München-Model: Amelie Heiler

In München leben viele schöne Menschen. Unter ihnen gibt es auch einige Models. Ob hauptberuflich, als Nebenjob oder Hobby: Wir porträtieren jede Woche ein Münchner Model und erzählen von dem Menschen hinter dem hübschen Gesicht.

Die Geschichte könnte auf einer Open-Stage-Bühne für Applaus sorgen: Eine junge Frau zeigt bei einem Casting Plus-Size-Mode und bekommt vernichtende Kritiken. Sie gibt nicht auf und bekommt ein tolles Angebot für einen Werbespot – als Unterwäsche-Model. Sie lehnt ab, macht lieber Bauchtanz und Poledance. Statt auf Plakaten angestarrt zu werden, bevorzugt sie die Bühne und besucht eine Schauspielschule. Sie wird bei einer internationalen Schauspielagentur aufgenommen und steht regelmäßig als Poetry Slammerin auf der Bühne. Willkommen im Leben von Amelie Heiler, 23.
Die Schauspielausbildung hat Amelie übrigens geholfen, sich als Model vor der Kamera wohlzufühlen. „Man muss seinen Körper kennen und ich fühle mich wohl in meinem Körper“, sagt sie. Mittlerweile erhält sie viele Angebote aus dem Ausland für Online-Shops. Auch durch ihre Agentur erhofft sie sich, mehr im Ausland unterwegs zu sein, denn bei ihrer Größe von 1,79 Meter, den langen brünetten Haaren und den Kurven sieht sie sich eher als exotischen Typen: „Ich bin nicht der typisch deutsche Typ, den man im deutschen Fernsehen sieht. Ich versuche aber nicht, mich auf nationale oder internationale Produktionen zu spezialisieren, sondern so viele Jobs zu erhalten, da es allesamt wertvolle Erfahrungen sind.“Und Erfahrungen sammelt sie auch auf Open-Stage-Bühnen: „Als Schauspielerin hast du die Sicherheit vom Text des Autors. Als Slammerin besteht das Risiko, dass die Leute mich oder meinen Text nicht mögen und genau das ist der Reiz.“  

Foto: Robert Haas

Text: Serafina Ferizaj

München-Model: Rosalie Schlagheck

In München leben viele schöne Menschen. Unter ihnen gibt es auch einige Models. Ob hauptberuflich, als Nebenjob oder Hobby: Wir porträtieren jede Woche ein Münchner Model und erzählen von dem Menschen hinter dem hübschen Gesicht.

Rosalie Schlagheck, 22, sieht sich eher als Theaterschauspielerin, nicht als Model. Sie profitiert jedoch vom Modeln, weil beide Jobs so unterschiedlich sind: „Als Schauspielerin schlüpft man in eine andere Rolle und zeigt verschiedene Facetten eines Charakters“, sagt sie. „Als Model bin ich immer noch ich und kann andere Seiten an mir selbst entdecken, die ich dann besser für die Vorbereitung für einen Charakter nutzen kann.“ Rosalie hat nach ihrer Ausbildung als Schauspielerin angefangen, als „Plus Size“-Model zu arbeiten. „Wenn ich einen Abend Lust auf Pizza habe, lasse ich mir das nicht verbieten“, sagt sie, trinkt einen Schluck Kakao mit extra Sahne und streicht sich durch ihre wilde dunkelblonde Lockenmähne, die zu ihrem Markenzeichen gehört. Rosalie ist schlank. Doch aufgrund ihrer Größe von 1,85 Metern trägt sie Größe 38 und gehört daher in die Kategorie „Plus Size“. Aber von diesen Kategorisierungen hält Rosalie  nicht viel. „Es heißt immer: ,Wow!, ein Plus Size-Model ist auf dem Cover‘, doch dabei ist Plus Size der Durchschnitt. Jeder Mensch hat einen anderen Körperbau. Manche sind schlank und andere kurvig, doch keine Körperform ist schöner als die andere, solange man gesund ist.“
 Bisher hatte sie kleinere Modeljobs und mehrere Fotostrecken. Die Arbeit macht ihr großen Spaß, doch die Leidenschaft ist die Schauspielerei: „Man lernt so viel über die menschliche Psychologie und es macht großen Spaß, mich in andere Rollen hineinversetzen zu können. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich mich immer fürs Schauspielern entscheiden.“  

Foto: Robert Haas

Text: Serafina Ferizaj

München Model: Jennifer Steel

In München leben viele schöne Menschen. Unter ihnen gibt es auch einige Models. Ob hauptberuflich, als Nebenjob oder Hobby: Wir porträtieren jede Woche ein Münchner Model und erzählen von dem Menschen hinter dem hübschen Gesicht.

