Foto: Ewelina Bialoszewska

10 im Quadrat Volume 3: Klara Rebers

Zehn junge Fotografinnen und Fotografen treffen auf zehn junge Menschen mit Bühnenerfahrung.
Das Ergebnis: „10 im Quadrat Volume 3“ – eine Ausstellung der Junge-Leute-Seite im Farbenladen des Feierwerks. Hier im Porträt: Musikerin Klara Rebers

Um 7 Uhr morgens kam Klara Rebers, 25, Musikerin von Umme Block, für das Shooting mit Ewelina Bialoszewska in das menschenleere Müller’sche Volksbad. Für die leidenschaftliche Schwimmerin, die in Haidhausen aufwuchs, ein ganz besonderes Erlebnis – fast wie eine Reise in die Vergangenheit. Denn häufig besuchte sie in ihrer Jugend dieses Hallenbad.

Neben dem Schwimmen ist die Musik ein großer Teil von Klaras Kindheit. Ob musikalische Früherziehung, Klavier oder Gitarrenunterricht, die Musik war ihr immer wichtig. In der Schule lernte sie dann ihre heutige Bandkollegin und „musikalische Seelenverwandte“ Leonie Klinger kennen. Die beiden begannen abseits des Unterrichts ihre Liebe zur Musik durch Jam-Sessions zu intensivieren. Und doch überrascht es, wenn Klara sagt: „Ich wollte aber nie wirklich beruflich Musikerin werden.“ 2018 gründeten die beiden die Band Umme Block. Ihren sphärenhafter Elektrosound lässt sich nicht eindeutig einem Genre zuordnen. Mit einem knappen Jahr Bühnenerfahrung ist das Duo verhältnismäßig jung. In diesem einen Jahr hatten sie dennoch genug Zeit, die Band des Jahres der Junge-Leute-Seite der SZ zu werden.

Und heute, wo sie Locations wie das Milla, den Bahnwärter Thiel und das Theatron bespielt haben: Wie sieht es da mit der Bezeichnung Musikerin aus? „Ja, ich bin definitiv Musikerin, aber ich würde meine Leidenschaft nicht gerne zum Beruf machen“, sagt Klara. Denn bereits jetzt habe sie die Pflicht, kreativ zu sein. Das sei schwierig, denn sie brauche eine Freiheit, die ihr ermögliche zu experimentieren und auszuprobieren. Denn Klara ist in der Musikproduktion vor allem für die musikalischen Arrangements verantwortlich. Dann spielt sie etwa E-Gitarre, wie sie im Song „Shoreline“ zu hören ist. Dazu kombiniert Klara in dem sechsminütigen Track dezente Drums, die eher unterstreichen als führen, und einen Bass, der das Arrangement teilweise unterstützt. Heraus kommt weniger ein Zusammenschnitt einzelner Instrumente, die für sich stehen, als viel mehr ein musikalischer Gesamteindruck, der nur als Ganzes wirken kann.

Ihre Freude am Experimentieren ist auch bei den Shootings zu erkennen. So war für Klara besonders die Arbeit mit Ewelina und der analogen Kamera spannend. Im Unterschied zur digitalen Fotografie stehen hier nur zwölf Aufnahmen zur Verfügung.

Klaras Beruf kann man als Ausgleich zum kreativen Freiraum des Ausprobierens sehen. So ist sie gerade in den Endzügen ihrer Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau. „Das ist es, was mir sehr viel Freude bereitet.“ Das Organisieren von Konzerten im Kulturbereich, als ein weiterer Teil des kreativen Ganzen.

Text: Larissa Kahr

Foto: Ewelina Bialoszewska

Alle Informationen zur Ausstellung gibt es hier