Von Freitag bis Freitag: Unterwegs mit Anastasia

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Um den Kopf zumindest temporär vom Abiturstress freizubekommen, lenkt sich unsere Autorin mit den Werken von Nachwuchsmodeschöpfern ab und lässt sich von sanften Klavierklängen im Lost Weekend beruhigen. Für die Zeit nach dem Abi holt sie sich bei einem Vortrag über Nick Martins ‘Geilste Lücke im Lebenslauf’ Inspiration.

Ein Monat ist um. So langsam fängt 2017 an, mir zu gefallen. Top motiviert und mit vielen Plänen
starte ich am Freitag so richtig in den neuen Monat und bin gespannt, was mir Februar-München in
der kommenden Woche zu bieten hat.
Freitagabend – eines der schönsten Worte des deutschen Wortschatzes. Gefeiert und geehrt wird
dieses im Downtwon Flash. Hier sind heute PULS und Mit Vergnügen die Gastgeber und laden ein
zur dritten Ausgabe des „Love Vergnügens“. Mit dabei sind André Dancekowski und VELI x VIWO.
Ich darf gespannt sein!

Samstag wird trotz Müdigkeit und Augenringen früh aufgestanden. Nach der Arbeit pumpe ich
nochmal Koffein nach und greife in den Schminkkasten. Schick gemacht und etwas frischer
aussehend hole ich meine Kollegin Laura ab. Zusammen fahren wir zum Muffatwerk. Unter dem
Motto „STATEMENTS“ lädt die AMD München zum Absolventen-Event in die Muffathalle.
Gleich zwei große Shows und eine Ausstellung werden hier geboten. Die Absolventen der AMD
München präsentieren sich bei ihrer jährlichen Graduate-Veranstaltung „NEXT“. Gebannt verfolgen
wir die Show und sind begeistert von den Einfällen und den Ideen der jungen Künstler. 

Sonntags wird dann tatsächlich etwas länger ausgeschlafen. Das Wochenende hatte es in sich
und in Erinnerung an laute Beats und wunderschöne Kleider schwebend, entschließe ich mich
nochmal, eins drauf zu setzen. Anstatt also im Wohnzimmer meiner Freunde während des Super
Bowls einzuschlafen, entscheide ich mich stattdessen für einen Abstecher im Lost Weekend bei
der „Second Sunday Session“. KLIMT und das Österreicher-Duo 2seedsleft spielen hier für mich,
und zufrieden beende ich die Woche mit Klavierklängen in den Ohren. 

Es ist Montag. Realitätsverlust findet ein Ende. Es geht wieder zurück in meine kleine Welt aus
Abi-Trainern und Hausarbeiten. Am Abend versuche ich mich mit Sport und einem guten Telefonat
etwas abzulenken. Zuvor wird das Wichtigste für die kommenden Schultage erledigt. 

Nach der Arbeit folgt das Vergnügen. Den Großteil der Arbeit habe ich bereits gestern geschafft,
also gestaltet sich der Dienstag wieder um einiges spannender. Heute steht die Ausstellung von
Wade Guyton im Museum Brandhorst auf dem Programm. Es werden spannende Werke des
Künstlers versprochen. Leinwände mit vielfältigen Motiven und Techniken beinhalten Handy-Schnappschüsse aus seinem New Yorker Atelier oder Screenshots der Homepage der „New
York Times“. Klingt spannend! 

Es ist Mittwoch und ich entschließe mich nach viel zu langer Zeit, mal wieder der lieben Milla
einen Besuch aus zustatten. Hier ist heute Abend No.5 des Jam-Regular. Alles zwischen Hip-Hop
und Minimal, Pop & Jazz wird geboten. Mal sehen, was mich erwartet.
Falls mir dennoch weniger nach Akustik und viel mehr nach visuellen Eindrücken sein sollte, gehe
ich meinem Plan B für Mittwochabend nach: Frida Kahlos Werke und ihre Persönlichkeit hatten
mich bereits im Kunstunterricht zum Nachdenken gebracht. Die mexikanische Künstlerin wird also
nicht umsonst heute zur Protagonistin der Filmreihe „Kino und Malerei“ im Flimmuseum München.
Ganz egal, wie sich mein Abend schlussendlich gestaltet, er ist mit Sicherheit ein voller Erfolg!

Donnerstag. Zwei Tage noch. Irgendwie schleicht sich Müdigkeit in meinen Alltag ein. Macht nichts!
Ich ertränke sie wie gewohnt in literweise schwarzem Kaffee und mache mich auf den Weg zur
Hochschule München. Während ich noch in der U-Bahn sitze, freue ich mich schon darauf, Nick
Martins Vortrag
lauschen zu dürfen. Vor sechs Jahren kaufte er sich ein “One Way Ticket” nach
Mexiko und startete seine Reise. Sechs Jahre lange dauerte sein Trip um die Welt, den er heute
als seine „geilste Lücke im Lebenslauf“ bezeichnet. Nick war in knapp 60 Ländern und auf fünf
Kontinenten. Er wurde angegriffen, ausgeraubt, arbeitete als Journalist für eine Fluggesellschaft,
schmuggelte, wurde verhaftet, verdiente Geld als Stripper. Nick nahm auf seiner Reise jedes
Abenteuer, jede Erfahrung, jede Möglichkeit mit und wird mir in wenigen Minuten davon berichten.
In der Hochschule angekommen, höre ich gebannt seinen Erzählungen zu und träume nachts von
fremden Ländern und anderen Kulturen. 

Drrr!!! Der Wecker reißt mich unsanft aus dem Schlaf. Weg sind die Bilder vom Amazonas und
indischen Elefanten. Na ja, immerhin ist bald Wochenende. Nach der Schule kommt mir meine Lieblingsvokabel wieder in den Sinn: Freitagabend!
In der TonHalle spielt heute Jennifer Rostock und ich als jahrelanges Fangirl freue mich schon
darauf, springend in der Menge zu stehen und alte Songs mitzukreischen. Das kann ja was
werden!

Text:  Anastasia Trenkler

Foto: Privat