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Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Alexandra

So langsam kehrt München zu einer Normalität zurück. Unsere Rubrik “München hat Hausarrest” heißt deshalb wieder “Von Freitag bis Freitag”. ❤ Unsere Autorin Alexandra genießt die wiedergewonnenen Freiheiten in München. Ihre Woche steht ganz unter dem Motto: Tanzen, Freunde, Spaziergänge und ganz viel Kultur. 

Gefühlt bin ich vor zwei Wochen erst richtig in Sommerstimmung gekommen und plötzlich ist es schon Herbst. Auch wenn ich die warmen Tage jetzt schon vermisse, freue ich mich doch auf die gemütliche Jahreszeit. Gemütlich – so habe ich mir vorgenommen, an den Herbst heranzugehen. Sagen wir es so, bei der Umsetzung scheitert es noch ein wenig. Woran das liegt? Eventuell hat die Wiedereröffnung der Münchner Clubs was damit zu tun.

Genau mit diesen startet mein Wochenende auch. Wohin es für mich am Freitag geht, ist noch nicht ganz klar – irgendwo mit Freunden unterwegs, mehr weiß ich noch nicht. Genau diese Ungewissheit ist aber doch das Schöne. Nach all der Zeit endlich wieder spontan sein, fühlt sich schon fast wie im Traum an.

Meinen Samstag werde ich mit Kraft auftanken verbringen. Ausschlafen, essen, nichts tun. Damit es dann für mich am Abend in den “Neuraum” geht. Den ganzen Abend mit tollen Leuten zu viel zu lauter Techno–Mix–Music tanzen. Ich gebe es zu, ja, ich habe all das extrem vermisst.

Aber nach zwei Abenden hintereinander, in denen ich nur gefeiert habe, nehme ich mir das mit dem “gemütlich in den Herbst”, noch einmal mehr zu Herzen. Also starte ich meinen Sonntag mit einem ausgedehnten Morgenspaziergang mit meinem Hund. Und seien wir ehrlich, die goldenen Blätter, die warme Herbstsonne, das alles macht trotz der Kälte wirklich gute Laune. Den restlichen Tag werde ich in Decken gekuschelt, auf meinem Sofa, mit einem guten Buch verbringen. Ich lese aktuell “Kaffee und Zigaretten” von Ferdinand von Schirach.

Am Montag beginnt dann der Arbeitsalltag. Weil ich danach nicht mehr allzu viel Zeit oder Motivation haben werde, irgendwas Großes zu unternehmen, werde ich einen entspannten Abend machen und ganz gemütlich kochen. Ganz klischeehaft gibt es bei mir Kürbissuppe.

Dienstags arbeite ich nur bis zum Nachmittag und habe so noch genug Zeit, um etwas zu unternehmen. Deshalb verschlägt es mich in die Kunsthalle, denn dort gibt es seit 15. Oktober eine neue Ausstellung, mit dem Titel “Fantastisch Real”. Die Ausstellung zeigt 130 Gemälde, Grafiken und Skulpturen aus der belgischen Moderne von 1860 bis 1960. Für Kunstbegeisterte also ein absolutes Muss.

Mittwoch ist Schreibtag. Das heißt, ich koche mir eine große Tasse Tee, zünde ein paar Duftkerzen an, spiele eine der Spotify Herbst – Playlists ab und arbeite den gesamten Tag an meinen Texten. Um meinen Kopf freizubekommen, gehe ich noch einmal eine große Runde mit meinem Hund spazieren und lasse so den Abend ausklingen.

Am Donnerstag ist wieder viel los, zuerst arbeite ich und anschließend findet unsere Junge–Leute–Sitzung statt. Damit ist der Tag auch schon komplett ausgefüllt und ich werde sonst nichts mehr machen. Außer schlafen gehen.

Und schon ist wieder Freitag. An diesem Tag geht es für mich zum ersten Mal seit Corona wieder ins Theater. Ich sehe mir “Der Schuh des Manitu”, im Volkstheater an. Ein Musical zum gleichnamigen Film. So lasse ich meine Woche, mit so viel Normalität wie schon lange nicht mehr, ausklingen und bin dabei mehr als glücklich.