Es gab mal eine Zeit, in der die Beauty-Industrie sich auf das weibliche Geschlecht spezialisiert hat. Die nun allgegenwärtige Metrosexualität und David Beckham gehen Kathi auf den Keks. Schuld ist Carsten, ihr Ex.
Es war einmal vor langer Zeit, als die Beauty-Industrie noch auf Frauen fixiert war und David Beckham einfach nur der Mann eines Spice Girls – sprich: als unter Metrosexualität nichts anderes verstanden wurde als die Erregung öffentlichen Ärgernisses in der U-Bahn. Damals verließ Carsten Kathi – wegen eines anderen Mannes. Und böse Zungen behaupten, Kathi hätte das kommen sehen müssen. Carsten hatte blonde Strähnchen, ging zur Maniküre und hatte ein Faible für Sushi. Vor David Beckham bedeutete das noch was.
Und heute? Heute ist Kathi auf den Tag genau zwei Wochen mit Patrick zusammen. Den hat sie in einem Fitness-Studio in der Landsberger Straße kennengelernt – und das Beste an ihm sind seine Gemeinsamkeiten mit ihrem Ex Carsten, also seine fehlenden Gemeinsamkeiten. Patricks Lieblingsgericht ist Bier, sein Lieblingsfilm die erste Bundesliga und seine Brusthaare würden sogar Tom Jones vor Neid erblassen lassen. Testosteron vom Feinsten.
Trotzdem macht sich Kathi Sorgen. Denn Patrick hat nicht nur einen haarigen Oberkörper, er hat auch einen Dreitagebart, den er neuerdings täglich mit „Feuchtigkeits-Fluid“ einreibt. Gegen harte Stoppeln, sagt er. Gegen Augenringe hat er auch etwas, einen „hydra-energetischen Roll-on“. Der lohnt sich aber nur, wenn man sich vorher das Gesicht mit der dazugehörigen Kohlestaub-Reinigungslotion gewaschen hat.
Kathi verflucht die Beauty-Industrie. Weil sie Männern einredet, sie müssten ihren Bart verweichlichen. Und weil sie Duschgel mit Kohlepartikeln verkauft, damit Männer denken, sie könnten sich mit Dreck waschen. Ultimativ männlich, denkt Patrick bestimmt. Vielleicht ein bisschen schwul, befürchtet Kathi. Dann denkt sie an David Beckham und beruhigt sich ein wenig. Der ist ja auch noch mit dem Spice Girl zusammen. Lisi Wasmer
Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.
Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.