Von Freitag bis Freitag München mit Yunus

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Der gute Vorsatz zum neuen Jahr – er wird ambitioniert ausgerufen und weicht am Ende meist doch nur altbekannten Gewohnheiten. Kein Grund es erst gar nicht zu versuchen denkt sich Yunus: Er beginnt seine Münchner Woche also joggend an der Isar. Außerdem begeht er einen Frühjahrsputz. Der beschränkt sich allerdings auf seine Festplatte. Er ist Fotograf, da sammelt sich Einiges. Er besucht eine Ausstellung von Alina Birkner und hört auf einer Lesung die spannenden Texte von Sophia Klink.

Braun
gebrannt und wieder gut in München angekommen, fange ich ganz ehrgeizig an meinen einzigen Neujahrsvorsatz umzusetzen
– den obligatorischen „gesünder leben und mehr Sport machen“ Vorsatz.

Ich schlüpfe also am Freitag endlich mal
wieder in meine Laufschuhe und fange an, etwas für Körper, Geist und Seele zu
tun. An
der Isar jogge ich an  vielen Menschen vorbei, die den selben Tatendrang
verspüren. Dabei höre ich das neuste DJ Set von Einmusik. Musik brauche ich
dann doch noch um mich endgültig motivieren zu können.

Ausgepowert
und doch aufgeladen mache ich mich anschließend auf den Weg in die
Adalbertstraße zur Super+ Centercourt Galerie. Sie dient als
Ausstellungsraum für junge Kunst aus München. Die Malerin Alina Birkner stellt
dort ab heute einige ihrer Arbeiten aus. Sie studiert direkt um die Ecke an der
Akademie der bildenden Künste. Mit
dem Geruch von Acryl in der Nase treffe ich mich danach noch mit Freunden auf
ein kühles Bier im Café Sax.

Den
Samstag verschlafe ich zur Hälfte,
da es natürlich doch nicht bei dem einem Bier geblieben ist – fängt ja schon
wieder gut an. Am
frühen Abend zieht es mich in das Kafe Kult. Heute
beginnt dort zum sechsten mal das innen: welt. Festival, welches
von dem Kollektiv innen.aussen.raum auf die Beine gestellt wurde. Auf
die Band Warm Graves, deren atmosphärische Sounds mich schon seit einer Weile
begeistern, freue ich mich am meisten!

Am Sonntag startet bei mir schon vorzeitig der Frühjahrsputz. Ich
fotografiere. Sehr viel. Und im digitalen Zeitalter füllen sich dementsprechend
die Festplatten rasant. Also verbringe ich den Tag damit, Bilder aus dem vergangenen
Jahr auszusortieren und erlebe dadurch einen verspäteten Jahresrückblick.
Richtig viel leerer werden meine Festplatten trotzdem nicht. Doch alles irgendwie wichtig und unvergesslich.

Am
Abend schaue ich im Substanz vorbei. Dort findet heute der erste Poetry Slam des Jahres statt und das
lasse ich mir natürlich nicht entgehen.

Am
Montag schaffe ich es endlich mir
das Projekt „Genesis“ von Sebastião Salgado im Kunstfoyer anzuschauen. Ich bin spät dran. Die Ausstellung läuft schon seit Anfang Oktober. Normalerweise bin ich, als begeisterter Fotograf, unter den ersten Besucher. Die
Hommage an den Planeten Erde in Form von beeindruckenden Schwarz-Weiß
Fotografien ist hier noch bis zum 24. Januar zu sehen.

Mein
Dienstag beginnt mit einer Runde
Joggen. Oder doch nicht. Ich bin noch unentschlossen. Motiviert bin ich ja, aber es ist so kalt draußen. Doch
es könnte auch schlimmer sein, denke ich mir. Schnee. Matsch. Januar eben.

Da
sollte der nicht vorhandene Winter ein Grund mehr sein, um mich zu
überwinden. Außerdem kann ich doch nicht jetzt schon wieder aufgeben! Deshalb ziehe
ich mich warm an, suche mir wieder gute Musik aus und laufe los. Diesmal
höre ich ganz passend die EP „On The Run“ von den Kytes. Die Band, der ich auch meine
Stimme bei der Suche nach der Band des Jahres auf der SZ-Jugendseite gegeben
habe.

Den
Mittwoch widme ich einmal mehr der
Fotografie und schaue bei der Vernissage von Paul Hiller vorbei. In der Galerie
BIG POND Artworks stellt er unter dem Titel Merry-Go-Round einige
Bilder aus. Sie befinden sich meistens in großen Leuchtkästen. Dadurch wirken sie noch einmal
ganz speziell auf den Betrachter.

Vier Bands spielen jeweils vier Songs. Das klingt gut! Donnerstag schaue ich beim Singer & Songwriter Table in den BavariaMusikstudios
vorbei. Hier bekommen Musiker seit kurzem die Möglichkeit sich und ihre Musik
zu präsentieren. Heute treffen Musiker aus München, Wien, Augsburg und Berlin
aufeinander. Das kann heiter werden!

Es
ist Freitag, und bevor ich mich am
Abend meiner Lieblingsmusik zuwende und das Tanzbein
schwinge, mache ich noch einen kleinen Abstecher in das Haus der kleinen Künste. Liaison heißt die Lesereihe. Unter anderem liest heute Sophia Klink. Sie
wurde im Jahresausblick der SZ-Jugendseite vorgestellt.
In ihren Texten verarbeitet sie Dinge, die sie aus ihrem Biologiestudium
kennt. Ich bin ziemlich neugierig!

Am
Abend spielen Catz ´n Dogz in der Roten Sonne. Der ein oder
andere Gin Tonic und das eine oder andere Bier verschweige ich lieber. Sonst muss ich morgen schon wieder Joggen gehen.

Von Yunus Hutterer