Band der Woche

image

Musiker Matthew Austin kommt ursprünglich aus Manchester, schließlich hat es ihn aber nach München verschlagen. In seinen musikalischen Anfängen beeinflusst haben ihn die Gitarristen Jimi Hendrix und Kurt Cobain – mit denen er etwas gemeinsam hat.

Es gibt einen Schlag von Gitarristen, die auf der Bühne wirken wie diese Suchbilder, auf denen man den Fehler finden muss. Kurt Cobain war so einer, Jimi Hendrix auch; und ebenso der Songwriter Matthew Austin (Foto: Michael Müller). Es liegt am Instrument – alle drei halten die Gitarre falsch herum, haben aber keine speziell gebaute Linkshänder-Gitarre. Das führt dazu, dass die Stimmwirbel nach unten schauen, weil die Saiten einfach anders herum aufgespannt wurden. Als Matthew das zum ersten Mal gemacht hat, war das ein wichtiger Moment für ihn: „Ich habe mich an der Gitarre gequält“, erzählt er, bis sein Vater ihn daran erinnerte, dass er Linkshänder sei – er tauschte die Saiten und konnte plötzlich viel leichter spielen: „Das war der Punkt, an dem ich angefangen habe, Musik zu machen.“
Das war noch als Teenager, in Manchester, wo Matthew aufgewachsen ist und seine erste Band gegründet hat. Beeinflusst haben ihn dabei auch die beiden berühmten Linkshänder-Gitarristen: Jimi Hendrix hat er als Kind gehört. Und Nirvanas „Nevermind“ sei ein Erweckungserlebnis für ihn gewesen. Doch mit der zum Teil ganz schön zerstörungslustigen Musik der beiden Rock-Gitarristen haben die Songs von Matthew nicht mehr viel zu tun. Seine Band ist in England geblieben, während er alleine nach Deutschland gezogen ist – erst nach Berlin und dann für ein Praktikum nach München, wo er geblieben ist. Und dementsprechend macht er momentan auch alleine Musik: Sanfte Pickings an einer halbakustischen Gitarren, bluesige Harmonien, und eine weiche Stimme darauf, ab und an kommt eine Mundharmonika dazu. Das ähnelt eher Bob Dylan in seinen Folk-Phasen – und nach dem Klischee britischer Musik klingt das auch nicht. Eher drückt die schwüle Teilnahmslosigkeit der Musik der US-amerikanischen Südstaaten auf Matthews Songs, die eben oberflächlich ein wenig sediert, aber innerlich ganz schon aufgebracht wirken. Zwei EPs hat er bisher veröffentlicht, darauf Titel, die auf ähnliche Weise düster schwirren: „Hide & Seeking“, „No Foundation“ oder „The Darkest Hour“. Letzteres hat er auch gerade in einem Trödelshop für die Münchner Hauskonzerte aufgenommen – er ist also angekommen in der Musikszene der Stadt.
Das zeigt sich auch an seinem Konzertkalender: Gerade ist er bei der Langen Nacht der Musik bei der Veranstaltung des Radiosenders M 94.5 aufgetreten, nun steht die Hauptrunde des Sprungbrettwettbewerbs an, gefolgt vom Hipster-Festival „Panama Plus“ und dem Stadt-Land-Rock-Festival der SZ.  

Stil: Akustik / Blues / Folk
Besetzung: Matthew Austin (Gitarre, Gesang)
Aus: Manchester / München
Seit: 2013
Internet: www.fayreground.com

Rita Argauer

Foto: Michael Müller