Stadt-Land-Rock-Festival 2016 Preview: die Bands am Donnerstag, 21. Juli.

Auch 2016 feiern wir beim Stadt-Land-Rock-Festival auf dem Tollwood. An drei Tagen gibt es insgesamt zwölf Bands und Einzelmusiker zu hören. Hier stellen wir euch die ersten Vier vor.

Vertigo

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E-Gitarren Riffs, sanft gezupfte Balladen und epische
Stadionrock-Momente. Alles ist auf der 2014 erschienen Fünf-Song-Ep „V“ von Vertigo zu finden. Musikalische
Einflüsse von Foo Fighters bis Kings of Leon werden uns auf der Internetseite versprochen und genau
das bekommen wir auch. Doch eines bleibt der Sound trotz aller Rotzigkeit
immer: unglaublich harmonisch und stimmig. 

Man erkennt sofort wie viele
Gedanken sich die Band bei der Zusammensetzung der einzelnen Instrumenten- und
Gesangsparts gemacht hat. Das erinnert
eben vor allem an die genannten Foo Fighters. Alles ist an seinem Platz und
ergänzt sich zu einer Wand aus Rock und Emotionen. Stichwort Emotionen: Die
Stimme von Sänger Mario Hain gibt Vertigo
ihren speziellen Klang. Ob er kratzig seine Wut hinausschreit oder in höchster
Kopfstimme sanftere Gefühlslagen nach außen trägt: man glaubt ihm, was er
besingt.  Und das obwohl der Bandname Vertigo eigentlich mit „Schwindel“
übersetzt wird. 

Gespielt wird seit 2012 in klassischer Vier-Mann-Besetzung, bestehend aus Bass
(Sebastian Stöckl), Schlagzeug (Wolfgang Winkler) und zwei Gitarren (Mario Hain
und Andre Akansu). Dass dieses Musikkonzept auch Live aufgeht, belegen die vier
Musiker von Vertigo mit der Vielzahl
von gewonnen Titeln bei zahlreichen Bandcontests. Neben dem  MucKing (2013) wurde auch der Amper Slam
Contest (2014) und der House of Music Contest (2014) gewonnen. Beim SPH
Bandcontest wurden sie 2014 außerdem als beste Band Süddeutschlands
ausgezeichnet. Ganz aktuell wurden sie beim Sprungbrett-Wettbewerb auch noch zu Münchens Band des Jahres 2016 gewählt. Der Pokalschrank ist also schon gut gefüllt. Sie haben aber
bestimmt weiterhin genug Energie, um am Donnerstag, 21. Juli, auf dem
Stadt-Land-Rock-Festival 2016 die Zuschauer ins Schwitzen zu bringen.

Videolink: 

Vertigo – Feel

The Black Submarines

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Hier ist Rockmusik noch echt: die vier Jungs von The Black Submarines stellen sich gegen
den Zeitgeist. Kein Synthie, kein Autotune, kein Firlefanz. Einfach zwei
Gitarren, ein Bass, ein Drum-Set, Mundharmonika und dazu mehrstimmiger Gesang.
Das ist das Rezept für melodische Blues-Rock-Songs und einige wirklich
beeindruckende Auftritte. Wenn Sänger Richy Lee Strobl, wie ein sanfter Riese
im Auge des Sturms seiner um ihn herumwogenden Mitmusiker steht, wenn Gitarrist
Benny May sich irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn die Seele aus dem Leib
spielt und wenn Bassist Charly Muschol zusammen mit Drummer Sascha Dick rollend-tanzbare Rhythmen fabriziert, dann weiß der Zuhörer wieder was Rock’n’Roll mal
bedeutet haben könnte.

Die vier Musiker haben vor Kurzem erst ihr neues Album
„Opals“ veröffentlicht, hier haben sie ihre Entwicklung konsequent fortgesetzt.
Sie schlagen in eine Kerbe, in die auch Münchner Bluesrockszenegrößen wie The Whiskey
Foundation oder die Bequerels schlagen.
Die Lieder irgendwo zwischen ruhig-melancholisch und treibend-hoffnungsvoll,
die Instrumente kundig gespielt und sauber abgemischt.

