Mehr Barbie als Frau

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Das Plastikleben von Barbie soll auf die Kinoleinwand kommen. Thomas mag Barbie nicht, Transformers aber auch nicht. Seine Freundin Julia ist quasi Megatron par excellence: imperialistisch, machtbesessen, heimtückisch. So sieht er das zumindest.

Brandheiße Neuigkeiten: Noch dieses Jahr soll damit begonnen werden, das Plastikleben von Barbie auf die Kinoleinwand zu bringen. Hannah ist total aus dem Häuschen. Ihre Euphorie können Thomas und ich nur bedingt teilen. Wir sitzen zu dritt im Hofgarten beim ersten Freiluftbier dieses Jahres. Thomas hat es nicht so mit Barbie. Ich auch nicht. Noch nie gehabt. Das kommt davon, wenn man mit zwei großen Brüdern aufwächst. Mein Freund nennt das einen frühkindlichen Milieuschaden. Wie auch immer man es bezeichnen möchte, mein Verhältnis zu Barbie ist jedenfalls ungefähr so liebevoll wie das von Optimus Prime zu Megatron. Oder anders gesagt: Anstatt mich über Barbies Einzug in Hollywood zu freuen, frage ich mich eher, wann es endlich mal eine gute Transformers-Verfilmung geben wird.

Apropos Transformers: Thomas hat Stress mit seiner Freundin Julia. Die ist quasi Megatron par excellence: imperialistisch, machtbesessen, heimtückisch. Findet jedenfalls Thomas. Nur, dass er ihr das nicht nachweisen kann, weil sie es hinter einer liebevollen Maske versteckt: Gerade wäscht sie seine Wäsche, heute Abend kocht sie für ihn. Da müsste er doch eigentlich zufrieden sein, sagt Hannah. Thomas lacht sardonisch. Er weiß genau, dass Julia seine Hemden wieder einmal nicht so zusammenlegen wird, wie er es von seiner Mama gelernt hat. Und er weiß genau, dass es heute Abend Salat mit Putenstreifen geben wird, anstatt Burger mit Pommes, so wie er es vorgeschlagen hatte. Megatron hat sein Leben infiltriert, vom Kleiderschrank bis in die Küche.

Erst ein paar Wochen sind die beiden zusammen, und schon fühlt sich Thomas vermutlich weniger wie Optimus Prime denn wie Barbies Langzeitfreund Ken. Und der ist nicht mal anatomisch korrekt gebaut. Thomas schaut traurig auf sein Bier. Vielleicht hätte er sich doch lieber eine Haushaltshilfe als eine Freundin zulegen sollen. Oder zumindest eine, die nur macht, was er ihr sagt. Aber die wäre dann vermutlich so hohl wie Barbie. Und mit Barbie hat er es nicht so. Lisi Wasmer

Mal ehrlich: Jeder junge Mensch ist auf der Suche. Nach Liebe. Nach einem Lebensabschnittsgefährten. Vielleicht nach einer Affäre. Das Problem: Sobald sich das Leben um mehr als nur eine Person dreht, wird es verzwickt – eine Kolumne über die Tücken der Partnersuche. „Beziehungsweise“ erscheint im Wechsel mit der Kolumne „Bei Krause zu Hause“.

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Lisi Wasmer setzt sich in ihrer Kolumne mit allen Tücken der Partnersuche auseinander. Ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, gibt uns Lisi Einblicke in verschiedenste Beziehungen. Die Lektüre endet bei uns oft mit Tränen in den Augen- sei es vor Lachen, Freude oder Traurigkeit.