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Von Freitag bis Freitag München: Unterwegs mit Anastasia

Unsere Autorin verlässt München für einige Zeit – und nutzt deshalb in dieser Woche noch das prall gefüllte, bunte Kulturleben der Stadt in vollen Zügen. Auf dem Programm stehen unter anderem Slam-Nächte, Vorträge und elektronische Musik

Von Anastasia Trenkler

Der Müll voller Taschentücher, die Wiesngrippe überstanden, die Hackerbrücke frei von Trachtenträgern – es ist Mitte Oktober und jetzt wo das Wiesn-Spektakel vorbei ist wird es endlich wieder Zeit für gute Musik, spannende Ausstellungen und Vorträge.

Was passiert da eigentlich gerade in Hamburg und Berlin? Extinction Rebellion gehen im Moment in vielen Großstädten weltweit auf die Barrikaden. Was es mit dieser Rebellion auf sich hat, das wird mir am Freitag im Eine Welt Haus bei einem Talk zum Thema „Auf dem Weg zum Aussterben…und was wir dagegen tun können“ erklärt. Vielleicht nehme auch ich am nächsten (Sitz-)Streik teil. Heute will ich mich aber noch ein wenig bewegen. Oder besser gesagt tanzen. Im Bahnwärter Thiel findet heute die Veranstaltung GALA 100 statt. Hier legen unter anderem die Münchner DJs Natanael Megersa und Laetizia auf.

Während ich die Sommerzeit am liebsten im Englischen Garten verbringe, ist der Herbst für mich die Jahreszeit für Electronica und Tanz. Deshalb geht es am Samstag weiter mit der Opening Party in der Infanteriestraße 14. Hier wird für nur drei Partys ein eigener Club gebaut. Ich erfreue mich an Sets von Moritz Butschek und Tokio x Shrink.

Meine Nase läuft am nächsten Sonntagmorgen. Wie an jedem Morgen im Herbst. Meine Freunde tadeln mich seit Jahren, ich solle mir doch endlich eine Winterjacke kaufen. Also eine richtige. Mein Wollmantel zählt angeblich nicht und der Zwiebel-Look scheint nicht als Argument durchzugehen. Genervt von meinem Schnupfen und dem ständigen Gemeckere schleppe ich mich am Sonntag auf den Krims & Krams Flohmarkt in den Bahnwärter. Vielleicht wird man ja fündig.

Montag ist erster Unitag. Stimmt, da war ja was. Nachdem ich mich durch das übervolle Hauptgebäude gequält habe geht es am Abend in die Für Freunde Bar. Hier treten jeden Montag sieben bis acht Comedians auf. Bekannte Profis testen neues Material und Anfänger machen ihre ersten Schritte auf der Bühne.

Am Dienstag stehe ich vor der Qual, entscheide mich aber spontan je nach Lust und Laune. Zur Auswahl stehen Film und Konzert. Im Bellevue di Monaco wird heute der Dokumentarfilm „Die Mission der Lifeline“ von Markus Weinberg und Luise Baumgarten gezeigt. Im Anschluss folgt ein Gespräch mit den Filmemachern und Claus-Peter Reisch. Zur selben Zeit steht im Import Export eine ganz besondere Sängerin auf der Bühne. Ilgen-Nur habe ich als Vorband der Leoniden in Berlin kennen und lieben gelernt. Die Sängerin bringt live unfassbar viel Power auf die Bühne und begeistert mit ihrer besonders lässigen, aber rockigen Art.

Zeit für den Milla Song Slam am Mittwoch. Ich freue mich darauf spannende Künstlerinnen zu entdecken. Vielleicht ist ja mal wieder ein Kandidat für für die „Band der Woche“ dabei.

Am Donnerstag stehe ich vor der Entscheidung zwischen Kunst und Reggae. Im besten Fall klappt beides. Also nehme ich mir vor zuerst durch die Art Muc zu schlendern und später einen Abstecher zu den Reggae Open Tracks in den Bahnwärter Thiel weiter zu ziehen. Den Tag lasse ich entspannt ausklingen.

Die erste Uniwoche ist vorbei und von Uni war dabei nur wenig die Rede. Okay, zu meiner Verteidigung: In diesem Semester steht das Studium für mich hinten an. In einer Woche verlasse ich München für einige Monate und nutze deshalb das prall gefüllte und bunte Kulturleben der Stadt noch in vollen Zügen. Am heutigen Freitagabend nehme ich mir vor, den Abend im Harry Klein zu verbringen. München bekommt Besuch von Jan Oberlaender und ich erfreue mich an einem langen Tanzabend zum Start ins neue Wochenende.