Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Ornella

Die Luft riecht nach Frühling. Es ist Weltfrauentag. Das Wochenende steht vor der Tür und von Frühjahrsmüdigkeit kann man nicht sprechen, denn auch Anfang März ist schon so viel los in der Stadt, dass sich unsere Autorin an manchen Tagen nur schwer für eine Sache entscheiden kann.

Die Blumen und die Schokolade, die heute an U-Bahnen und in Geschäften in der Stadt an Frauen verteilt werden, können diese Menschen gerne für sich behalten. Was ich will: echte Gleichberechtigung. Jeden Tag. Überall. Deshalb starte ich den Freitag und internationalen Weltfrauentag am Marienplatz beim „Internationalen Frauenkampftag„.
Abends geht es dann in’s Import Export: hier gibt es heute eine female DJ Edition. Denn auch in der DJ Szene klappt das noch nicht so ganz mit den Geschlechterverhältnissen.

Am Samstag geht es zum Tanzen in den Goldenen Reiter, dort legen heute abend Rhode&Brown auf, DJ-Duo aus München.

Am Sonntag wird ruhiger und gemütlich: Bei Krims&Krams im Bahnwärter Thiel gibt es die Beste bunte Mischung aus Trödel, Kunst, Mode, Musik und Requisten. Ideal um das Wochenende verträumt enden zu lassen. Danach sehe ich mir die Doku „Zwischenstation“ immer im Bahnwärter Thiel an, darin geht es um Bernd und Zoltan, die beide unter der Wittelsbacherbrücke leben. Über mehrere Monate hat der Regisseur die beiden Männer begleitet.  Ansonsten gehe ich zum Substanz, wo es am Abend wieder den legendären Substanz Poetry Slam gibt, mit Newcomern und alten Poetry-Hasen.

Montag. Langweiligster Tag der Woche? No way! Ich kann mich heute nicht entscheiden, ob ich noch eine Ladung Poesie brauche, die ich mir bei Poetry in Motion im Lyrik-Kabinett abholen kann, oder ob ich lieber Lust auf künstlerischen Input habe und mir die Ausstellung „Spekulative Räume“ ansehen soll. Hier stellen Studierende des Masterstudiengangs „Advanced Design“ der Hochschule München ihre Arbeiten aus. Im Anschluss gibt es Musik.

Der Dienstag ist für Theater reserviert. Ich sehe mir die Abschlussinszenierung „Elephant“ von Moritz Hauthaler, Student der Otto-Falckenberg-Schule, an. In „Elephant“ beschäftigt sich Moritz gemeinsam mit seinem Team mit der Beschwörung biographisch begründeter und abstrakt-traumhafter Erinnerungswelten.

Am Mittwoch habe ich die Woche schon fast wieder überlebt und zur Feier des Tages trainiere ich meine Lachmuskeln. Und zwar auf Englisch. In München gibt es nämlich ab jetzt den ersten Comedy Abend in englischer Sprache: English Comedy Open Mic. Los geht’s ab 19 Uhr im Provisorium.

Die deutsch-britische Singer Songwriterin Cosma Joy aus München singt nachdenkliche und ehrliche Indie-Folk Songs, die sie auch selbst schreibt. Am Donnerstag kann man die junge Newcomerin live in der Bar „Zum Jennerwein“ erleben. Wieder träumen. Gut so.

Endlich Freitag: der Abend ist vollgepackt mit Musik. Im BLITZ findet das Framworks Festival statt. Ziel des Festivals ist es, den bisherigen musikalischen Fokus auf experimentelle, elektronische Musik vertiefen und unterschiedliche Akteure aus internationalen Subkulturen zusammenbringen. Und, was mich besonders freut: es gibt in diesem Jahr einen Anteil von über 60 Prozent weiblicher Künstler. 🙂

Foto: Lara Freiburger