Ich bin normalerweise nicht jemand, der seine Woche im Voraus plant. Ich stelle mir etwas für meine Zukunft vor und schaue hin und wieder nach, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Aber was ich zwischen heute und nächstem Freitag mache, plane ich nicht genau. Hier ist meine bestmögliche Schätzung.
Am Freitag habe ich Lust auf neue Klamotten – ich habe von diesem Pop Up-Store namens ZEIT ZU POPPEN AM GLOCKENBACH gehört. Er ist für ein paar Monate geöffnet und die Kleidung soll so billig wie nie sein. Ich brauche noch schwarze Jeans.
Denn am Samstag spiele ich livebei einem Kunstprojekt in der Akademie der Bildenden Künste
und es wäre schön, wenn ich zeigen könnte,
dass Leute aus Manchester stylisch daherkommen. Es handelt sich um einen
Salonabend des Blogs selbstdarstellungssucht.de, deshalb möchte
ich auch etwas Aufwand in die Selbstpräsentation legen. Nach
einer Tagebuchlesung werde ich um 19 Uhr den Abend mit sanftem Akustik-Sound eröffnen. Nach mir spielt ein DJ. Hier könnt
Ihr euch für den Salon anmelden.
Sonntag ist der Tag der Ruhe, also
sollten wir das auch mal so anerkennen, etwa mit einem Kaffee am späten
Morgen im nächstgelegenen Café: Mein Nächstes ist das Café
Hausbrandt – Neuhausen represent! Ich verspreche,
dass der Kaffee besser schmeckt, als die Webseite des Cafés
aussieht.
Wem nicht nach ausruhen ist, der kann
sich den legendären James Tylor im Gasteig anhören.
Wer noch ein Ticket übrig hat, kann es mich gerne wissen
lassen!
Am Montag werde ich ausschlafen und
diesen Song von Courtney Barnett hören. Es ist ein Song übers
Ausschlafen und den Versuch, einen spannenden Montag zu erleben. Der Song endet
allerdings im Krankenhaus und die Sängerin wünscht sich stattdessen, sie hätte
einen normalen Montag wie jeder andere Spießbürger gehabt.
Um den Montag wieder auszubalancieren, stehe ich am Dienstag früh auf und bewege jeden Teil meines Körpers
– wie hier. Ich gehe spazieren und atme tief ein
und bin dankbar für die Welt, meine Familie, Freunde und
die Musik. Dann werde ich damit beginnen, mir darüber Gedanken zu machen, was ich heute
erreichen möchte. Anschließend gehe ich nach Hause und spiele
sechs Stunden lang Gitarre. Mein Handy auf Flugmodus.
Mittwoch ist ein toller Tag, um auswärts
zu essen. Der Tag teilt die Woche in zwei Hälftenund gibt deinem Herd eine Pause –
Bar Gabanyi ist ein besonderer Geheimtipp, versteckt im Untergeschoss
mit einem offenen Feuer, Piano, Livemusik und hervorragendem Personal. Die
Gulaschsuppe ist exquisit.
Am Donnerstag reisen wir in die Berge,
um Hans Söllner zu sehen. Dieser Typ ist mein liebster deutscher
Musiker – und wie kann man dem bayerischen Winter besser Tschüss
zu sagen als mit einem echten Bayern, der über den Wintertraum singt.
Sobald mir keine spontanen Einladungen dazwischen kommen, beende
ich meine Woche am Freitag mit einem Besuch im Haus der Kunst, wo ich Mark Leckey’s
autobiografische Aufarbeitung der britischen Kultur auskundschafte.
Passend dazu trinke ich im Anschluss in der Goldenen Bar einem Cocktail namens
„The Last Word“.
Matthew Austin