Irgendwie ist das auch wieder Punkrock. Pardon Ms. Arden hat sich von sämtlichen Musik-Business-Strukturen getrennt. Jetzt machen sie alles wieder selbst. Und bringen am Freitag ihre erste Single aus dem neuen Album heraus.
Der faule Rockstar zwischen Glamour und Gosse macht so etwas nicht. Die Organisation der Band, die Anfragen und die Fanpost obliegen dem Management, dem Label und der Booking-Agentur. Der Star selbst solle nur Musizieren, ein wenig flirten und eine möglichst coole Figur bei allem machen. Doch dieses Bild wird sich drehen müssen, immer mehr Musiker verstehen, dass das Geschäft so nicht mehr funktioniert. Dass das Ziel der Band nicht sein kann, möglichst früh alle Aufgaben neben der Musik nach außen zu lagern. Selbst ist der Musiker heutzutage. Das macht mehr Arbeit, hat weniger Glitzer-Faktor, aber gibt den Künstlern eine wichtige Selbstbestimmung zurück.
Letzteres sei der Hauptgrund für die Münchner Brit-Rock-Heroen „Pardon Ms. Arden“ gewesen, sich von sämtlichen Musik-Business-Strukturen zu trennen, die sie bis vor zwei Jahren um sich herum hatten: „Wir hatten keinen Einfluss mehr darauf, wann unsere Alben erscheinen“, erklärt Sänger Nick Sauter, und da sie trotz einer Download-Chart-Platzierung und diversen Touren mit Gigs auf großen europäischen Festivals wie dem Frequency in Österreich oder dem Budapester Sziget Festival weit davon entfernt seien, von der Musik leben zu können, sei die Selbstbestimmung und Autonomie die logische Konsequenz gewesen.
Nun erscheint am Freitag, 8. November, „Wake you“, die erste Single aus dem neuen Album – das erste Album, das sie selbst verlegen werden. Denn anders als der übliche Weg junger Musiker, die ein paar EPs im Eigenverlag veröffentlichen und dann – mit Glück – irgendwann ein Label finden, stieg das Münchner Quartett auf hohem Niveau ein. Das erste Album erschien 2007 auf „I hate Music Records“, später waren sie eines der Zugpferde von Flowerstreet Records. Und weil sie auch anderen Musikern die Lust am professionell Selbstverwalteten mitgeben wollen, nahmen sie als „TBS Booking“ auch gleich weitere Künstler in ihr Roster auf: Etwa die Songwriterin Carmina Reyes.
Stil: Indie / Britpop
Besetzung: Nick Sauter: Gitarre, Gesang; Tom Reicherzer: Bass; Alex Föllmer: Schlagzeug, Franz: Keyboards.
Aus: München.
Seit: 2006.
Internet: www.pardonmsarden.com, www.myspace.com/pardonmsarden.
Von Rita Argauer