Jahr: 2011, Woche: 32
Superhelden sind rar heutzutage. Keiner möchte diese riesige Aufgabe mehr übernehmen: Menschen retten, sportbegabt sein und noch dazu immer moralisch integer: keine Ausschweifungen, keine Exzesse. Doch Prinz Rubicon und Antenne Danger reihen sich mit Vergnügen hinter „Spiderman“, „Catwoman" oder die Simpsons-Parodie „Radioactive Man“ ein.
Zusammen sind sie das Elektro-Performance-Duo High Voltage Humans (Foto: Melanie Liebert) und mischen schon seit 2008 die so ernsthafte und selbstzufriedene Münchner Musikszene auf. Sie bedienen sich mit Vergnügen Relikten aus den 1970er Jahren – wie der sogenannten Keytar, einem Keyboard, das man wie eine Gitarre umhängen kann. Oder der Weltraum-Ästhetik, die David Bowie als Ziggy Stardust berühmt gemacht hat. Die Musik ergibt sich aus einem Playback vom Computer, Ruben Granados Hughes aka Prinz Rubicon spielt dazu eine fast nach Metal klingende Gitarre, Anette Bauer aka Antenne Danger ist zuständig für alles, was Tasten hat: Herauskommt dabei sehr tanzbarer Elektro-Clash-Rock. Die ganz große Geste ist für das Duo gerade mal groß genug: Die Songs tragen Titel wie „Laser Symphony“ – angelehnt an „Star Wars“. Dazu die Kostümierung: entweder als Space-Ritter oder Neo-Indiander. Immer ein wenig zu viel, jenseits der Grenze des vermeintlich guten Geschmacks: aber immer mit einer ironischen Attitüde – die den Spaß auf das Publikum überträgt. Demnächst werden sie die EP „Tomahawk“ veröffentlichen, am Samstag, 20 August, spielen sie auf dem Münchner Kulturstrand. Rita Argauer
Stil: Elektroclash / Rock
Besetzung: Anette Bauer: Keyboards, Gesang. Ruben Granados Hughes: Gitarre, Gesang
Aus: München
Seit: 2008
Internet: http://www.myspace.com/highvoltagehumans, http://www.highvoltagehumans.de
Rita Argauer ist die Musik-Expertin der Junge-Leute-Seite. Sie ist nicht nur ständig auf der Suche nach neuen Münchner Bands und deswegen in den Clubs dieser Stadt unterwegs. Sie kennt die Szene auch von der anderen Seite: Sie singt und spielt Keyboard in der Band Candelilla.