„Jetzt wollen wir deutschlandweit mehr Leute erreichen“, sagt Maximilian Weigl von „Endlich Rudern“ (hier beim Sound Of Munich Now). Fotos: Stephan Rumpf, Benedikt Weigl (2), Marko begic, privat.

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Sie sind von Münchens Bühnen nicht mehr wegzudenken. Aber wie haben die Musiker und Musikerinnen eigentlich angefangen? Für die Junge-Leute-Seite haben Künstler in ihrem Poesiealbumgeblättert. Heute: Maximilian Weigl von „Endlich Rudern“.

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Pardon Ms. Arden ( Indie / Britpop)

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Irgendwie ist das auch wieder Punkrock. Pardon Ms. Arden hat sich von sämtlichen Musik-Business-Strukturen getrennt. Jetzt machen sie alles wieder selbst. Und bringen am Freitag ihre erste Single aus dem neuen Album heraus.

Der faule Rockstar zwischen Glamour und Gosse macht so etwas nicht. Die Organisation der Band, die Anfragen und die Fanpost obliegen dem Management, dem Label und der Booking-Agentur. Der Star selbst solle nur Musizieren, ein wenig flirten und eine möglichst coole Figur bei allem machen. Doch dieses Bild wird sich drehen müssen, immer mehr Musiker verstehen, dass das Geschäft so nicht mehr funktioniert. Dass das Ziel der Band nicht sein kann, möglichst früh alle Aufgaben neben der Musik nach außen zu lagern. Selbst ist der Musiker heutzutage. Das macht mehr Arbeit, hat weniger Glitzer-Faktor, aber gibt den Künstlern eine wichtige Selbstbestimmung zurück.

Letzteres sei der Hauptgrund für die Münchner Brit-Rock-Heroen „Pardon Ms. Arden“ gewesen, sich von sämtlichen Musik-Business-Strukturen zu trennen, die sie bis vor zwei Jahren um sich herum hatten: „Wir hatten keinen Einfluss mehr darauf, wann unsere Alben erscheinen“, erklärt Sänger Nick Sauter, und da sie trotz einer Download-Chart-Platzierung und diversen Touren mit Gigs auf großen europäischen Festivals wie dem Frequency in Österreich oder dem Budapester Sziget Festival weit davon entfernt seien, von der Musik leben zu können, sei die Selbstbestimmung und Autonomie die logische Konsequenz gewesen.

Nun erscheint am Freitag, 8. November, „Wake you“, die erste Single aus dem neuen Album – das erste Album, das sie selbst verlegen werden. Denn anders als der übliche Weg junger Musiker, die ein paar EPs im Eigenverlag veröffentlichen und dann – mit Glück – irgendwann ein Label finden, stieg das Münchner Quartett auf hohem Niveau ein. Das erste Album erschien 2007 auf „I hate Music Records“, später waren sie eines der Zugpferde von Flowerstreet Records. Und weil sie auch anderen Musikern die Lust am professionell Selbstverwalteten mitgeben wollen, nahmen sie als „TBS Booking“ auch gleich weitere Künstler in ihr Roster auf: Etwa die Songwriterin Carmina Reyes.

Stil: Indie / Britpop

Besetzung: Nick Sauter: Gitarre, Gesang; Tom Reicherzer: Bass; Alex Föllmer: Schlagzeug, Franz: Keyboards.

Aus: München.

Seit: 2006.

Internet: www.pardonmsarden.com, www.myspace.com/pardonmsarden.

Von Rita Argauer

Piccadilly Backpackers (Britpop)

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Ein Hostel in London hält als Namenspate her. Doch Piccadilly Backpackers schielen musikalisch nicht nur nach England, sondern sind auch sehr experimentierfreudig. 

Das Schielen auf die britischen Inseln. Es gibt kaum eine Indie-Band, die nicht irgendwie mit der dortigen Pop-Geschichte und -Gegenwart liebäugelt. Die Band „Piccadilly Backpackers“ (Foto: Maximilian Eder) hat diese Bewunderung gleich in ihren Namen eingeschrieben: Das Youth-Hostel eines London-Aufenthalts wurde Namenspatron und mit ihm die ganzen Erinnerung an diese Stadt mit so viel Rock’n’Roll an jeder Ecke. Doch hier in München mischen sie ganz andere Einflüsse: Klar hört man den Britpop hier und da, doch scheint das Quintett experimentierfreudig in verschiedene Richtungen zu sehen. Das zeigt sich insbesondere auch daran, dass die Texte von Schlagzeugerin Yoko Kubota auf Japanisch verfasst und dann von den Sängern Christoph Ottman und Johannes Eder auf Englisch gesungen werden. So hat diese Band bereits eine EP veröffentlicht und wird Ende April im Münchner Feierwerk und im Schlachthof Fürstenfeldbruck auftreten. Davor gibt es weitere Informationen, darunter auch einige Hörproben, unter www.facebook.com/band.piccadillybackpackers.

Stil: Britpop

Aus: München.

Besetzung: Christoph Ottmann: Gesang, Gitarre; Johannes Eder: Gesang, Gitarre; Thomas Simon: Gesang, Bass; Peter Völk: Keyboard, Mundharmonika; Yoko Kubota: Schlagzeug.

Seit: 2011.

Internet: www.facebook.com/band.piccadillybackpackers.

Von Rita Argauer