Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Luise

Eine muntere Abwechslung zwischen Jazz, Lesungen und Ausstellungen erwartet euch in der Woche mit Luise.

Die Weihnachtszeit steht kurz vor ihrem Höhepunkt, und meine Kapazitäten für Winterzauber und Christkindlmarkt neigen sich jetzt schon ihrem Ende zu. Bevor es vor den Xmas Vibes endgültig kein Entrinnen mehr gibt, fülle ich meine Woche noch einmal bis oben mit Ausstellungen, Jazz und spannenden Lesungen.

Am Freitag habe ich die letzte Möglichkeit, die Ausstellung „200 Frauen – Was uns bewegt” in der TU München zu besuchen. Zu sehen sind Portraits engagierter Frauen aus aller Welt, die für Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen kämpfen und ihre persönliche Geschichte erzählen. Danach brauche ich für den gelungenen Ausklang der Uni-Woche unbedingt noch etwas Musik – am besten da, wo man auch gleich selbst mitmachen kann. Es zieht mich ins 5vor12 – Dein Feldcafé wo die „Freaky Friday” Jam-Session stattfindet.

Samstagabend stellt sich mir dann die Qual der Wahl, gleich zwei spannende Literaturevents stehen an. Da gibt es zum einen die zweite Ausgabe von Studio Ö im Bellevue di Monaco, in der Ozan Zakariya Keskinkılıç und Armin Langer aus ihrem neuen Buch „Fremdgemacht & Reorientiert“ lesen und zum anderen die Buchpräsentation und Lesung „Haymatlos & Kanakistan“ im Lothringer13_Florida, wo es um Rassismus, Ausgrenzung und Migrationsgeschichten geht. Egal wie ich mich entscheide, später kann ein Besuch bei „The Lovelace – A Hotel Happening“ nicht fehlen. Kurz vor der Schließung des Projekts tanze ich mich unter dem Motto „Rest in Love // Hotel Room Closing Festival“ mit gemischten Gefühlen durch die Nacht.

Gut ausgeschlafen lasse ich Tags darauf das Wochenende mit einem gemütlichen Jazz-Konzert ausklingen. Am Sonntag begebe ich mich ins Lost Weekend, hier spielt das Münchner Trio „Hello Gypsy“ auf zwei Gitarren und einem Bass. Neben Gypsy Jazz aus den Dreißiger- und Vierzigerjahren bekomme ich kontemporäre Klänge und Blues Pieces zu hören.

Für die neue Woche steht erst mal Kino auf dem Programm. Im Arena Kino wird am Montag der Film „Das Dorf der Vergesslichen“ vorgestellt und besprochen. Die Geschichte spielt in einem Dorf in Thailand, in dem europäische Demenzpatienten versorgt werden und dreht sich ums Vergessen und Erinnern, Zusammenleben und Aufeinandertreffen von Kulturen. Bei der anschließenden Besprechung steht die Regisseurin Madeleine Dallmeyer den Zuschauenden höchst persönlich Frage und Antwort.

Am Dienstag entspanne ich mich nach einem langen Unitag zu einem Mix aus Poesie und Prosa bei der achten Ausgabe der Liaison Lesereihe im HochX Theater. Gegenwärtige Texte stehen hier im Fokus, diesmal von Dinçer Güçyete, Amahl Khouri und Tristan Marquardt.

Mittwochs ist es dann mal wieder Zeit für Musik. Ich gehe aber nicht auf ein Konzert, sondern ins Monopol Kino. Hier läuft der Film „For in my way it lies“ über den Münchner Musiker Jesper Munk, den Regisseur Lukas von Stein ein Jahr lang begleitet hat. Ein intimes Portrait soll dabei entstanden sein, das das junge Talent zwischen raketenhaftem Karriereaufstieg und tiefen Selbstzweifeln zeigt.

Meine Woche geht musikalisch weiter. Zur Abwechslung erstmal kein Jazz, sondern elektro-akustische Ekstase, diesmal in der Milla. Am Donnerstag spielt hier das Verworner-Krause-Kammerorchester seine neue Produktion „Neanderthal Rising“, eine Fusion aus Techno, Trommeln, Streicher und Vocals. Nach kurzer Abstinenz lockt mich anschließend die cucurucu Bar mit dem Motto „All Things Jazz #2“ in ihre Gemäuer, wo ich zu jazzigen Vinyls das Tanzbein schwinge.

Es ist wieder Freitag und wieder steht eine Ausstellung auf dem Plan – zum Abschluss der Woche besuche ich die Vernissage von „En Route“ im Container of Modern Art. Zu sehen gibt es analoge Fotografien von Tobias Ulbrich, entstanden bei jahrelangen Reisen in Afghanistan, Dschibuti, der Mongolei und an vielen anderen Orten. Der Eintritt ist frei, eine Fotografie zu erwerben lohnt sich aber in mehrfacher Hinsicht: Ein Teil des Erlöses geht an die Non-Profit Organisation „Skateistan“ aus Kabul, die Jugendlichen das Skateboarding und damit eine sinnvolle Freizeitgestaltung ermöglicht.

Von Luise Glum