Den Überblick über die verschiedenen Konzerte, Lesungen und Freizeitevents behält unsere Autorin Sandra ganz herkömmlich in ihrem Taschenkalender.
Von Sandra Langmann
Ich muss gestehen: Ich bin in einem Punkt ganz oldschool. Während die meisten wohl ihre Freizeitaktivitäten in die Kalender-App tippen, habe ich meinen kleinen Taschenkalender. 2019 im schicken Türkis gehalten. Wenn mich eine Veranstaltung interessiert, klicke ich auf Facebook auf eben diesen Button. Nehme ich tatsächlich teil, landet sie feinsäuberlich mittels Bleistifts in meinem Kalender. Dort steht für die kommenden Tage …
Ich bin jetzt kein großer Pink-Fan. Die Frau war mir immer eins zu viel. Aber mal live ein bisschen was von ihr zu hören, ist dann doch verlockend, die Karte ist mir dafür aber definitiv zu teuer. Deswegen finde ich es ganz nett, mich am Freitag nach Feierabend auf den Olympiaberg zu sitzen – am besten mit einer kleinen Jause (österreichisch für Brotzeit) – und es anderen Zuhörern gleich zu tun und ihrem Konzert im Olympiastadion zu lauschen. Hört man fast gleich viel und das Gösser-Radler schmeckt besser aus der 0,33er-Flasche als aus dem Plastikbecher.
Am nächsten Tag spielt schon eher meine Musik, die ich live hören möchte. Das erste Mal schaue ich zum „Schall im Schilf“ am Garchinger See. Davon habe ich nur Gutes gehört – und eigentlich wollte ich da vergangenes Jahr schon dabei sein. Keine Ahnung mehr, warum es nicht geklappt hat. Gediegen geht es am Samstag um 12 Uhr los mit Acts wie „Rhode & Brown“ und „WIGGY“. Aftershow Party gibt’s dann im Blitz.
Wie ich mich kenne, fühlen sich meine Beine am nächsten Tag an wie Wackelpudding. Daheim rumzuliegen ist aber keine Option, für großartige Aktivitäten bin ich aber auch nicht zu haben. Perfekt ist daher ein Ausflug ins „Maria Einsiedelbad“ (Ich ignoriere jetzt einfach zuversichtlich die Wetterprognose und will nicht einsehen, dass es regnen könnte). Das Naturbecken riecht nicht nach einer großen Ladung Chlor, für die richtige Abkühlung lässt man sich ein paar Meter von der Isar mittreiben. Und 4,60 Euro für einen Tag sind auch vollkommen in Ordnung. Wenn die Kraft dann noch ausreicht, würde ich sehr gerne auf die „Japandult“ in die Kranhalle schauen. Mangas sind zwar nicht so meins, aber die schönen Stoffe und vor allem der Schmuck ziehen mich schon an.
Montag ist einfach nicht mein Tag. Wie Garfield sehne ich morgens nicht nur den Kaffee, sondern für abends auch schon die Lasagne herbei. Für leckeres Essen und einen schönen Sonnenuntergang bin ich immer zu haben – also wird schnell zur „Alten Utting“ geradelt. Dort liest außerdem Andreas Lechner aus seinem Roman „Heimatgold“ vor und erzählt von einem Bayern aus der Vorkriegszeit. Als gebürtige Österreicherin sollte ich sowieso eh mehr über meine Wahlheimat erfahren.
Am Dienstag wäre ein bisschen Gemütlichkeit nicht schlecht. Hoffentlich schaffe ich es zur Ausstellung „The Big Sleep“. Die vierte Biennale der Künstler im Haus der Kunst würde ich mir sehr gerne anschauen. Während der Körper schläft, arbeitet das Gehirn weiter und öffnet einen irrationalen Raum. Mich würde interessieren, wie die Künstler das umsetzen! Sollte es nicht klappen, habe ich noch bis 8. September Zeit dafür.
Mittwoch und schon wieder tanzen? So tanzwütig bin ich nicht so oft, aber wir müssen schließlich noch den Geburtstag einer guten Freundin gebührend nachfeiern. Wir waren schon länger nicht mehr im „Cord Club“ und sind bei der Planung auf Künstler gestoßen, die wir uns dort unbedingt anschauen wollen. „Native Young“ aus Südafrika haben eine interessante Mischung zu bieten. Ihren Stil beschreibt die Band als psychedelischer Afropop/Folk. Da will ich auf jeden Fall mehr dazu wissen!
Nochmal zurück zum Thema oldschool – ich wollte schon immer mal ins Autokino. Eine Freundin von mir meinte vor kurzem, dass es eines in Aschheim gibt. Wie viele Menschen wohl in meinem kleinen VW Polo passen? Ob es wirklich der Donnerstag wird, bin ich etwas unschlüssig. Denn im Kino-Programm stehen „Leberkäsjunkie“ und „Fast and Furious“.
Und schon ist es wieder Freitag. Weiß jemand von euch tatsächlich jetzt schon, was er heute macht? Wenn der Wetterbericht hält, hab ich die Wahl zwischen dem Flohmarkt im Olympiapark oder wird es doch das Pfälzer Weinfest? Sonst halt gerne ein Glaserl Wein im Trockenen.
Foto: privat