Jennifer Steel, 23, gehört zu den Menschen, die nie um eine Antwort verlegen sind. Erster Modeljob? Als Baby, für einen Kleiderversand. Ihre Vorbilder? Playboy- und Pin-up-Models der Fünfzigerjahre. Erste Profi-Aufnahmen? Mit 19, in zerrissener Netzstrumpfhose. Nur bei einer Frage kommt Jennifer ins Grübeln: welches ihr Lieblingsfoto ist. „Hm… Ich bin auf alle meine Fotos stolz“, sagt sie. Dann fällt ihr doch ein Favorit ein: Sie posiert darauf im pinken Bikini am Pool in Los Angeles. „Man sieht hier, dass ich ein bisschen speckig am Bauch bin“, sagt sie und deutet auf das Instagram-Foto. „Ich finde das schön.“
 Jennifer  nennt sich „Curve Model“, kurviges Model. Unter der Woche arbeitet sie für eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, in ihrer Freizeit modelt sie. Am liebsten in Unterwäsche und ohne spätere Bildbearbeitung. In einer Zeit, in der zwar „Body-Positivity“ gepredigt, aber noch immer nahezu jedes Bild künstlich aufpoliert wird, gehört Jennifer zu den Exotinnen. Sie sagt: „Wenn jeder sich immer perfekt retuschiert, fühlt sich niemand mehr in seinem realen Körper wohl.“ Jennifer hat schon mit Profi-Fotografen wie Andreas Neubauer und Alex Stark zusammengearbeitet. Demnächst modelt sie für das Start-up „Bravaria“, das BHs für Frauen mit Brustasymmetrie herstellt.
Jennifer hat ein einfaches Rezept für gute Fotos: „Erstens, man muss sich wohlfühlen“, sagt sie. „Und zweitens, der Fotograf braucht einen guten Blick für Ästhetik.“ Wer sich super fühlt, fotografiert wird und dann nicht gut aussieht, sollte nicht fragen: Bin ich zu dick? Sondern eher: „Kann der Fotograf mich überhaupt ablichten?“

Foto: Alessandra Schellnegger

Text: Julia Huber

München-Model: Verena Sedlmeier

Verena Sedlmeier hat sich die Haare schneiden lassen – für einen guten Zweck. Sie hätte ihren Modeljob verlieren können. Das war ihr aber egal.

Sie hätte ihren Job als Model verlieren können, aber das war Verena Sedlmeier, 20, egal. „Mach die Haare so kurz, wie du magst“, hat sie zu ihrem Friseur gesagt. Am Ende hatte er ihre langen braunen Haare um dreißig Zentimeter gekürzt. Die Jobaussicht war ihr in diesem Moment egal, sie wollte etwas Gutes tun.Die Haare hat sie an eine Organisation gespendet, die sich um krebskranke Kinder kümmert. 

Die Haare sind ab, auch wenn die Frisur jetzt auch nicht superkurz ist. Jetzt hofft Verena, andere Model-Jobs zu bekommen als bisher: „Ich fände es super, wenn ich anders als mit langen Haaren für Jobs gebucht werden kann, die nicht in die klassische Beauty-, sondern in eine ausgefallene Richtung gehen.“ Mit dem Modeln hat Verena im Juli begonnen, nachdem die Agenturen über Instagram auf sie aufmerksam wurden. Seitdem war sie in der Photovogue zu sehen, hatte eine Modestrecke im Fogs-Magazin und mehrere Shootings von unterschiedlichen Fotografen. Um sich auf das Modeln konzentrieren zu können, hat sich Verena nach ihrem Abitur ein Jahr Auszeit genommen, bevor sie mit ihrem BWL-Studium beginnen möchte. Doch auch wenn sie das Modeln zur Zeit als Hobby ansieht, kann sie sich vorstellen, es hauptberuflich zu machen: „Mein Traum ist es, für Dolce & Gabbana auf dem Laufsteg zu sein und viel zu reisen.“
 Von so einer Aussage darf man sich nicht täuschen lassen. Wichtig ist Verena Natürlichkeit. In ihrem Instagram-Profil lädt sie Selfies ohne Make-up hoch. Abseits des Modellebens bevorzugt sie legere Kleidung. „Mir ist es
wichtig, dass ein Mensch ehrlich und authentisch ist. Jeder Mensch ist auf
seine Art und Weise perfekt und eine Retusche ist in der Regel auch nicht notwendig.“

