Ästhetik, Anmut und Natürlichkeit

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Täglich porträtieren wir an dieser Stelle eine(n) der 20 mitwirkenden
KünstlerInnen unserer “10 im Quadrat”-Ausstellung im Farbenladen – mal
Fotograf, mal Modell. Heute: Fotografin Amelie Satzger.

Für Amelie Satzger
haben sich die zehn Künstler alle unbekleidet schlafen gelegt. Amelie,
geboren 1995, hat für die Farbenladen-Ausstellung die einzelnen
Künstler-Bilder zu einem großen Ganzen zusammengefügt. Mit ihrer bunten
Patchwork-Collage möchte sie das (für sie missverstandene) Bild in den
Köpfen vieler Menschen aufgreifen, in dem Künstler oftmals als Träumer
gesehen werden. Die farbenfrohen Teppiche stehen für die verschiedenen
künstlerischen Ausdrucksformen der Fotografen und porträtierten Models.
Sie sagt: „So verschieden unsere Kunstrichtungen auch sein mögen,
stecken wir doch alle unter einer Decke. Nur wenn man mit anderen
Kunstrichtungen zusammenarbeitet, kommt etwas ‘Größeres’ dabei raus.“

Amelies
Weg zur Fotografie entwickelt sich, als sie 2012 als Model zu arbeiten
beginnt. Mit 19 Jahren macht sie dann einen Familienurlaub mit den
Eltern auf der Nordseeinsel Föhr – eher langweilig. Also begibt sie sich
dort mit ihrer Kamera auf Entdeckungsreise und postet die Fotos auf
Instagram. Die Bilder kamen an: innerhalb weniger Wochen hat ihr Profil
mehrere Tausend Follower, auf der Fotoplattform 500px sind es
mittlerweile mehr als 112 000. Seit 2014 studiert Amelie Fotodesign an
der Hochschule München.

Auf Amelies Internetseite heißt es: „Meine
Fotografien sind mein Tagebuch.“ Und weiter: „Meine Kamera ist mein
Stift, mit dem ich Geschichten und Empfindungen in Bilder übersetze,
manchmal auch Emotionen, die durch Worte niemals angemessen ausgedrückt
werden könnten.“ Jeder dieser “Tagebucheinträge” der 21-Jährigen ist auf
seine Art und Weise einzigartig. Und doch sind ein paar wiederkehrende
Merkmale zu erkennen: mythische Stimmungen, ruhende Ästhetik und der
Mensch, verbunden mit der Natur.

In stimmungsvollen Schauplätzen kreiert Amelie Bilder,
die ganz eigene (autobiografische) Geschichten erzählen. Da ihr Ausgangspunkt überwiegend die eigene Person ist, liegt es nahe, dass sie oft mit Selbstporträts arbeitet. Als feengleiche Erscheinung ist sie so zum Beispiel
mal nur mit einem lachsfarbenen Jumpsuit bekleidet, sitzend auf einem
isländischen Gletscher. Oder mit einem langen grünen Kleid barfuß in
einer afrikanischen Wüste. Diese märchenhaften Inszenierungen stecken voller Ästhetik, Anmut und Natürlichkeit. 


Die Ausstellung “10 im Quadrat” ist an allen Wochenenden im Mai, samstags von 16 – 22 Uhr, sonntags von 16 – 20 Uhr, im Feierwerk Farbenladen geöffnet. Neben den Fotografien werden Konzerte, Lesungen und Diskussionen veranstaltet. Für weitere Infos klickt unsere Junge-Leute-Facebookseite.
Der Eintritt ist frei.


Text: Amelie Völker

Foto:
Sophia Carrara