Stream (Folk)

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Mit Geige und Akustik-Gitarre klingt das Münchner Quintett zwar folking, aber nicht wie Mumford & Sons: Die Münchner Band Stream betont ihre Individualität, die Besetzung ist international

Ganz weich, ganz nett, ganz lieb. Rauschend und bretternd ist der Strom nicht gerade, den die neue Münchner Band Stream in ihrem Bandnamen gesetzt hat. Passend dazu haben sie die erste EP „Floating“ genannt: Das ist definitiv ein sanfter Fluss, von dem hier gesprochen wird; einer, auf dem man schwimmen und treiben kann. Von dem keine Gefahr droht. Ähnlich schmeichelnd und wohltuend ist die Musik.
Die Besetzung des Quintetts liest sich folkig: mit Geige und Akustik-Gitarre. Dazu eine Frauen- und eine Männerstimme. Doch auf die Welle à la Mumford & Sons springen sie trotzdem nicht auf. Ihre individuelle Unterschiedlichkeit ist ihnen wichtig. Das zeigt sich schon in der internationalen Zusammensetzung: Sängerin und Geigerin Rebecca Friedman ist US-Amerikanerin, Bassist Grzegorz Gugala ist Pole. In München trafen sie auf weitere Musiker, wie etwa den Sänger und Gitarristen Maximilian Heinrich, der zuvor bei der Folk-Truppe Museless gespielt hatte. Was bei Museless aber noch etwas unfertig und provisorisch klang, haben Stream perfektioniert. Strukturell geradlinige Popsongs, mit dem Streichinstrument etwas ungewöhnlich instrumentiert – und mit gut arrangiertem mehrstimmigen Gesang. Doch wenn in „The Actor and his Stage“, dem letzten Song der EP, ab dem letzten Drittel das Schlagzeug einsetzt und Maximilian nun auch mehr Worte in weniger Takte packt, kommt die Musik doch ein wenig ins Rollen.
Für Experimente und dergleichen bleibt bei so viel Einigkeit trotzdem wenig Raum. Muss es aber auch nicht. Seit einem Jahr gibt es die Band und sie haben sich bereits durch fast alle relevanten Münchner Clubs gespielt. Am Freitag, 25. Januar, steht nun das Milla an, wo sie die erste Veranstaltung von Flowerstreet Records bestreiten.

Von Rita Argauer