„Mir der Zeit wollte ich einfach nur immer mehr. Immer mehr Konzerte spielen und am liebsten nichts mehr anderes machen als Musik“, sagt Melli Zech. Fotos: privat

Fotoalbum

Sie sind von Münchens Bühnen nicht mehr wegzudenken. Aber wie haben die Musiker und Musikerinnen eigentlich angefangen? Für die Junge-Leute-Seite haben Künstler in ihrem Fotoalbum geblättert. Heute: Melli Zech.

Sieht man die Singer-Songwriterin Melli Zech, 21, auf der Bühne, hat man den Wunsch, die Sängerin in den Arm zu nehmen. So authentisch wirkt sie, so ehrlich, und irgendwie auch zerbrechlich, auch wenn sie eine ziemlich kräftige Stimme hat für jemanden, der so klein ist. Wenn man ihre Lebensgeschichte kennt, will man sie erst recht drücken. Als Kind war sie schwer krank. Sie hatte Leukämie, war auf dem rechten Ohr taub und konnte auf dem linken Ohr nur eingeschränkt hören.

Sie besuchte eine Sprach-Förderschule und bekam dort den Tipp, sie solle ein Instrument lernen. So kam Melli zu ihrer ersten Gitarre und lernte zudem den „wohl coolsten und besten Gitarrenlehrer der Welt“ kennen: Max Pissarski. Mit 13 spielte sie das erste Mal in einer Band, mit 15 wurde sie Sängerin der Band We are not what it seems. Nebenbei stand sie auch solo auf der Bühne, 2019 erschien ihr Debütalbum „Just a Girl“ – mit eigener Band. Wann ihr bewusst war, dass sie am liebsten hauptberuflich Musikerin wäre, weiß sie nicht mehr. „Es war ein Prozess“, sagt sie. „Irgendwann reicht es nicht mehr aus, ab und an auf der Bühne zu stehen. Man möchte es ständig tun.“

Von Michael Bremmer