Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Marietta

Für unsere Autorin Marietta stehen diese Woche Techno, Tischtennis und Theatron auf dem Plan. 

Von Marietta Jestl

Natürlich geht es ins Wochenende mit einer Party! Am Freitag entfaltet sich in der Technoszene eine wunderbare Komposition aus Location und Veranstaltern. Das BushBash Kollektiv feiert heute in der schönen Agnesbar. Eintritt frei, draußen grillen, drinnen raven – was will man mehr?

Am Samstag soll wieder gutes Wetter werden, perfekt für Konzerte unter freiem Himmel. Zuerst werde ich beim Sommerfest vom Bahnwärter Thiel vorbeischauen. Quasi ein Muss, da die Junge-Leute-Seite die Außenbühne mit vier verschiedenen, spannenden Münchner Musikern bespielt. Dort verbringe ich den späten Nachmittag, bevor es dann am frühen Abend zum Theatron Musiksommer geht. Hier spielt heute die Post-Punk Band Die Nerven aus Stuttgart, deren faszinierende Live Show stets einen Besuch wert ist. Und nachdem ich sie das letzte Mal in einem der bestuhlten Säle der Münchner Kammerspiele gesehen habe, bin ich froh, dass das Theatron diesmal wenigstens einen kleinen Stehplatz-Bereich hat.

Am Sonntag mache ich es mir in einem Liegestuhl gemütlich. Es zieht mich wieder zum Bahnwärter Thiel, denn das „Bahnhofskino“  wird heute zum Open Air. Auch wenn es dabei anfangs irgendwie immer ein bisschen zu hell und gegen Ende dann immer ein bisschen zu kalt wird, genießen wir Open Air Kinos in einer Form, als würde der Film dadurch noch an Qualität gewinnen. Nun ja, man klammert sich eben an den Sommer, wo es geht.

Zur Zeit ist für viele Locations Sommerpause, die Events in der Stadt rarefizieren sich. Das Kafe Kult in Oberföhring hat seine Sommerpause jedoch direkt mal in einen Flohmarkt umfunktioniert. Der angefangene Montagabend führt mich dorthin. In der urigen Halle, die meist an sich schon den Eindruck erweckt, als hätte ein Flohmarkthändler seine Ware dort gebunkert, gibt es im August den ein oder anderen Retro-Krimskrams zu ergattern.

Und was macht meine Lieblingslocation, das Import Export im August? Einfach einen ganzen Monat lang Sommerfest – weil Pause wäre ja was für Anfänger. Das sehr interdisziplinäre Programm kann sich bei Subkultur-Fans auf jeden Fall sehen lassen, doch die beste Veranstaltung darf nicht fehlen, bei der beginnende und erfahrene DJs in entspannter Atmosphäre ihre Beats ausprobieren dürfen. Auf zu meinem Stammtisch beim TurnTableTennis.

Auch am Mittwoch dreht es sich um Turn Tables. Wer als Frau auflegen will hat es oft nicht leicht, sich in einer männerdominierten Szene zu behaupten – das WUT-Kollektiv geht aktiv dagegen vor. Einmal im Monat veranstalten nun weibliche und non-binäre DJs des Kollektivs unter dem Namen „Wutprobe“ einen DJ-Workshop für alle, die sich dem weiblichen oder non-binären Geschlecht zuordnen. Eine wunderbare Möglichkeit zum Üben und Connecten!

Am Donnerstag zieht es mich dann wieder ins Import Export, denn hier sind heute FAZER zu hören. Mir wurden sie schon als eines der aufstrebendsten Münchner Jazz-Kollektive beschrieben, und da ich besonders in der Münchner Musikszene gerne meinen Horizont erweitere, bin ich gespannt, die Jungs mal live zu erleben.

Und auch der Freitag hält schließlich einen weiteren Pflichttermin der Münchner Musikszene für mich bereit: Der Hauskonzerte Summer Jam. Mit Foxwarren und Henny Herz haben die Veranstalter der Off-Location Konzerte mal wieder eine feine Mischung aus einem internationalen und einem localen Act zusammengestellt. Und diesmal muss man nicht mal auf einen der beliebten Gästelistenplätze hoffen, sondern kann man sich sogar ganz entspannt und gediegen ein Ticket kaufen. Wie praktisch.

Foto: Privat