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Musikvideo-Kolumne: Van Damme 38

Musikvideos zeigen Geschichten – und diese zu erzählen ist unser Ziel. Wir haben die Videos Münchner Bands stummgeschaltet und festgehalten, was die Film-Clips beschreiben. Diese Woche: Delikatesa von Van Damme 38.

Wer sich von einem Steg in eine Küche schnipsen kann und dann noch zu irgendwelchen Voodoo Ritualen, der kann auch eine Delikatesse auf den Tisch bringen. Denkt man. Was da am Ende in der Pfanne brutzelt erinnert dann doch eher an, ja, an was eigentlich? In der Küche, in der es mehr wie in einem Labor zugeht, wird fleißig gemixt.

Fleisch kommt in die Pfanne. Dazu erst einmal etwas Sahne. Ein Einwegrasierer. Ach, und der Mais darf nicht fehlen. Jedoch hat da wohl jemand die Plastikverpackung vergessen. Ist doch egal, das gelbe Plastik-Mais-Gemisch harmoniert bestens mit dem Orange des Rasierers. Und was macht man sonst noch so über dem Herd? Natürlich: Die Nägel einer Handschuhhand lackieren, damit das Essen auch mit dem gewissen Etwas serviert werden kann.

Wer hätte gedacht, dass das Ganze so ausartet, war da doch am Anfang nur eine schwimmende Person? Schemenhaft wechselten sich Abbildungen ab, die an Urlaubsaufnahmen erinnern. Plötzlich tauchen Aufnahmen auf, die merkwürdigen Schamanen-Ritualen ähneln.

Ein Salzstreuer. Rauchwaden ziehen vorbei. Eine junge Frau sitzt auf einem roten Sessel, auf ihrem Schoß liegt eine weitere junge Frau, die von oben mit Salz bestreut wird. Mit höchster Präzision wird hier an der Befreiung schlechter Energien gearbeitet. Eine Ananas soll dabei übrigens auch hilfreich sein. Dann wird erst mal Fleisch durch eine Käsereibe gerieben. Aber klar. Ergibt doch Sinn! Nun ja. Ein Sinn ist hier vergebens zu suchen. Immerhin wartet am Ende eine Delikatesse.

Von Sabrina Ahm