Foto: Stephan Rumpf

Text: Serafina Ferizaj

Fragen über Fragen – Matt Kovac

Es ist immer wieder schön, mit neuen Fotografen zu arbeiten. Jeder ist in seiner Art und Weise verschieden, kommt aus einer anderen Ecke, ist Vollprofi oder hobbymäßig interessiert, diese Diversität gefällt mir

, sagt Musiker Matt Kovac, der bei unserer Ausstellung

“10 im Quadrat – Reloaded”als Model mitgewirkt hat. Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt.

Du stehst mit deiner Kunst öfter mal
vor Publikum. Wie war es für dich, so oft fotografiert zu werden?
Es macht Spaß! Es ist
immer wieder schön, mit neuen Fotografen zu arbeiten. Jeder ist in seiner Art
und Weise verschieden, kommt aus einer anderen Ecke, ist Vollprofi oder hobbymäßig interessiert,
diese Diversität gefällt mir.

Hat das Mut erfordert? 
Nein, ganz im
Gegenteil, Ich hab mich sehr darauf gefreut! 

Bist du auch mal in andere Rollen
geschlüpft? / Hast du andere Seiten an dir kennengelernt? 
Da müsste ich
mir jetzt was aus den Fingern saugen… Ich bin eigentlich immer Ich selbst
geblieben, habe aber natürlich diverse Facetten meines Ichs zeigen müssen vor
der Kamera… spannend auf jeden Fall!

Welche Begegnung hat dich am stärksten
geprägt? 
Ich bin ein großer
Fan von Diego. Er ist ein unglaublich interessierter, motivierter Typ,
sehr entspannt als Fotograf, extrem ambitioniert und talentiert zugleich.
Ich glaube, er wird damit sicher Erfolg haben. 

Bist du auch mal an deine Grenzen
gestoßen? 
Das
letzte Shooting mit Anna, zusammen mit Leon, war doch eines der kältesten, das
ich je mitgemacht habe: -10 Grad auf der Panzerwiese…. Der Kaffee danach war selten
so wunderbar warm, haha.

Foto: Eva-Marlene Etzel

Fragen über Fragen – Natanael Megersa

Alle Künstler sollten immer lieber was Großes zusammen erschaffen als zu versuchen, sich alleine durchzuschlagen, findet DJ Natanael Megersa, der als Model bei unserer Ausstellung

“10 im Quadrat – Reloaded”

mitgewirkt hat. Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt.

Du stehst mit deiner
Kunst öfter mal vor Publikum. Wie war es für dich, so oft fotografiert zu
werden?

Ich hab mich tatsächlich immer sehr wohl gefühlt. Lag aber
auch daran, dass die Person hinter der Kamera einem immer ein sehr gutes Gefühl
gegeben hat.

Hat das Mut
erfordert?

Mut hat es keinen erfordert. Im Gegenteil, ich fand es immer
sehr spannend, mich auf die Vorstellung und das Konzept der Fotografen
einzulassen.

Bist du auch mal in
andere Rollen geschlüpft? / Hast du andere Seiten an dir kennengelernt?

In andere Rollen nicht direkt. Ich war schon immer ich
selbst. Aber wenn man einen Schweinebraten hingestellt bekommt mit der Ansage,
mit den Händen zu essen und richtig rumzusauen, dann mach ich das natürlich
nicht alltäglich, aber macht unglaublich Spaß.

Welche Begegnung hat
dich am stärksten geprägt?

Geprägt haben mich alle Shootings gleichermaßen. Hab wieder
richtig Lust bekommen, mehr vor der Kamera zu stehen.

Bist du auch mal an
deine Grenzen gestoßen?

An meine Grenzen bin ich noch nicht gestoßen, weiß aber auch
gar nicht, ob ich das in der Fotografie möchte.

Brauchen wir mehr
Vernetzung in München?

Mehr Vernetzung wäre mir ein sehr großes Anliegen. Alle
Künstler sollten immer lieber was Großes zusammen erschaffen als zu versuchen,
sich alleine durchzuschlagen.

Foto: Lorraine Hellwig