehen.

Foto: Sophia Carrara