The Black Submarines stehen
für eine Münchner Szene, die zwar noch irgendwo unter dem Radar stattfindet,
die aber auch Dank der vier talentierten Musiker sehr schnell an die Oberfläche
dringen könnte. Wie ein U-Boot eben. Auf dem Stadt-Land-Rock-Festival 2016
zeigen The Black Submarines am
Donnerstag, 21. Juli, wie zeitgemäß Blues und Rock’n’Roll sind.

Videolink: The Black Submarines – Far Down South

The Charles

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Platten von Blues-Rock-Urgesteinen wie Led Zeppelin und
New-Wave-Blues-Rock-Größen im Stile von Rival Sons stehen bei The Charles wohl eher selten im Regal,
sondern drehen sich in Dauerschleife. Unter dem Titel Geheimtipp läuft die Band dabei schon seit ihrem
Auftritt bei Rock im Park (2014) nicht mehr. Seitdem ist aber auch viel
passiert. Vor allem der neue Sänger Xavier D’Arcy veränderte 2015 noch einmal
die Vorzeichen. 

Über die Liebe zu alter, breitbeiniger Rock-Musik haben sich
Band und neuer Frontmann gesucht und gefunden. Seine hohe Stimmlage setzt nun
den perfekten Gegenpart zu dem dumpf-rollenden Teppich dahinter. Fuzz-Gitarren-Riffs
gepaart mit einer gelöst-treibenden Rhythmus-Sektion (Konna Solms – Gitarre;
Emi Obermeier – Schlagzeug; Maxim Frischmann – Bass & Saxophon). Die Band
versteht etwas von ihrem Handwerk und Xavier D’Arcy hat alle Freiheiten seine Emotionen
in den Gesang zu legen. Für ihn dürfte die Band dabei ein interessanter
Gegenpol zu seinem Akustikgitarren-dominierten Solo-Projekt darstellen. 

Am 3.
Juni erschien das erste gemeinsame Album „Rhythm & Fiction“- auf dessen,
ganz in Rot und Schwarz gehaltenem, Coverbild die Köpfe der Musiker scheinbar eine
Wand durchbrechen. Vielleicht ist die Wand aber auch ihre eigene Musik, die
immer näher auf uns zu kommt und an deren Spitze D’Arcy sirenenhaft unsere
Aufmerksamkeit inne hat. Viel Tanzen und noch mehr Schwitzen, das verspricht
der Sound von The Charles für jedes
Live-Konzert und wir freuen uns, dass sie am Donnerstag, 21. Juli, bei uns auf
der Stadt-Land-Rock Bühne stehen werden.

Videolink: 

The Charles – Hoodoo

Paul Kowol

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Mit rauchig-sanfter Stimme besingt Paul Kowol  Sommergefühle – sehnsüchtig,
aber immer positiv. Sein Sound lädt ein zum Augenschließen und Träumen – in
Gedanken fliegt man zu weiten Stränden, Palmen, Sonnenuntergängen, dem letzten
Urlaub oder einfach einem schönen Abend am Flaucher. Live steht der Wuschelkopf meist allein, mit
der Gitarre um den Hals, auf der Bühne. Und das reicht völlig um die Zuschauer in seine Musikwelt mitzunehmen. Erst 2015 hat Paul die Schule abgeschlossen,
seitdem ist viel passiert: Eine Vielzahl an Konzerten wurde gespielt und sogar
in die BR-Heimat-Sendung „Habe die Ehre!“ hat Paul Kowol es gebracht. Das klingt alles nach dem perfekten Sound,
um mit ihm am Donnerstag , 21. Juli, einen wunderschönen, entspannten Abschluss
auf unserem ersten Stad-Land-Rock-Festival-Tag
zu erleben.

Videolink: Paul Kowol – Fall in Love

Text:

The Black Submarines: Philipp Kreiter

Vertigo, The Charles, Paul Kowol: Richard Strobl


Fotos:

Vertigo: Laura Fiona
Holder Photography

The Black Submarines:
Philipp Decker

The Charles: Janko
Raseta

Paul Kowol: Tom Kowol